In der vergangenen Woche war vom Infineon-Management zu hören, man sehe "dauerhaft starke Wachstumsfaktoren, die zudem an Dynamik gewonnen haben." Deshalb rechne man für das kommende Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum von 10 Prozent und will die Investitionsquote von bislang 13 auf 15 Prozent des Umsatzes erhöhen. Am heutigen Dienstag veranstaltete der Chiphersteller zudem einen Kapitalmarkttag für Analysten und Investoren. Dieser verlief - zumindest mit Blick auf die Kursentwicklung der Aktie - relativ negativ. Damit scheinen neue Rekordhochs erst einmal relativ unwahrscheinlich zu sein. Unter Timingaspekten drängt sich derzeit ein Long-Engagemen eher nicht auf.

Unter charttechnischen Aspekten wird die Luft für Infineon-Aktie im Bereich von 25 Euro nämlich zusehends dünner. Hier markierte der DAX-Wert Mitte Januar ein neues Rekordhoch. Im April wurde neben der 200-Tage-Linie auch die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrendkanals temporär verletzt. Für einige Wochen sah es danach aus, dass die Technologieaktie vom Aufwärts- in den Seitwärtsmodus wechseln könnte. Timingindikatoren wie der Relative-Stärke-Index mahnen ebenfalls zur Zurückhaltung. In der vergangenen Woche prallte der Titel nämlich an der Marke ab, ab der ein Wert als überkauft gilt und die Gefahr eines technischen Rücksetzers zunimmt. Dies war zuletzt Ende Oktober bzw. Anfang November der Fall, unmittelbar vor der technischen Korrektur um in der Spitze mehr als 15 Prozent.

Es gibt aber auch fundamentale Faktoren, die Investoren eine defensivere Haltung nahelegen. Aktuell fällt das Weltwirtschaftswachstum relativ robust aus. Während der Internationale Währungsfonds für 2018 und 2019 einen Zuwachs von jeweils 3,9 Prozent prognostiziert, sind die Analysten der Weltbank mit Ihrer Schätzung für 2018 in Höhe von 3,1 Prozent deutlich zurückhaltender. Für die Folgejahre rechnen sie zudem mit einem nachlassenden Wachstum. Angesichts der protektionistischen Wirtschaftspolitik Donald Trumps sollte man das diesbezügliche Risikopotenzial auf keinen Fall vernachlässigen. Bislang hat sich der Immobilienexperte Trump lediglich auf Stahl und Aluminium eingeschossen. Dabei muss es aber nicht bleiben.

Auf der Website von Infineon erfahren Anleger, was Analysten dem Unternehmen zutrauen. Besonders interessant: Beim Gewinn pro Aktie (fortgeführte Aktivitäten) wird ein Durchschnittswert von 1,01 Euro für 2018 und 0,91 für 2019 ausgewiesen (Stand: 17. Mai 2018). Offensichtlich scheint auch hier eine leichte Skepsis einzukehren, wenngleich das "Pendel der Analysten" grundsätzlich eher in Richtung "Kaufen" ausschlägt.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus

Bonusprinzip einmal anders

Bei einem Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat wurde das klassische Bonusprinzip einfach umgedreht. Besonders wichtig: Um bei diesem Zertifikat den Bonusbetrag zu erhalten, darf die Infineon-Aktie die höher angesiedelte Barriere während der Laufzeit auf keinen Fall berühren oder überschreiten. Bei dem von uns favorisierten Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat der HVB (ISIN: DE 000 HW9 0SD 1) heißt dies: Sollte der Technologiewert bis einschließlich 21. Dezember 2018 zu keinem Zeitpunkt die Barriere von 29 Euro berühren oder überschreiten, erhält der Anleger am 4. Januar 2019 pro Zertifikat den Maximalbetrag von 22,00 Euro.

Damit bietet das Papier für etwas mehr als sechs Monate Laufzeit eine (Reverse) Bonuschance von 33,1 Prozent (62,9 Prozent p.a.). Zugleich beläuft sich der Risikopuffer, also der Abstand zwischen aktuellem Aktienkurs und Barriere, gegenwärtig auf über 17 Prozent. Wer also einen Kursanstieg der Infineon-Aktie um weitere 17 Prozent ausschließen kann, eröffnet sich mit dem Zertifikat eine interessante Renditechance. Wichtig zu wissen: Beim Verletzen der Barriere würde der Verlust - bedingt durch das Aufgeld - überdurchschnittlich hoch ausfallen. Zur Begrenzung potenzieller Kursverluste sollte deshalb bei dem Zertifikat ein Stoppkurs bei 13,00 Euro und ein Zielkurs von 21,00 Euro ausgesprochen werden.


Produkt: Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat auf Infineon

ISIN: DE 000 HW9 0SD 1

Emittent: HVB/UniCredit

Laufzeit (Zahltag): 21.12.2018 (04.01.19)

Barriere- (Reverse-Level): 29,00 Euro (34,00 Euro)

Bonuslevel (Cap): 12,00 Euro

Max. Auszahlungsbetrag: 22,00 Euro

Bonusrendite (p.a.): 33,1 % (62,9 %)

Risikopuffer: 17,3 %

Kurs aktuell (Basiswert): 24,70 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats: 16,53 Euro

Stoppkurs (Zertifikat): 13,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat): 21,00 Euro

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.