Besser könnten die Voraussetzungen für ein Rekordjahr bei Facebook kaum sein: Im zweiten Quartal schnellte der Nettogewinn um fast das Dreifache auf über zwei Mrd. Dollar nach oben, die Werbeerlöse kletterten vier Mal so schnell wie im Branchenvergleich. Basis des Erfolgs sind die zahlreichen Nutzer: Im Durchschnitt loggten sich zuletzt täglich rund 1,1 Mrd. Menschen beim weltgrößten Online-Netzwerk ein. Trotz großer Skepsis bei den Analysten hat es der Konzern geschafft, Werbekunden mit cleveren Angeboten auf Smartphones und Tablets zu begeistern. Immer mehr Unternehmen ziehen Marketing-Gelder aus dem klassischen Print-Geschäft ab und setzen auf digitale Angebote. Hauptprofiteure sind Branchenriesen wie Facebook, bereits mehr als 80 Prozent des Werbeumsatzes werden über mobiles Advertising erwirtschaftet.

Konzern-Chef Mark Zuckerberg hat weitere heiße Eisen im Feuer. Die Foto-Plattform Instagram ist derzeit noch in der Frühphase des Umsatzwachstums. Ähnliches gilt für die Monetarisierung von Messanger, hier dürfte es ab 2017 spannend werden. Bei WhatsApp wird noch etwas mehr Zeit vergehen bis die Kasse klingelt. Die jüngsten Veränderungen in den Service-Bedingungen könnten aber bereits die Grundlage für künftige Werbemaßnahmen bilden. Schon bald kann der Dienst zur Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen eingesetzt werden. Werbemittel lassen sich noch gezielter einblenden, entsprechend begehrt sind die Plätze bei den Werbekunden.

Künftig will der Konzern auch im lukrativen Segment der Spiele durchstarten. Mit der Softwarefirma Unity Technologies soll eine neue Online-Spielplattform entstehen. Konzernangaben zufolge spielen bereits monatlich mehr als 650 Millionen Nutzer Computerspiele über Facebook. Mittelfristig könnten dann auch auf die in 2014 für zwei Mrd. Dollar übernommene Tochter Oculus Rift größere Aufgaben zukommen. Neben der bisher starken Fokussierung auf Videospiele wird das Thema digitale Kommunikation, vor allem über Datenbrillen, an Bedeutung gewinnen.

Starke Zahlen, starker Trend



Facebook dürfte bei den Werbekunden auch weiterhin der Liebling bleiben, zahlreiche Dienste sind bisher noch nicht erschlossen. Für die Ende Oktober angesetzten Q3-Zahlen rechnen Analysten mit einem Umsatzanstieg von 53 Prozent auf 6,9 Mrd. Dollar und einem Gewinn je Aktie von 0,96 Dollar nach 0,57 Dollar im Vorjahreszeitraum. Dieser Mix sorgt für Fantasie und befeuert die seit Monaten anhaltende Rekordjagd der Aktie. Nach Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen markierte die Aktie immer eine neue Bestmarke (s. rot gestrichelte Markierungen). Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt, spätestens an der 200-Tage-Linie bei 114 Dollar ist wieder mit steigenden Kursen zu rechnen. Zuletzt drehten die Papiere mehrfach am Monatsmittelwert, der bei 128 Dollar verläuft.

Mehr Power mit Hebel



Trader können darauf setzen, dass die Facebook-Erfolgsgeschichte anhält und eine erste, spekulative Position vor Veröffentlichung der Zahlen eröffnen. Um auch Rücksetzer zu verschmerzen, sollte der Hebel eher klein ausfallen. Passend zur nächsten wichtigen Unterstützung bei 122 Dollar bietet sich der Bull HU3A2H an, der Kursveränderungen um den Faktor 3,3 verstärkt. Der Basispreis liegt bei 89,62 Dollar, der Knock-out bei 94,50 Dollar.



Basiswert Facebook
Kurs
Basiswert
128 USD
Produkt Knock out Bull
WKN HU3A2H
Emittent HypoVereinsbank
Fälligkeit endlos
Hebel 3,3
Basispreis 89,62
USD
Knock
Out
94,50 USD
Kurs
Zertifikat
3,43 EUR
Spread 1,20%


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de