Unter den beiden monetären Edelmetallen Gold und Silber deutet derzeit einiges auf einen Favoritenwechsel hin. Seit dem Jahreswechsel erzielte der Silberpreis mit über 29 Prozent eine etwas bessere Performance als „sein großer Bruder“ Gold (+27 Prozent).

Gold und Silber unterscheiden sich in mehreren zentralen Punkten: Weil Gold vor allem als Wertspeicher und Inflationsschutz wahrgenommen wird, fungiert es seit Generationen als wirksame Krisen- und Reservewährung. Es ist seltener, hat einen höheren Preis, schwankt weniger stark als Silber und wird daher überwiegend zu Anlagezwecken und in der Schmuckindustrie verwendet. Silber hingegen besitzt dank seiner physikalischen Eigenschaften (guter Wärme- und Stromleiter und Reflektor) größere industrielle Bedeutung, etwa in der Elektronik oder Solartechnik. Außerdem gilt es dank seiner antibiotischen Eigenschaften auch in der Medizin und bei der Wasseraufbereitung als ausgesprochen nützlich.

Das Momentum spricht für Silber

Weil mehr als die Hälfte der globalen Silbernachfrage in diversen Industriebranchen generiert wird, hängt seine Performance in hohem Maße von der weiteren konjunkturellen Entwicklung ab. Obwohl diese derzeit durch das von Donald Trump verursachte Zollchaos eingetrübt ist, kann Silber – verglichen mit Gold – derzeit als deutlich günstigere Krisenwährung punkten. Wichtig zu wissen: In Zukunftsbranchen wie der Photovoltaik, der Elektromobilität und der Künstlichen Intelligenz ist Silber von enormer Bedeutung. Laut Daten des Silver Institute übertrifft die Silbernachfrage seit vier Jahren in Folge das Angebot und auch für 2025 wird ein Defizit in Höhe von mehr als 187 Mio. Feinunzen prognostiziert. Ohne Berücksichtigung der Silber-ETCs gilt der Silbermarkt sogar seit 2019 ununterbrochen als defizitär.

Doch während sich das gelbe Edelmetall seit vielen Jahren in einem intakten Aufwärtstrend befindet, bewegt sich der Silberpreis bei starken Schwankungen lediglich seitwärts. In den vergangenen fünf Jahren schwankte das Weißmetall z.B. bei hoher Volatilität zwischen 18 und 37 Dollar und ist aktuell von seinem Allzeithoch (50 Dollar) noch „meilenweit“ entfernt, wodurch sich erhebliches Nachholpotenzial eröffnet. Im selben Zeitraum hat sich Gold bei wesentlich geringeren Kursausschlägen von 1.600 Dollar auf 3.300 Dollar mehr als verdoppelt.

Was Investoren bei Silber bedenken sollten

Wer sich für ein Silberinvestment interessiert, kann dies entweder durch ein Direktinvestment via Silber-ETCs oder indirekt über Silberminenaktien realisieren. Als aussichtsreiche Large Caps mit hoher Marktkapitalisierung und liquiden Aktienumsätzen gelten die drei nachfolgend aufgeführten Titel. Sie alle schütten einen Teil ihrer Gewinne als Dividende aus und verfügen zudem über attraktive Gewinnperspektiven, die sich bei einer Fortsetzung der Silberrally noch erheblich verbessern dürften: Wheaton Precious Metals (ISIN: CA9628791027), Pan American Silver (ISIN: CA6979001089) und Fresnillo (ISIN: GB00B2QPKJ12).

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