Man durfte durchaus auf einen kleinen Turnaround hoffen. Denn zuletzt hielten sich die meisten Anlageklassen gut und der starke Sturz der Vorwochen schien vorerst aufgehalten. Zudem gilt der Börsenmonat Juli sogar als recht freundlich. Doch nach dem langen Wochenende in den USA stürzten die Börsen am Dienstag schon wieder ab. Und der Absturz 2.0 hat handfeste Gründe:
Darum verlieren an der Börse schon wieder fast alle Anlageklassen
Es geht vor allem um ein Wort: Rezession. Denn bald beginnen die Unternehmen, ihre Zahlen für das zweite Quartal zu veröffentlichen. Und hier droht weiteres Ungemach, denn Analysten gehen scheinbar von schlechten Zahlen aus. So zitiert Reuters Sam Stovall, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses CFRA: "Rezessionssorgen dominieren den Markt. Und weiter: "Die entscheidende Frage ist nun, wie stark die Zahlen zum zweiten Quartal und die Ausblicke angesichts der sich abkühlenden Konjunktur enttäuschen werden."
Deswegen flüchten sich Anleger in sichere Häfen. Doch auch Gold und Silber verlieren teils deutlich. Dafür legt der Dollar-Index stark zu, denn Cash ist aktuell wohl das bevorzugte Mittel der Wahl. Wenn in solchen Crash-Momenten auch Gold und Silber fallen, weil Anleger lieber Liquidität halten oder brauchen, dann ist der Boden aber meistens nicht fern.
Dennoch rummst es heute nochmal kräftig. Denn der Dax verliert zur Stunde mehr als 2,5 Prozent, beim MDax sind es sogar mehr als 3 Prozent. Der Dow Jones und der S&P 500 befinden sich beide rund zwei Prozent im Minus. Aber die Tech-Indizes schneiden mit einem Minus von weniger als ein Prozent heute besser ab. Doch diese Bereiche wurden ja vorher bereits ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Kryptowährungen verlieren ebenso wie Gold und Silber kräftig, der Euro wertet gegen den US-Dollar ab.
Anleger beobachten also nun die kommende Quartalssaison ganz genau und achten auf ihre Cashquote.