Wie nie zuvor steht der Gesundheitssektor aktuell im Rampenlicht. Ob Corona-Test, Impfstoffentwicklung oder Beatmungstechnologie, die Branche bemüht sich nach Kräften, ihren Beitrag zur Bekämpfung der weltweiten Pandemie zu leisten.

Dabei fließen den Unternehmen Milliarden zu. Zwar resultiert nicht alles in Rekordeinnahmen, was auf den ersten Blick danach aussieht. So versucht die Bundesregierung gerade, mehr als zwei Drittel der über 26.000 bei Drägerwerk und anderen Unternehmen bestellten Beatmungsgeräte zu stornieren, weil sie nicht gebraucht werden. Und einige Pharmaunternehmen haben versprochen, Hunderte Millionen Impfstoffdosen zum Selbstkostenpreis abzugeben.

Auf der anderen Seite hat aber allein die US-Regierung die Covid-Forschung von Unternehmen mit rund zehn Milliarden Dollar unterstützt. Corona-Tests beflügeln die Umsätze von Diagnostikfirmen wie Qiagen, die im zweiten Quartal 16 Prozent mehr Einnahmen verbuchte.

Konservativ bis spekulativ

Anlegern ist der neue Fokus auf die Healthcare-Branche nicht entgangen, wie die teilweise extremen Kurssteigerungen einzelner Aktien zeigen, etwa bei den Impfstoffentwicklern Moderna, Biontech oder Novavax. Die HypoVereinsbank bündelt nun die Titel von 20 Unternehmen, die von Diagnose, Therapie oder Prävention einer Coronavirusinfektion profitieren, im Global Anti Virus Health Index und bildet dessen Entwicklung in einem Tracker-Zertifikat ab (ISIN: DE 000 HR0 9BX 5). Die Titel sind gleichgewichtet und werden halbjährlich angepasst. Dafür kassiert die HVB eine Gebühr von 1,2 Prozent pro Jahr.

Die besonders spekulativen Titel suchen Anleger bei diesem Zertifikat allerdings vergebens. Der Aktienkorb konzentriert sich auf Konzerne mit hoher Marktkapitalisierung und langfristigem Potenzial. Vertreten ist die Spitzenriege der Pharmakonzerne: von Abbvie und Astrazeneca über Bayer und Glaxosmithkline bis zu Pfizer, Roche und Sanofi. Aus der Diagnostiksparte sind Marktführer wie Danaher und Thermofisher dabei.

Risikofreudiger ist die Auswahl im Corona-Vaccine-Candidates-Wikifolio des Wiener Vermögensverwalters Centris Capital (DE 000 LS9 PXQ 1). Wie der Name bereits andeutet, investiert Portfoliomanager Sebastian Thorwarth hier in 20 bis 30 Impfstoffentwickler. Neben den bekannten Playern sind das auch Nebenwerte wie die französische Valneva oder die japanische Anges.

Das Wikifolio wurde am 1. Juli 2020 aufgelegt, die jährlichen Kosten betragen 0,95 Prozent zuzüglich einer erfolgsabhängigen Gebühr. In den vergangenen drei Monaten hat das Portfolio um 20 Prozent zugelegt.