Diese Erkenntnis ist für das Unternehmen selbst von zentraler Bedeutung. Schließlich betreibt Scout24 mit ImmoScout24 die führende Onlineplattform für die Suche und Vermittlung von Häusern, Wohnungen sowie Gewerbeliegenschaften. In den ersten neun Monaten hat sich das Geschäft solide entwickelt: Bei einem stabilen Umsatz von 262,6 Millionen Euro steigerte Scout24 das operative Ergebnis um 2,4 Prozent auf 157,6 Millionen Euro.

An der Börse ist der Mid Cap dennoch aus dem Tritt geraten, nachdem die coronabedingte Digitalisierungseuphorie noch Anfang September für ein Allzeithoch gesorgt hatte. Möglicherweise konnte Vorstandschef Tobias Hartmann das Ruder jetzt herumreißen. Jedenfalls drehte die Scout24-Aktie kurz nach dem Analystentag am 3. Dezember nach oben.

Bei seiner virtuellen Präsentation erklärte der Chef, wie er ImmoScout24 vom Anzeigenportal zur digitalen Full-Service-Plattform für Immobilientransaktionen umbaut. Neben der Automatisierung lockt der Dienstleister sowohl private Verkäufer und Vermieter als auch professionelle Immobilienmakler mit viel Reichweite. Pro Monat zählt das Portal rund 14,5 Millionen Besucher. Das Ziel der Transformation ist klar: Steigende Umsätze je Nutzer sollen das Wachstum des Konzerns in die Gänge bringen.

Gleichzeitig umgarnt Scout24 die Investoren mit einem groß angelegten Aktienrückkauf. Auf diese Weise lässt das Unternehmen seine Anteilseigner am rund 2,8 Milliarden Euro schweren Verkauf von AutoScout24 teilhaben. Für das kommende Frühjahr plant das Management die zweite Rückkauftranche im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro.

Insider steigen ein

Tobias Hartmann hat bereits zugegriffen. Am 4. Dezember orderte der Scout24-Chef Aktien für mehr als 111 000 Euro. Sein für die Finanzen zuständiger Vorstandskollege Dirk Schmelzer setzte am selben Tag knapp 50 000 Euro ein. Die jüngsten Insidertransaktionen liefern ein zusätzliches Argument für den sich abzeichnenden Rebound bei Scout24.

Mit einem Hebel von aktuell 6,0 nimmt ein frisch emittierter Turbo Call von Goldman Sachs an steigenden Kursen teil. Die Stoppschwelle platziert die US-Emittentin momentan bei 55,66 Euro. Trotz des Polsters von gut 16 Prozent auf den Basiswertkurs drohen überproportionale Verluste, falls Scout24 dem kurzfristigen Abwärtstrend doch treu bleibt.