"Small is beautiful", heißt es an der Börse gern. Und da ist etwas Wahres dran. Selbst wenn kleineren Firmen gemeinhin ein höheres Risiko anhaftet, werden Anleger dafür oftmals mit einer Outperformance entschädigt. Ein Phänomen, welches global auftritt. So schnitt beispielsweise der MSCI World Small Cap Index mit einem jährlichen Ertrag von 8,2 Prozent seit 2008 um 2,7 Prozentpunkte besser ab als der Large Cap Index. Nur in drei der vergangenen zehn Jahre mussten sich die Kleinen dem MSCI World Large Cap Index geschlagen geben.

Auch hierzulande weisen die Nebenwerte den Großkonzernen den Weg. Mit einem Kursanstieg von knapp einem Viertel schloss der SDAX 2017 doppelt so ertragreich ab wie der DAX. Noch besser lief es für die Nebenwerte, wie ein Blick auf das im Februar gestartete Segment Scale zeigt. Der Scale All Share Index stieg seither um rund 36 Prozent. Daran lässt sich klar erkennen, dass die Risikobereitschaft unter den Anlegern zunimmt. Denn eines steht fest: Small und Micro Caps sind aufgrund ihrer höheren Volatilität und geringeren Marktliquidität klar risikoreicher als die Standardpapiere. Wie eingangs aufgezeigt geht die höhere Gefahr auch mit höheren Chancen einher.

Dies kommt nicht von ungefähr: Unter den kleinen Unternehmen gibt es viele, die sich mit ihrem robusten Geschäftsmodell in profitablen Nischen bewegen und hohe Wachstumsraten aufweisen. Bestes Beispiel dafür ist OHB. Der Bremer Raumfahrtkonzern konnte sein Vorsteuerergebnis seit 2010 ohne Unterbrechung in Summe um knapp 150 Prozent steigern. Der Trend setzte sich im vergangenen Jahr fort. Per 30. September zeigte sich eine weitere Verbesserung von 16,3 Prozent.

In BÖRSE ONLINE, Ausgabe 14/2017, haben wir die OHB-Aktie und neun weitere Titel als "Geheimtipps" zum Kauf empfohlen. Das "Weltall"-Papier machte seinem Namen alle Ehre und schoss nach oben wie eine Rakete. Bis dato steht ein Plus von 141 Prozent zu Buche, was hinsichtlich der Performance Platz 2 unserer Top-Ten-Geheimtipps bedeutet (siehe Tabelle unten). Aufgrund der guten operativen Entwicklung lassen wir unseren Daumen für die Aktie oben. Kürzlich konnte OHB einen weiteren Auftrag für ein satellitengestütztes Aufklärungssystem von der deutschen Regierung ergattern.

Ebenfalls prächtige Kursgewinne bescherten den Anlegern unsere Empfehlungen Medios und Vita34. Der Kursanstieg des erstgenannten Specialty-Pharma-Unternehmens wurde von einer Reihe von aussichtsreichen Wachstumsmaßnahmen begleitet. So wurde zum einen Medios Digital gegründet, um die Digitalisierung der Handelsabteilung voranzutreiben. Zum anderen wurden die Produktionskapazitäten des Infusionsgeschäfts ausgebaut. Dass die Strategie aufzugehen scheint, zeigte sich im Sommer bei der Anhebung der Umsatzprognose für 2017 auf 230 Millionen Euro. Beim Vorsteuerergebnis werden zwischen sieben und 7,5 Millionen Euro erwartet. Die Zahlen für die ersten neun Monate lassen die Ziele aber konservativ erscheinen. Gut möglich, dass es hier zu positiven Überraschungen kommt.

