Der DAX steht in der Börsenberichterstattung fast immer im Mittelpunkt. Angesichts der Marktkapitalisierung von 1100 Mrd. Euro ist dies auch gerechtfertigt. Zum Vergleich: Der MDAX kommt nur auf rund 330 Mrd. Euro. Mit Blick auf die Performance sieht die Lage hingegen ganz anders aus, hier gilt das Motto: Klein aber fein. Seit Ende 1987 legte der MDAX im Durchschnitt um 11,3 Prozent pro Jahr zu, beim DAX sind es "nur" 8,8 Prozent. Die auf den ersten Blick kleine Überrendite von 2,5 Prozent p.a. führte, auch dank des Zinseszins-Effekts dazu, dass der MDAX mit 22.000 Punkten fast doppelt so hoch steht wie der DAX.

Starke Phase beginnt



Deutlich wird die bessere Performance auch bei einem Blick in den Rückspiegel. Der erste Chart zeigt die Jahresrenditen seit 1998 für den DAX (rot) und MDAX (blau). In schlechten Jahren verlieren die Mid-Caps häufig weniger als die Blue Chips und legen in starken Phasen abgesehen von wenigen Ausnahmen kräftiger zu. Anleger sollten zudem die Monatsperformance im Blick behalten. Häufig glänzen die Nebenwerte von Januar bis Juni mit einer Outperformance gegenüber dem DAX. Nur im letzten Quartal des Jahres liefern meist die Blue Chips eine wesentlich bessere Rendite.

Zusammensetzung als Triebfeder



Für die deutliche Outperformance gibt es einige Gründe. Vor allem im DAX hatten in den vergangenen Jahren viele Branchen mit Problemen zu kämpfen. Die Krise bei den Banken, der Abgas-Skandal bei VW und das herausfordernde Umfeld für die Versorger wirkten sich auch negativ auf die Indexentwicklung aus. Zudem sind im DAX die klassischen Branchen Chemie, Auto und Industrie stark vertreten, während im MDAX eine breitere Mischung vorliegt. Häufigere Wechsel bei der Überprüfung der Indexzusammensetzung sorgen dafür, dass in den MDAX schneller aufstrebende Branchen aufgenommen werden.

Unter der fundamentalen Lupe betrachtet werden Schnäppchenjäger aber auch beim MDAX nicht mehr glücklich. Die stramme Kursrally führt zu höheren Bewertungsrelationen: Der MDAX wird mit einem 2017er-KGV von rund 16,6 gehandelt, verglichen mit 13,6 beim DAX. Auch die Dividendenrendite liegt mit 2,3 Prozent knapp unter dem DAX-Niveau von 2,6 Prozent.

Freie Bahn für den MDAX



Im Gegenzug lässt der MDAX aber die Herzen der Charttechniker höher schlagen. Anders als der DAX steht das Nebenwertebarometer auf Rekord. Richtung Norden gibt es somit keine bereits bestätigten Widerstände, der Weg ist frei. Um dennoch Orientierung zu haben, sollten Trader auf den Abstand zur 21-Tage-Linie achten. Häufig erreichte der MDAX ein Hoch, wenn die Differenz rund vier Prozent erreichte. Aktuell sind es ein Prozent, eine mögliche Zielregion liegt somit bei 23.100 Punkten (obere Begrenzung des dunkelgrauen Prognose-Korridors). Abgesichert mit einem Stopp spätestens unter der Ausbruchsmarke bei 21.650 Zählern eröffnet sich so ein ordentliches Chance-Risiko-Verhältnis, zumal die mittel- bis langfristigen Perspektiven weiterhin klar für den MDAX sprechen.

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Der passende Schein



Anleger die von einer möglichen Fortsetzung beim MDAX verstärkt profitieren wollen, greifen zu einem Knock out Bull. Die WKN HU3PN4 führt bei einem Basispreis von 17.982 Punkten zu einem Hebel von fünf. Steigt der MDAX um ein Prozent, legt das Hebelpapier um fünf Prozent zu. So können Anleger bereits von kleinen Kursbewegungen überdurchschnittlich profitieren.


Basiswert


MDAX

Kurs Basiswert


22.477

Produkt


Knock out Bull

WKN


HU3PN4

Emittent


UniCredit

Fälligkeit


endlos

Hebel

5

Basispreis


17.982 Pkt.

Knock Out


18.120 Pkt.

Kurs Zertifikat


4,51 EUR

Spread


0,2%


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.
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