Anfang September war es wieder einmal so weit: Nachdem der Nasdaq 100 Index noch mit einem Allzeithoch in den Monat gestartet war, brach er innerhalb von drei Tagen um gut ein Zehntel ein.

2020 bleibt also ein Börsenjahr der Extreme. Nach dem Corona-Ausverkauf von Ende Februar und März waren speziell die US-Technologiewerte regelrecht durch die Decke gegangen. Sie profitierten davon, dass die mit dem Lockdown einhergehende "Stay at Home"-Bewegung den Megatrend Digitalisierung zusätzlich angeschoben hat. In der Tat zählen die IT-Unternehmen zu den gerade einmal vier Sektoren des US-Aktienmarkts, denen die Analysten im laufenden Jahr ein Gewinnwachstum zutrauen.

Gleichwohl hat die Rally der vergangenen Monate die Bewertungen ziemlich aufgebläht. Im Nasdaq 100 beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 mehr als 30. Von einer mit den späten 1990er-Jahren vergleichbaren Blasenbildung kann aber nicht die Rede sein. Damals lag das KGV bei gut dem Doppelten des derzeitigen Niveaus. Während die Nasdaq im Dotcom-Zeitalter vor allem von der Hoffnung auf zukünftige Gewinne lebte, tummeln sich dort heute hochprofitable und substanzstarke Weltkonzerne - die Schwergewichte Apple und Microsoft sind nur zwei prominente Beispiele von vielen.

Unterschiedliche Chance-Risiko-Profile

Fest steht, dass mit dem jüngsten Rücksetzer die ohnehin hohe Volatilität der US-Technologieaktien weiter zugenommen hat. Allein dieser Umstand macht Discountzertifikate interessant. Wir haben in der Tabelle drei Rabattpapiere auf den Nasdaq 100 ausgesucht. Ihre Restlaufzeit ist identisch, der Unterschied liegt im Höchstbetrag. Bei der defensivsten Variante könnte die Benchmark zum Verfalltermin auf bis zu 10 000 Punkte abtauchen, ohne die Maximalrendite zu gefährden. Zudem steigen Anleger hier mit einem besonders großen Discount ein. Naturgemäß fällt die Ertragschance höher aus, sobald der Cap beim aktuellen Indexniveau oder ein Stück oberhalb liegt.

Mit allen drei Discountern können Anleger darauf setzen, dass dem Nasdaq eine Konsolidierungsphase ins Haus steht. Nach dem Höhenflug der vergangenen Monate wäre eine derartige Entwicklung nur gesund. Bei einem stärkeren Ausverkauf würden die Zertifikate rasch in den roten Bereich drehen. Trotz aller Erinnerungen an das Dotcom-Debakel erachten wir ein solches Negativszenario als eher unwahrscheinlich.