Mit mehr als 39 Dollar pro Feinunze notiert das monetäre Edelmetall Silber nur noch knapp unter seinem höchsten Stand seit 14 Jahren. Trotz der rasanten Rally spricht weiterhin einiges für die Fortsetzung dieses Trends – zumindest auf lange Sicht.

Unter den Edelmetallen galt Silber lange Zeit als der „vernachlässigte kleine Bruder von Gold“ – und 2025 scheint sich dieses Nachholpotenzial zu entfalten. Nachdem das Weißmetall jahrelang hinter der Entwicklung von Gold zurückgeblieben war, zeigt sich Silber nun deutlich dynamischer. Besonders auffällig: Das sogenannte Gold/Silber-Ratio, das im Mai 2020 mit einem Rekordwert von über 125 und in diesem Jahr mit 105 ein starkes Ungleichgewicht zwischen den beiden Edelmetallen signalisierte, ist im laufenden Jahr erstmals seit langem sogar unter die Marke von 90 gefallen. Dieser Rückgang wird von Experten als ein Indiz dafür gewertet, dass Silber an relativer Stärke gewinnt und damit beginnt, seine Bewertungslücke gegenüber Gold zu schließen.

Silber zwischen Industrie und Investment

Fundamental stützt sich die positive Entwicklung des Silberpreises auf mehrere starke Säulen. Anders als Gold ist Silber nicht nur ein klassisches Investmentmetall, sondern wird in großem Umfang industriell genutzt – und das in stetig wachsendem Maße. Die Einsatzgebiete reichen von der Photovoltaik über die Elektromobilität bis hin zu Medizintechnologie und Halbleitern. Die Elektronikindustrie profitiert von den hervorragenden Leitfähigkeiten des Metalls und auch im Bereich der Wasserreinigung leistet Silber ausgesprochen wertvolle Dienste.

Ein weiterer Aspekt: Das Silver Institute weist seit mehreren Jahren auf ein strukturelles Angebotsdefizit am Silbermarkt hin. Trotz leicht steigender Minenproduktion bleibt die Nachfrage deutlich höher – eine Entwicklung, die sich 2025 weiter verschärft hat. Besonders in Schwellenländern und bei institutionellen Investoren steigt das Interesse an physischen Silberanlagen sowie börsengehandelten Silberprodukten, was die Marktverfügbarkeit weiter verknappt. Für das Jahr 2025 erwartet das Silver Institute zwar einen leichten Rückgang des Angebotsdefizits (ohne ETCs) von 210,5 Mio. auf 187,6 Mio. Unzen, nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt das anhaltende Defizit aber eindeutig als positiver Begleitumstand.

Technische Korrektur möglich – langfristiger Aufwärtstrend wahrscheinlich

Angesichts des deutlichen Kursanstiegs seit Jahresbeginn und der zunehmenden Aufmerksamkeit am Markt ist kurzfristig zwar eine technische Korrektur nicht auszuschließen. Doch auf mittlere bis lange Sicht sprechen sowohl die fundamentale Nachfrage als auch die strukturelle Angebotslage für weiter steigende Silberpreise. Auch aus Sicht der Portfoliodiversifikation bleibt Silber ein interessanter Baustein – gerade in Zeiten geldpolitischer Unsicherheiten und wachsender industrieller Abhängigkeiten von strategischen Rohstoffen, schließlich überzeugt das Edelmetall durch seinen Sachwertcharakter und das dadurch ausgeschlossene Kontrahenten- bzw. Totalverlustrisiko.

Fazit: Silber hat 2025 ein starkes Comeback hingelegt und gewinnt weiter an Bedeutung – sowohl als Industriemetall als auch als Investment. Anleger sollten etwaige Rücksetzer als Chance zum Einstieg oder Aufstocken ihrer Bestände sehen. Mit dem iShares Physical Silver ETC (ISIN: IE00B4NCWG09) kann man von einer Fortsetzung der Rally profitieren.

iShares Physical Silver ETC (WKN: A1KWPR)

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