Die französische Hotelkette Accor, die Hotels mit den Marken Sofitel, Ibis und Mercure betreibt, hat den Einbruch nach den Terroranschlägen gut weggesteckt. Der Umsatz, bereinigt um Änderungen im Portfolio und den Wechselkursen, stieg im ersten Quartal um knapp zwei Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Das Wachstum beruht auf einer guten Nachfrage im Mittelmeerraum, Mittleren Osten und Afrika. Für das laufende Geschäftsjahr ist Accor positiv gestimmt. Die Lage auf dem französischen Markt sollte sich spätestens im Sommer zur Fußball-Europameisterschaft wieder normalisieren. Vor allem in Paris blieben nach den Terroranschlägen viele Zimmer leer. Auch der leichte Rückgang auf dem deutschen Markt ist nur temporär. Die Renovierung des Fünf-Sterne-Hauses Sofitel Bayernpost sollte bald abgeschlossen sein. Außerdem ist der Messekalender in den kommenden Monaten in Deutschland vielversprechend.

Die Franzosen treiben ihr Wachstum auch über das klassische Hotelgeschäft hinaus voran. Für 148 Millionen Euro kaufte Accor den Anbieter OneFineStay, der sich auf exklusive und teure Übernachtungsmöglichkeiten in Städten wie beispielsweise New York, London oder Rom spezialisiert hat. Erst im Februar stieg Accor bei Oasis Collections, einer argentinischen Internetplattform für die Zimmervermittlung ein.

Kleine Happen im Vergleich zu den Investitionen aus dem Reich der Mitte. Alleine in den ersten drei Monaten des Jahres haben chinesische Investoren 97 Milliarden Dollar im Ausland investiert. Die Summe entspricht fast dem gesamten Volumen der vergangenen zwei Jahre. Und die Shopping-Tour der Chinesen ist noch nicht zu Ende.

Die Jin-Jiang-Gruppe, der fünftgrößte Hotelbetreiber der Welt, hat vergangenes Jahr nicht nur das Hotel du Louvre für 1,6 Milliarden Dollar geschluckt, sondern sich auch bei Accor eingekauft. Zuletzt stieg das Aktienpaket auf über 14 Prozent. Tendenz steigend. Insider glauben, dass Jin-Jiang seinen Anteil weiter ausbauen werde. Die wertvollen Innenstadtlagen der Franzosen sind verlockend. Zum anderen sind die Marken von Accor in China bekannt. Jin-Jiang könnte hier auch vom wachsenden Tourismus seines Landes im Ausland profitieren.

Aktuell arbeitet die Accor-Aktie am Widerstand bei 40 Euro. Wird der genommen, haben Charttechniker 45 Euro im Visier. Schneller geht es wahrscheinlich, wenn die Chinesen tatsächlich ihren Anteil erhöhen und oder gar ein Übernahmeangebot abgeben. Anleger, die mit dem Call einchecken, profitieren von beiden Entwicklungen über den Hebel überproportional.

Basiswert Accor SA
Produkt Klassischer Call
WKN CW9L9Z
Emittent Citigroup
Laufzeit 15.12.16
Basispreis 35,00 Euro
Kurs des Calls 0,72 Euro
Omega 4,1
Aufgeld 4,20%
BreakEven 42,50 Euro
Innerer Wert 0,54 Euro