Manchmal ist auch an der Börse "gut nicht gut genug". Henkel präsentierte mit den Q3-Zahlen in der vergangenen Woche beim Umsatz, der bereinigten Ebit-Marge und dem bereinigten Ergebnis je Aktie Werte auf Rekordniveau. Vor allem das starke organische Wachstum hätte auf dem Parkett eigentlich Beifall auslösen sollen. Gewinnmitnahmen prägten aber das Bild, erst kürzlich markierte der Kurs eine frische Bestmarke.

Operativ sieht es für die Düsseldorfer weiterhin sauber aus. Klassiker wie Persil und der milliardenschwere Zukauf des US-Waschmittelkonzerns Sun waren zuletzt wichtige Säulen des Erfolgs. Henkel ist auf dem weltweit wichtigsten Markt in den USA nun in allen Preisgruppen präsent. Weitere Übernahmen bleiben eine Option, die Finanzkraft lässt ausreichend Spielraum. Auch die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt: Der Umsatz soll um zwei bis vier Prozent zulegen, die Marge nach 16,2 Prozent in 2015 auf über 16,5 Prozent steigen.

Profis werden mutiger



Stramm aufwärts zeigt aber nicht nur die Geschäftsentwicklung, auch die Analysten revidierten in den vergangenen Monaten ihre Konsensschätzungen kontinuierlich nach oben. Deutlich wird dies in den maßgeblichen 2017er-Prognosen: Im Mai wurden 5,44 Euro Gewinn je Aktie erwartet, aktuell sind es 5,79 Euro. Knapp 20 Mrd. Euro bringen die Düsseldorfer derzeit auf die Börsenwaage, was zu einem KGV von ungefähr 19 führt. Auf den ersten Blick sind die Papiere vergleichsweise teuer. Für Henkel ist dies aber nicht ungewöhnlich, der langfristige KGV-Durchschnitt liegt bei etwa 18.

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Gut abgesichert



Bleibt als letzte Disziplin der Blick auf den Kursverlauf. Ausgehend vom kürzlich erreichten Rekordhoch gibt es die Aktie derzeit rund zehn Prozent günstiger. Mit 110 Euro steht der Wert im Dunstkreis der Ausbruchsmarke und Unterstützung, die zwischen 110 bis 115 Euro verläuft. Ähnlich wie beim DAX besteht eine seit Jahresbeginn etablierte Serie von steigenden Hoch- und Tiefpunkten, auch der 200-Tage-Durchschnitt bei 107 Euro verläuft aufwärts gerichtet. Es wäre daher nicht überraschend, wenn sich die nun erreichte Zone als Sprungbrett für einen Aufwärtsimpuls in Richtung 122 und später 126 Euro erweisen sollte. Erst wenn Henkel unter 104 Euro fällt, wäre das positive Szenario hinfällig.



Die Statistik spricht eindeutig für eine Erholung. In den vergangenen zehn Jahren kletterte der Kurs im November in neun Fällen, die Gewinnquote liegt bei 90 Prozent. Im Durchschnitt rückte die Aktie um sechs Prozent vor, damit zählt Henkel zu den Top-Favoriten zum Jahresende.

Emphehlung der Redaktion



Sowohl fundamental wie auch charttechnisch sind die Aussichten für Henkel somit gut. Sollte allerdings die nach wie vor große Ungewissheit hinsichtlich der Trump-Präsidentschaft wieder zunehmen, dürfte auch die Henkel-Aktie ausgebremst werden und eher seitwärts laufen. Anleger die daher bewusst etwas defensiver agieren möchten, greifen zum Capped-Call mit der WKN PB9QM0. Anders als bei einem Knock out Papier erzielt der Schein bereits eine ansehnliche Rendite, wenn der Kurs nur seitwärts läuft. Notiert die Aktie zum Bewertungstag Mitte Juni 2017 über 110 Euro, bietet der Capped-Call eine Rendite von 46 Prozent oder 90 Prozent p.a. Ein Totalverlust tritt erst ein, wenn der DAX-Wert zum Stichtag unter 105 Euro steht.

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

www.index-radar.de


Basiswert


Henkel

Kurs Basiswert


110 EUR

Produkt


Capped-Call

WKN


PB9QM0

Emittent


BNP Paribas

Bewertungstag


16.06.2017

Basispreis


105 EUR

Cap


110 EUR

Maximalrendite (p.a.)


46% (90%)

Kurs Zertifikat


3,35 Euro

Zielkurs


5 EUR