Von mittlerweile drei in der Forschung erfolgreichen Unternehmen haben zwei den Pharmazulieferer mit der Herstellung ihres Covid-19-Wirkstoffs beauftragt. Das wäre zum einen Moderna, die noch in diesem Jahr mit der Produktion starten wollen. Kapazitäten sind ausreichend vorhanden: In Portsmouth, USA, können pro Jahr 100 Millionen Dosen hergestellt werden, im Schweizer Kanton Wallis sind es sogar 300 Millionen Dosen. Die Zusammenarbeit mit Moderna bietet aber über Corona hinaus noch Potenzial, denn die US-Biotechschmiede verfügt über 23 Entwicklungskandidaten für eine Reihe von Infektionskrankheiten.

Aber nicht nur der synthetische mRNA- Impfstoff von Moderna wird in den Räumen von Lonza vervielfacht, auch mit Astrazeneca sind die Eidgenossen im Geschäft. Die Produktion von deren Vektorimpfstoff AZD7442 soll im ersten Halbjahr 2021 starten. Damit nicht genug, jüngst hat Lonza einen weiteren Deal eingefädelt: mit Altimmune. Der Arzneimittelentwickler möchte die klinische Studie seines intranasalen Covid-19-Impfstoffs noch in diesem Quartal beginnen. Die US-Firma rechnet mit einer Zulassung des über ein Spray verabreichten Wirkstoffs 2021. Aufgrund der guten Geschäftsaussichten stellt Lonza in Zukunft weiteres Wachstum sowie eine Margenausweitung in Aussicht. Die Umsätze sollen bis zum Jahr 2023 prozentual zweistellig zulegen, die Ebitda-Rendite 33 bis 35 Prozent erreichen. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2019 lag die Marge bei 27,4 Prozent.

Rücksetzer als Einstiegschance

Börsianer haben die Erfolge von Lonza in deutliche Kursaufschläge umgemünzt. Ein Plus von etwas mehr als der Hälfte steht in diesem Jahr zu Buche. Zuletzt konsolidierte der Kurs lange im Bereich von 550/600 Franken, stürmte dann aber im Zuge der jüngsten Corona-Deals über die obere Begrenzung hinaus. Der jüngste Rücksetzer eröffnet Chancen. Aus charttechnischer Sicht ist es nicht ungewöhnlich, dass das Ausbruchsniveau noch einmal getestet wird. Operativ stehen die Zeichen ohnehin auf Wachstum. Mit einem neuen Call-Optionsschein von BNP Paribas, der bereits "am Geld" notiert, lässt sich ein positives Kursszenario um den Faktor neun hebeln.