Das Abonnement kannte man früher eigentlich nur von der Zeitung: Der Kunde bestellt, und das Produkt wird regelmäßig geliefert. Dieses Geschäftsmodell hat die digitale Welt übernommen. Der Vorteil: Es stärkt die Kundenbeziehungen und bietet wiederkehrende, berechenbare Umsätze und damit höhere Gewinnmargen.

Die Streamingdienste von Amazon, Apple & Co sind dafür das beste Beispiel. Die Video- on-Demand-Anbieter haben das TV über online abrufbare Film­angebote neu erfunden. Die Kunden abonnieren den Dienst und zahlen dafür, meist monatlich oder jährlich.

Seit November 2019 ist Disneys eigener Streamingdienst Disney+ in den USA und Kanada am Markt. Ende März wollen die Amerikaner auch in Deutschland und anderen wichtigen Märkten mitmischen. Bekannte Marken wie die "Star Wars"-Reihe, die Pixar-Animationsfilme oder die Marvel-Superhelden-­Reihe sollen den Medienkonzern nach oben katapultieren.

Wie umkämpft der Markt ist, zeigt auch die Entwicklung des operativen Geschäfts bei Apple. Wegen der Sättigung am Smartphone-Markt geht der Konzern mit dem Abomodell neue Wege. Mit Apple TV+ bedienen die Kalifornier die Film- und Serienfans und mit dem Apple-Music-­Abo die Musikbegeisterten.

Das Geschäft wächst


Der Erfolg dieser neuen, auf Abomodellen aufbauenden Strategie zeigte sich in dem im September 2019 abgelaufenen Geschäftsjahr von Apple. Während die Umsätze mit dem ­iPhone-­Verkauf gegenüber dem Vorjahr um knapp 14 Prozent auf 142 Milliarden US-Dollar zurückgingen, wuchs das Geschäft mit Dienstleistungen um mehr als 16 Prozent auf rund 46 Milliarden Dollar.

Digitale Abomodelle, auch Subscription Economy genannt, sind auch für Anleger interessant. Wer dieser Branche noch einiges zutraut, für den könnte das Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VE4 SN8 5) auf den Solactive-Subscription-Economy-Index infrage kommen.

Der Index umfasst 25 Firmen. Zu ihnen gehören Adobe, Alibaba, Alphabet (Google), Amazon, Apple, Microsoft, Oracle, SAP, Sony und Walt Disney. Der bekannte Streamingdienst Netflix ist nicht enthalten, da ein wichtiges Auswahlkriterium für die Indexzusammensetzung der Cashflow ist, und hier schneidet Netflix schlecht ab. Um Klumpenrisiken zu vermeiden, werden die Aktien halbjährlich gleichgewichtet.

Da der Index Dividendenzahlungen berücksichtigt, können Anleger von diesen profitieren. Der Emittent berechnet bei dem Zertifikat eine Managementgebühr von 1,2 Prozent pro Jahr. Rund 90 Prozent der Unternehmen sind in den USA ansässig. Dadurch besteht ein Währungsrisiko zum US-Dollar.