Prozentual zweistellig verbesserten sich Allgeier und Blue Cap. Nur leicht positiv entwickelten sich dagegen Ludwig Beck und Magforce. Kein Glück hatten wir mit Accentro und Berentzen, die beide ausgestoppt wurden. Accentro scheint seine Konsoliderungsphase allerdings überwunden zu haben, und so stuften wir den Titel inzwischen aufgrund seiner guten Positionierung am Immobilienmarkt, der niedrigen Bewertung sowie einem Schuss Übernahmefantasie wieder auf "Kaufen" hoch. Bei dem Spirituosenhersteller Berentzen raten wir dagegen weiter zum Verkauf. Mit einer Gewinnwarnung verprellte das Unternehmen zuletzt seine Anteilseigner. Zwar möchte Vorstand Oliver Schwegmann Berentzen neu aufstellen, um "langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein". Allerdings muss der Manager erst Erfolge liefern, bevor sich Anleger der Aktie wieder nähern sollten.



Die Top Ten für 2018



Ein Blick auf das prognostizierte Gewinnwachstum zeigt, dass die Small Caps auch dieses Jahr wieder die Nase vorn haben könnten. Der erwartete Ergebnisanstieg von 22,7 Prozent im Jahr 2018 bei den SDAX-Unternehmen liegt um rund das 2,5-Fache über den DAX-Konzernen. Noch schneller wachsen die Kleinstwerte. Die in unserer Datenbank enthaltenen Nebenwerte weisen ein durchschnittliches Plus, bereinigt um Basiseffekte sowie Verlustfirmen, von satten 33 Prozent auf.

Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir Ihnen acht Geheimtipps aus diesen "hinteren" Reihen der deutschen Börsenlandschaft vor, die besonderes Kurspotenzial besitzen. Dabei handelt es sich um kleinkapitalisierte Unternehmen, deren eingeschlagener Erfolgskurs zum Teil noch auf brüchigem Eis steht. Daher sollte nur ein geringer Anteil des zur Verfügung stehenden Kapitals in diese Nebenwerte fließen. Zudem gilt es, die Stoppkurse zu beachten.



Ad Pepper-Aktie: Hohes Wachstum, günstige Bewertung



Überfüllte Kaufhäuser waren gestern, Onlineshoppern gehört die Zukunft - zumal das Einkaufserlebnis im Netz immer mehr an Qualität gewinnt. Werbetreibende können die Nutzer heute individueller ansprechen als jemals zuvor. Möglich machen dies Firmen wie Ad Pepper.

Der Experte für Onlinewerbung verfügt über ein ganz besonderes Tool: ad agents. Damit lassen sich beispielsweise das Marketing für Suchanfragen auf Google steuern, gezielte Kampagnen auf Social-Media-Plattformen fahren oder auch eine optimale Produktplatzierung auf Amazon erzielen. Die Sparte ist auch der Hoffnungsträger des Unternehmens.

Zu Recht: Im dritten Quartal schnellten die Erlöse um 62 Prozent empor. "Das starke Wachstum ist ein klarer Beleg dafür, dass die strategische Ausrichtung von ad agents der richtige Ansatz ist", sagt Chef Jens Körner und fügt hinzu: "Wir sind zuversichtlich, dass wir auch zukünftig überproportional von der Dynamik des Markts profitieren können."

Vielversprechend ist zudem die Online-Marketingplattform Webgains. "Die Nutzung künstlicher Intelligenz und hochentwickelter analytischer Software dürften Ad Pepper einen Wettbewerbsvorteil bringen und weiteres Wachstum bei steigenden Margen generieren", erläutert First-Berlin-Analyst Karsten von Blumenthal. Mit einem geschätzten Gewinnwachstum von mehr als 70 Prozent pro Jahr bis 2019 wirkt das KGV von 25,7 geradezu lächerlich.





Easy Software-Aktie: Tech-Trends kurbeln die Geschäfte an



"Kaufst Du noch oder mietest Du schon?" ist derzeit eine der häufigsten Fragen in der IT-Welt. Gemeint ist dabei das Cloud-Computing. Die Nachfrage nach dem Mieten von IT-Lösungen im virtuellen Raum steigt weltweit stark. Laut Berechnungen des Marktforschers Gartner wird die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen über das Internet dieses Jahr die 300-Milliarden-Dollar-Marke überschreiten. Für 2019 und 2020 prognostizieren die Experten dann weitere Zuwächse von jährlich rund 16 Prozent.

