In dieser Woche gibt es die letzten realistischen Gelegenheiten, um bei im Dezember auslaufenden Capped-Optionsscheinen noch auf attraktive Chance-Risiko-Verhältnisse zu kommen. Schauen wir uns einmal an, was der Markt so hergibt.

Unter den etwa 3800 verfügbaren Papieren weisen ziemlich genau 1000 eine prozentual zweistellige p.a.-Seitwärtsrendite auf. Davon wiederum hat gut die Hälfte einen Puffer von mindestens drei Prozent zum jeweiligen Cap. Möchte man einen Mindestgewinn von 20 Prozent, schrumpft das Angebot natürlich rapide auf - genau drei Stück! Wir wollen nicht bei Amazon tendenziell Short gehen und greifen also zu einem der zwei fast identischen Infineon-Capped-Calls. Vorab der wichtige Hinweis: übermorgen vermeldet der DAX-Wert Quartalszahlen, man setzt also zumindest darauf, dass große negative Überraschungen ausbleiben.

Rein charttechnisch lässt sich die Spekulation sehr gut untermauern. Die ausgewählten Scheine werden um 31,6 Prozent steigen, sofern die Infineon-Aktie am 14. Dezember bei mindestens 15,50 Euro notiert. Angesichts einer Basis bei 14,50 Euro endet man mit der Position im Minus, wenn am Bewertungstag weniger als 15,26 Euro auf der Kurstafel stehen.



Aktuell wird die Aktie über allen wichtigen Gleitenden Durchschnitten gehandelt und der Anfang August etablierte Aufwärtstrend sichert zudem inzwischen bereits leicht über dem November-Tief 14,91 Euro ab. Die Trendlinie wird die Break-Even-Schwelle bereits einige Tage vor Laufzeitende erreichen und sichert damit eine positive Rendite. Der Stop loss wird zunächst unter dem November-Tief des Scheins platziert und von dort aus um börsentäglich einen Cent angehoben.

Name Infineon-Capped-Call
WKN HU405Y
Aktueller Kurs 0,74 € / 0,76 €
Laufzeit 14.12.16
Basis/Cap 14,50 € / 15,50 €
Stoppkurs 0,52 €
Anpassung Stoppkurs +0,01 € / börsentäglich
Zielkurs 1,00 €

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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