Leicht negative Vorzeichen gab es bspw. beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures zu vermelden. Die Anzahl offener Kontrakte - der sogenannte Open Interest - verzeichnete auf Wochensicht einen leichten Rückgang von 175.200 auf 174.400 Futures (-0,5 Prozent). Völlig gegensätzlich entwickelte sich allerdings die Stimmung unter Großspekulanten (Non-Commercials) und Kleinspekulanten (Non-Reportables). Erstgenannte wurden im Berichtszeitraum deutlich optimistischer, während Letztere markant skeptischer wurden. Summa summarum hat sich dadurch die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten von 50.200 auf 49.000 Kontrakte (-2,3 Prozent) leicht reduziert.

So haben im Berichtszeitraum zum Beispiel Großspekulanten ihre Long-Seite um 1.000 Kontrakte aufgestockt, während sie ihr Long-Engagement um 2.300 Futures zurückgefahren haben. Dies hat deren Netto-Long-Position von 33.400 auf 36.600 Kontrakte (+9,6 Prozent) signifikant erhöht. Doch die wachsende Skepsis unter den Kleinspekulanten hat diese Entwicklung mehr als kompensiert, schließlich brach deren Netto-Long-Position von 16.800 auf 12.400 Futures (-26,2 Prozent) regelrecht ein.

Der jüngste CoT-Report hat wieder einmal gezeigt, dass große und kleine Terminspekulanten bei Silber-Futures nicht immer "am gleichen Strang ziehen". Allein in diesem Jahr fiel deren Stimmungstendenz in ungefähr der Hälfte der Updates völlig unterschiedlich aus. Soll heißen: Großspekulanten sind optimistischer geworden, währen bei Kleinspekulanten eine wachsende Skepsis zu beobachten war bzw. umgekehrt. Beim Silberpreis sollte man das "tägliche Marktrauschen" aber nicht überbewerten, unter fundamentalen Aspekten sollte die Krisenwährung angesichts der seit Jahren andauernden Geldschwemme eher ge- als verkauft werden.

Goldman Sachs auch für Silber "bullish"


Am vergangenen Freitag erhöhten die Rohstoffanalysten von Goldman Sachs ihre Kursziele für den Goldpreis auf Sicht von drei, sechs und zwölf Monate deutlich nach oben. Unter Investoren wird die Meinung der US-Investmentbank hoch angesehen. Aber die "Goldmänner" trauen Silber viel mehr zu, schließlich haben sie deren Kursziele deutlich stärker nach oben revidiert. So wurde zum Beispiel dessen Kursziel für die nächsten drei Monate von 13,50 auf 19,00 Dollar erhöht, während das Sechsmonatskursziel von 14,00 auf 21,00 Dollar angepasst wurde. Besonders interessant: In den kommenden zwölf Monaten soll der Silberpreis auf 22,00 Dollar ansteigen. Bislang lag dieses Kursziel bei lediglich 15,00 Dollar. Auf Basis aktueller Marktdaten entspricht dies einem Aufwärtspotenzial von 24 Prozent.

Unter charttechnischen Aspekten fällt das Nachholpotenzial noch deutlich höher aus, schließlich notierte der Silberpreis vor rund neun Jahren bei fast 50 Dollar. Seit Anfang 2017 bewegt sich das Edelmetall in einer Seitwärtsrange von 12,00 bis 19,50 Dollar. Um die seit fünf Jahren zu beobachtende Bodenbildung erfolgreich abzuschließen sollte die Marke von 20 Dollar möglichst deutlich und vor allem nachhaltig überwunden werden. Den Blick nach unten gerichtet, sollte vor allem eines nicht passieren: ein Unterschreiten der Marke von 17 Dollar. Hier verläuft nämlich nicht nur eine markante Unterstützungszone, sondern auch die langfristige 200-Tage-Linie. Ein Verletzen würde auf einen Schlag gleich zwei Verkaufssignale generieren und somit das Marktsentiment erheblich eintrüben.

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