Kein Wunder also, dass immer mehr Unternehmen auf dieses Geschäftsmodell aufspringen. So auch Easy Software. Die auf Enterprise-Content-Management (ECM) spezialisierte Gesellschaft fokussiert insbesondere auf den Mittelstand. Mit einem Marktanteil von rund 16 Prozent gilt Easy Software in seinem Bereich auf nationaler Ebene sogar als führend.

Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Fühler in Richtung des Wachstumsmarkts "Internet der Dinge" ausgestreckt und bietet hierfür ebenfalls Anwendungen in der Public Cloud an.

Easy setzt aber auch auf anorganisches Wachstum. So wurde Anfang 2018 Systec übernommen, ein IT-Systemhaus für Dokumentenmanagement. Nach dem erwarteten Turnaround 2017 dürfte das Wachstum im laufenden Jahr Fahrt aufnehmen.

Mit im Schnitt 51 Cent Gewinn je Aktie kalkuliert derzeit die Analystenzunft, das entspricht einem KGV von gerade mal 13 bei einem erwarteten Ergebniswachstum von 46 Prozent. Neben einer stark zunehmenden Cloud-Nachfrage dürfte sich positiv auf die Geschäftszahlen auswirken, dass sich die Restrukturierungsmaßnahmen dem Ende zuneigen.





Eyemaxx-Aktie: Profi-Investor nutzt die Gunst der Stunde



Zum Jahresende kam es zu zwei interessanten Meldungen bei Eyemaxx. Zum einen gab die Immobilienfirma den Start eines weiteren Hotelprojekts bekannt. So wurde ein Grundstück in zentraler Lage in Offenbach, auf dem sich derzeit ein leer stehendes Bürogebäude befindet, erworben. Dieses soll nun zu einem Dreisternehotel mit 186 Zimmern umfunktioniert werden. Die Eröffnung ist für Anfang 2019 geplant.

Damit füllt sich die Produktpipeline, die per Geschäftsjahresende zum 30. Oktober bei über 740 Millionen Euro lag, weiter auf. Um derartige Projekte stemmen zu können, hat Eyemaxx im November eine weitere Kapitalerhöhung durchgezogen und bei einem Preis von zwölf Euro je Aktie 5,6 Millionen Euro erlöst. Eben diese Kapitalmaßnahme scheint den Kurs auszubremsen.

Seither bewegt sich der Small Cap in einem engen Bereich zwischen zwölf und 12,50 Euro. Dass dieses Niveau eine Einstiegsgelegenheit bietet, wurde durch die zweite Meldung von Eyemaxx unterstrichen. Kurz vor Weihnachten wurde bekannt, dass der Immo-Investor und Gründer von Conwert, Johann Kowar, seinen Anteil an Eyemaxx deutlich aufstockte. Per 13. Dezember 2017 beläuft sich sein Engagement auf 5,44 Prozent. Mittelfristig möchte Kowar sein Investment sogar noch weiter erhöhen. "Wir verstehen es als ein Zeichen des Vertrauens in unsere Gesellschaft und in die Perspektiven, die sich uns bieten", sagt Eyemaxx-Chef Michael Müller.





Fabasoft-Aktie: Aus der Datenflut Gewinne schöpfen



In der Techbranche lassen sich derzeit zahlreiche vielversprechende Themen ausmachen. Was nur wenige wissen: Fabasoft ist gleich auf mehrere Trends wie Cloud-Computing, Wissensmanagement oder auch künstliche Intelligenz fokussiert.

Dank dieser Ausrichtung ist es dem Softwarehersteller zuletzt gelungen, seine Gewinne deutlich nach oben zu schrauben. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 verdreifachte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 1,5 Millionen Euro.

Das Wachstumstempo dürfte auch in naher Zukunft hoch bleiben. Dafür spricht zum einen ein neuer Großauftrag zur Beschaffung des Basisdiensts E-Akte/DMS für die Bundesverwaltung, den die Österreicher jüngst vom deutschen Bundesinnenministerium erhalten haben.

