Seit dem 10. November verkauft Microsoft die nächste Xbox-Generation. Sony lancierte zwei Tage später die neue Playstation unter anderem in den USA, ab dem 19. November können Europäer zuschlagen. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft verpassen die beiden Konzerne der ohnehin boomenden Gaming-Industrie den nächsten Innovationsschub. Im Corona-Jahr haben besonders viele Menschen die Konsole angeschaltet respektive am PC oder mit dem Smartphone gezockt.

Die wachsende Gaming-Community ist ganz nach dem Geschmack von Electronic Arts (EA). Neben Verkaufsschlagern wie der Lebenssimulation "Sims" oder dem Rennklassiker "Need for Speed" ist der Spieleentwickler vor allem für seine Sportsoftware bekannt. Rund 35 Millionen Fußballfans eifern ihren Idolen allein mit "Fifa 20" nach und bescheren der Serie damit Rekordumsätze.

An der Börse ist der Branchenriese dennoch ins Abseits geraten, nachdem er seine Zahlen präsentiert hat. EA konnte die hohen Erwartungen der Wall Street im zweiten Quartal der Fiskalperiode 2021 (per 31. März) nicht erfüllen. Mit 910 Millionen US-Dollar verpasste das Unternehmen den Analystenkonsens bei den Nettobuchungen um rund 60 Millionen Dollar.

Dividendenpremiere

Laut CFO Blake Jorgensen liegt EA jedoch über der internen Planung. "Wir sind auf Kurs, im laufenden Jahr starkes Wachstum zu liefern, und werden in der Fiskalperiode 2022 und darüber hinaus weiter zulegen", erklärt er. Mit den Zielen für das aktuelle Quartal blieb Jorgensen dennoch hinter den Erwartungen zurück. Daher konnten weder das neue Aktienrückkaufprogramm noch die Ankündigung der erstmaligen Dividendenzahlung etwas am herben Kursrücksetzer ändern.

In der laufenden Berichtssaison haben die Börsen ihre erste Enttäuschung mehrmals rasch wieder abgeschüttelt. Das gilt zum Beispiel auch für den französischen Spieleentwickler Ubisoft. Insofern halten wir bei EA über kurz oder lang einen Rebound für möglich. Zunächst aber könnte das Discountzertifikat eine gute Alternative zur Aktie sein. Sofern EA zum Laufzeitende bei 120 Dollar oder mehr notiert, wirft das Derivat im kommenden März gut ein Zehntel an Rendite ab.