Beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures war hingegen ein markanter Anstieg registriert worden. Auf Wochensicht hat sich nämlich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 192.700 auf 199.600 Kontrakte (+3,6 Prozent) signifikant erhöht, während sich die Stimmung unter den spekulativen Marktakteuren erheblich eingetrübt hat. So gab es zum Beispiel bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten einen kräftigen Rückgang zu vermelden. Innerhalb einer Woche fiel diese von 46.700 auf 34.400 Kontrakte (-26,5 Prozent) zurück. Diese Negativtendenz war sowohl unter Großspekulanten (Non-Commercials) als auch unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) auszumachen.

Zwar haben Großspekulanten ihre Long-Seite um mehr als 2.400 Kontrakte erhöht, zugleich ist deren Short-Engagement aber um ca. 12.300 Futures regelrecht explodiert und hat dadurch bei der Netto-Long-Position ein Minus von 26.700 auf 16.800 Kontrakte (-37,1 Prozent) verursacht. Dies stellt den niedrigsten Wert seit fast vier Monaten dar. Ebenfalls bergab ging es mit dem Optimismus kleiner Terminspekulanten. Deren Netto-Long-Position hat sich von 20.000 auf 17.600 Kontrakte (-12,0 Prozent) reduziert. Obwohl der Optimismus der Terminmarktprofis stark gesunken ist, hielt sich der Silberpreis relativ wacker. In der Vergangenheit waren auf solche Stimmungseintrübungen oftmals deutlich heftigere Kursrückschläge registriert worden. Diese Widerstandsfähigkeit lässt Silber derzeit zumindest ein bisschen glänzen.

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US Mint meldet Absatzminus


Nach einem rasanten Jahresstart hat sich das Interesse an American-Silver-Eagles ziemlich abgekühlt. So meldete die US Mint für den Monat März die Auslieferung von Silbermünzen mit einem Gesamtgewicht von lediglich 850.000 Feinunzen. Zur Erinnerung: Damit brach der Absatz gegenüber dem Vormonat (2,157 Millionen Unzen) um über 60 Prozent und gegenüber den Januarzahlen (4,017 Millionen Unzen) sogar um fast 80 Prozent ein.

Dies dürfte vor allem an der massiven Erholungstendenz der US-Aktienmärkte gelegen haben. Seit dem Jahreswechsel hat sich nämlich der Dow-Jones um 12,9 Prozent, der Nasdaq-100 um 20,1 Prozent und der S&P-500 um 15,5 Prozent verbessert. Da zwischen Silber und Aktien normalerweise eine negative Korrelation existiert, kann man das Plus des Silberpreises in Höhe von 0,2 Prozent fast schon als relative Stärke einstufen. In einem Punkt kann Silber aber weiterhin überzeugen: Im Vergleich zu Aktien fällt das Risiko einer charttechnischen Korrektur erheblich niedriger aus, schließlich notiert es aktuell rund 70 Prozent unter seinem im Jahr 2011 markierten Rekordhoch.

Aus charttechnischer Sicht fällt beim Silberpreis vor allem der hartnäckige Kampf um die langfristige 200-Tage-Linie auf. In diesem Jahr wurde diese für chartorientierte Investoren extrem wichtige Durchschnittslinie bereits viermal überschritten, ein nachhaltiges Überwinden und damit verbundenes Trendwechselsignal gelang bislang aber noch nicht. Weil sich dieser Trendindikator bereits seit Juni vergangenen Jahres im Sinkflug befindet, wäre deren Drehen nach oben als wichtige Voraussetzung für ein langfristiges Einstiegssignal zu sehen. Um einen Ausbruch aus dem seit Mitte 2016 gebildeten Abwärtstrend zu generieren, müsste das hochvolatile Edelmetall möglichst deutlich und dauerhaft über die Marke von 16 Dollar springen. Sollte hingegen die 200-Tage-Linie markant verletzt werden, droht erheblicher chartinduzierter Verkaufsdruck. Höchste Priorität hätte dann das erfolgreiche Verteidigen der im Bereich von 14 Dollar verlaufenden Unterstützungszone.