Wie schon beim ersten Lockdown im Frühjahr wird der Service der Essenslieferdienste (englisch: Food Delivery) erneut stark nachgefragt. Schon vor Corona befand sich der Sektor im Aufwärtstrend, die Pandemie beschleunigte den Boom massiv.

Die Marktforschungsagentur Euromonitor rechnet weltweit mit einer Wachstumsrate von 13 Prozent per annum für die nächsten Jahre. Kein Wunder, dass im August mit Delivery Hero das erste Unternehmen des Sektors in den DAX aufgenommen wurde, obwohl es noch hohe Verluste macht.

Es existieren mehrere Formen der Essenslieferung: entweder direkt vom Speiselokal zum Konsumenten, wie das einige große Restaurantketten machen, die einen eigenen Lieferdienst besitzen. Oder Onlineplattformen, die Bestellungen der Kunden und Angebote von Gaststätten zusammenbringen, und dann die Menüs mit einem eigenen Lieferservice zu den Verbrauchern fahren. Die Restaurants zahlen eine Vermittlungsgebühr, die Verbraucher teils einen geringen Aufpreis.

Uber mischt den Sektor auf

Seit Kurzem etabliert sich ei- ne dritte Form, die der Fahrdienst Uber und der britische Amazon-Partner Deliveroo praktizieren - sogenannte dark kitchens. Das sind Küchen ohne Kundenverkehr und Sitzplätze, die bis auf den letzten Zentimeter durchgeplant sind, was Geld spart.

Start-ups oder kleine Restaurantbesitzer, die mangels Kapital ein Lokal in guter Lage nicht finanzieren können, haben so die Möglichkeit, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und Kunden, die ihr Essensangebot per App bestellen, zu begeistern. Sozusagen eine Win-win-Situation, da die Uber-Tochter Uber Eats oder Deliveroo umgekehrt so die Kosten reduzieren können.

Denn der Konkurrenzkampf in dem Sektor ist hart. Die Margen sind gering. Das fördert Übernahmen, da auf Dauer nur große Plattformen überlebensfähig sind. Das ist neben der Pandemie der zweite Treiber der Aktienkurse in dieser Branche. Hinzu kommt noch, dass es durch den erneuten Lockdown wohl auch nach der Corona-Krise zu dauerhaften Änderungen des Verbraucherverhaltens kommen wird.

Mit dem Endlos-Food-Delivery-Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VP3 SFD 4) setzen Anleger darauf. Das Papier umfasst 20 der globalen Top-Player. Neben Amazon und Uber zählen dazu Hellofresh und Delivery Hero aus Deutschland. 65 Prozent der Firmen stammen aus den USA, 15 Prozent aus China, elf Prozent aus Deutschland, der Rest aus Russland und den Niederlanden. Es gibt ein Devisenrisiko. Halbjährlich wird die Zusammensetzung nach Kapitalisierung und Liquidität geprüft, die Titel werden gleichgewichtet. Dafür verlangt Vontobel eine Jahresgebühr von 1,2 Prozent. Die Dividenden werden reinvestiert.

Trotz aller Chancen bestehen auch Risiken - machen doch viele der Firmen noch Verluste.