Fest steht, dass Astrazeneca mehr als drei Millionen Dosen in die Bundesrepublik geliefert hat. Damit handelt es sich bei knapp einem Viertel der mittlerweile erreichten Impfstoff-Gesamtmenge um diesen Wirkstoff. Während sieben von zehn Dosen das Etikett "Biontech/Pfizer" tragen, hat Moderna bis zum 10. März knapp 680 000 Portionen seines Wirkstoffs an Deutschland ausgehändigt.

Plötzliche Milliardengewinne

An der Börse führt der US-Biotechwert dagegen das Ranking der drei Lieferanten an. Seit dem Jahreswechsel legte die Moderna-Aktie um ein Drittel zu. Bis zu einer Milliarde Dosen des auf der mRNA-Technologie basierenden Präparats möchte das Unternehmen 2021 produzieren. Der Corona-Impfstoff hievt Moderna in neue Sphären: Firmenchef Stéphane Bancel rechnet aus den bisher geschlossenen Verträgen mit einem Umsatz von 18,4 Milliarden US-Dollar. 2020 erlöste Moderna 803 Millionen Dollar. Rund die Hälfte der für das laufende Jahr prognostizierten Umsätze könnte als Gewinn hängen bleiben - es wäre der erste seit der Gründung 2010.

Einen beachtlichen Break-even erwarten Analysten auch bei Biontech. Konkret lautet der Konsens 2021 für das Mainzer Unternehmen auf einen Gewinn von mehr als 14 Euro je Aktie. Ob die beiden Biotechfirmen dieses Niveau halten können, muss sich zeigen. Die Aussichten hängen zum einen davon ab, ob eine dauerhafte Immunisierung gegen das Coronavirus vonnöten sein wird. Gleichzeitig spielt die Konkurrenzsituation eine wichtige Rolle. Mit Johnson & Johnson hat ein vierter Lieferant vor Kurzem die EU-Zulassung erhalten. Für annähernd 300 weitere Vakzine läuft die klinische Entwicklung.

Die Bank Vontobel "schüttet" Astrazeneca, Biontech und Moderna für eine Multi-Aktienanleihe zusammen. Am Ende der einjährigen Laufzeit erhalten Anleger die Zinszahlung in Höhe von 18,25 Prozent. Dieser Maximalgewinn ist in trockenen Tüchern, solange kein Basiswert die Barriere bei 50 Prozent des Startniveaus reißt. Geht dieses Kalkül nicht auf, erlischt der Teilschutz. Dann wäre die Rückzahlung an die Aktie mit der schwächsten Kursentwicklung gekoppelt. Zwar ist das Zeichnungsprodukt nur begrenzt gegen Kurskorrekturen "immun". Gleichwohl bietet es eine gute Gelegenheit, eine attraktive Rendite aus dem großen Reizthema dieser Tage zu schöpfen.