Zum anderen wird die Tochter Mindbreeze als einer der großen Hoffnungsträger bei Fabasoft gehandelt. Mindbreeze konzentriert sich auf die rasch wachsenden Informationsmengen - Stichwort "Big Data" - und bietet Möglichkeiten, das Firmenwissen schnell und intelligent aufzubereiten. Laut Marktforscher Forrester zählt die Mindbreeze-Technologie zu den richtungsweisenden Lösungen im Markt. "Während Fabasoft seit Jahren einen Weg des robusten Wachstums verfolgt hat, gelang es Mindbreeze im vergangenen Jahr erstmals erhebliche Ergebnisbeiträge zu verzeichnen", konstatiert Warburg-Analyst Felix Ellmann.

Er geht davon aus, dass diese Beiträge in Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen werden und somit die Profitabilität steigen lassen. Bis 2019/20 könnte die operative Marge auf knapp 17 Prozent klettern, 2016/17 lag die Rendite "erst" bei 11,7 Prozent. Die im Prime Standard gelistete Aktie hat noch Potenzial.





HanseYachts-Aktie: Auf der Erfolgswelle mitsegeln



Um bei rauer See nicht zum Spielball der Wellen zu werden, braucht man vor allem Fahrt im Schiff. Dies gilt auch an der Börse, wobei hier in der Regel gute operative Leistungen für den Antrieb sorgen. Genau die gab es bei Hanseyachts lange Zeit nicht, und so dümpelte der Kurs von 2009 bis Anfang 2017 im Bereich der Fünf-Euro-Marke vor sich hin.

Das operative Wendemanöver leitete der Einstieg von Aurelius 2011 ein. Mithilfe der Beteiligungsfirma fand der Sportbootehersteller zum Wachstumskurs zurück. Im Geschäftsjahr 2016/17 (30. Juni) erzielten die Norddeutschen ein Erlösplus von zwölf Prozent auf 128,6 Millionen Euro.

Noch viel wichtiger: Es wurde der erste Gewinn seit acht Jahren ausgewiesen. Stand im Vorjahr ein Verlust von 0,8 Millionen Euro zu Buche, fiel nun ein Jahresüberschuss von satten 2,2 Millionen Euro an. Unter anderem neue Modelle haben die Geschäfte angekurbelt.

Volle Kraft voraus heißt es für die Zukunft. Die Firma, die über Segel- und Motoryachten mit den Marken Hanse, Dehler, Moody, Privilège, Varianta sowie Sealine und Fjord verfügt und darunter mehr als 30 Modelle produziert, rechnet mit einer anhaltenden Orderflut. Details zum weiteren Geschäftsverlauf erwarten wir am 28. Februar bei der Vorlage des Halbjahresberichts.

Charttechnisch gelang dem Nebenwert inzwischen der Ausbruch in den zweistelligen Kursbereich. Für Anleger heißt es nun: Segel setzen und mitgleiten.





HolidayCheck-Aktie: Einsteigen, entspannen, gewinnen



Die Drei-Euro-Marke scheint zum Schicksal für die Holidaycheck-Aktie zu werden. Seit zwei Jahren versucht der Titel diese Hürde zu nehmen - bislang ohne Erfolg. Doch dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Online-Reiseunternehmen die Schwelle nachhaltig überwinden wird.

Denn operativ laufen die Münchner zur Hochform auf. Angesichts eines starken vierten Quartalsverlaufs erhöhte Holidaycheck Mitte Dezember noch die Jahresprognose. So soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Geschäftsjahr 2017 nun mindestens eine halbe Million Euro erreichen.

Zuvor hatte Vorstandschef Georg Hesse, der nun seit knapp zwei Jahren die Geschicke der Firma lenkt, mit einem Ebitda zwischen minus fünf und null Millionen Euro gerechnet. Dem Ex-Amazon-Mann reicht ein Turnaround aber nicht aus, er hat noch viel mehr mit Holidaycheck vor. Zum einen soll es das urlauberfreundlichste Unternehmen der Welt werden, zum anderen eine zentrale Anlaufstelle für Erholungssuchende sein. Dazu wird unter anderem der Wachstumsbereich der individuellen Urlauberberatung weiter ausgebaut.

