von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal

Der Blick auf den Tageschart der Siemens-Aktie zeigt das Desaster: Seit Jahresanfang wurde die Aktie durch Käufe an dem horizontalen Unterstützungsbereich um 92,50/93,50 Euro sowie an der knapp darüber verlaufenden 200-Tage-Durchschnittslinie stabilisiert. Nun ist die Nachfrage in diesem Bereich weggebrochen, der Kurs sackt bereits den zweiten Handelstag nach unten ab - ein Fehlsignal wird damit zunehmend unwahrscheinlicher. Im Gegenteil deutet das Kursbild sogar auf weitere Verluste hin.

Empfehlung und Produktidee

Die Notierungen haben nun Spielraum nach Süden bis mindestens 89 Euro, dort verläuft die Untergrenze eines seit März bestehenden Abwärtstrendkanals, der unter Marktteilnehmern viel Beachtung findet, da zahlreiche Wendepunkten an den Begrenzungslinien dieses Kurskorridors liegen. Ebenso hilft der Blick auf den Wochenchart, hier sind bbe rund 87,80 Euro mehrfach zu einer Richtungsumkehr. Bis in die aus beiden Chartmarken resultierende Zielzone kann die Aktie mit hoher Wahrscheinlichkeit fallen.

Anleger können darauf beispielsweise mit dem Turbo Put der Citi setzen, der zwar wertlos verfallen würde wenn Siemens auf 97 Euro klettert. Doch dafür müsste die Aktie nach oben aus dem Abwärtstrendkanal ausbrechen, dessen Nordgrenze aktuell bei 96,44 Euro liegt. Das dürfte schwer werden, da auch die Durchschnittspreise des vergangenen Monats und der letzten 200 Börsentage knapp unter diesem Niveau verlaufen und damit einen Widerstand (und damit Verkaufsbereitschaft) fördern. Im Gegenzug hebelt der Schein Verluste der Aktie um den Faktor 20 und macht daraus Gewinne, er notiert am ersten Kursziel um ca. 70 Prozent im Plus, am zweiten um über 90 Prozent.

Tageschart mit Abstand der Aktie zur 21-Tage-Linie in %



Wochenchart mit Abstand der Aktie zur 200-Tage-Linie in %



Auf Seite 2: Trading-Idee



























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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