Analyst Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe blickt positiv nach vorn: "Wir erwarten, dass Holidaycheck 2018 in der Lage sein wird, ein zweistelliges Umsatzwachstum zu generieren." Insbesondere die zuletzt ausgeweitete Markenkampagne soll Früchte tragen. Geht der Plan von Vorstandschef Hesse auf - beschleunigtes Umsatzwachstum bei unterproportionalem Anstieg der Kosten -, dann dürfte der Holidaycheck-Aktie im laufenden Jahr endgültig das Comeback gelingen.





mVise-Aktie: Aufstieg in eine neue Liga



Mit einem Deal der ganz besonderen Art legte MVise noch Ende Dezember den Grundstein dafür, dass sich der eingeschlagene Wachstumskurs 2018 fortsetzt. So wurde der Geschäftsbereich "Professional Service Customer Value" von SHS Viveon übernommen. Damit wird nicht nur der Beraterstamm um 40 Mitarbeiter auf 120 ausgebaut, auch kommt München als neuer Standort hinzu. Insgesamt bringt es die Sparte auf eine jährliche Gesamtleistung von 5,5 bis 6,0 Millionen Euro, und sie dürfte im laufenden Jahr ein operatives Ergebnis von rund einer Million Euro erwirtschaften.

Der Zukauf katapultiert den Anbieter von mobilen Business-Lösungen in eine neue Liga: Wurden 2017 vermutlich rund 13 Millionen Euro umgesetzt, könnten es im laufenden Jahr bereits 22 Millionen Euro werden.

Auch auf der Ergebnisseite wird sich die Akquisition deutlich bemerkbar machen, denn die Integrationskosten wurden größtenteils bereits 2017 verbucht. "2018 kann die volle Ertragsstärke zum Tragen kommen", erläutert SMC-Research-Analyst Adam Jakubowski. Er rechnet mit einer Verbesserung des Ergebnisses je Aktie um rund zwei Drittel.

Diesbezüglich erscheint das 2018er-KGV von 29,3 günstig. "Wir werten die Übernahme als klar werterhöhend", sagt Jakubowski. Alles in allem ist das Unternehmen bestens positioniert, um im aussichtsreichen Markt für Mobile Internet, Mobile Apps, mCommerce und Mobile CRM profitabel weiterzuwachsen.





PNE Wind-Aktie: Transformation sorgt für Rückenwind



Bereits seit mehr als zehn Jahren bewegt sich die Aktie von PNE Wind unter dem Strich nicht von der Stelle. Kurzfristig lässt sich allerdings ein Aufwärtstrend feststellen, der zuletzt auf einer Dreijahres-Bestmarke gipfelte. Auch das Zehnjahreshoch bei rund 3,30 Euro befindet sich nun in greifbarer Nähe.

Das in Cuxhaven ansässige Unternehmen darf sich berechtigte Hoffnung auf einen Ausbruch über dieses Niveau machen. Denn PNE Wind ist soeben dabei, sich neu auszurichten. Auf dem Kapitalmarkttag am 15. November stellte die Gesellschaft ihre Strategie, sich von einem Windprojektentwickler in einen Clean Energy Solution Provider zu transformieren, vor.

Regional soll der Fokus weniger auf dem wettbewerbsintensiven europäischen Markt liegen, sondern vielmehr auf wachstumsstarken Ländern in Lateinamerika, dem mittleren und fernen Osten sowie in Afrika. Jüngst kam es in der Türkei zu einem Zuschlag bei der Ausschreibung eines 260-MW-Projekts.

Mittelfristig geht PNE davon aus, das durchschnittliche jährliche Ebit um 30 bis 50 Prozent steigern zu können. Kurz vor dem Jahreswechsel sorgte PNE noch für weiteres Futter für die Bullen und erhöhte die Jahresprognose.

Der Vorstand geht davon aus, dass das erwartete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 17 bis 23 Millionen Euro voraussichtlich eher am oberen Ende dieses Zielbereichs landen wird. Hintergrund ist der gelungene Verkauf des französischen Windparkprojekts "Longeves".

Die lange Zeit an der Börse verschmähte PNE Wind könnte bei einem anhaltenden Unternehmenserfolg peu à peu wieder den Weg zurück in die Investorenportfolios finden. Aus technischer wie auch fundamentaler Sicht ist die Aktie eine Wette wert.