Bauen boomt. Dafür liefern die Halbjahreszahlen von Helma Eigenheimbau einen eindrücklichen Beweis. Der Anbieter von Fertig- und Ferienhäusern steigerte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um gut ein Drittel auf 103 Millionen Euro. Das operative Ergebnis konnte allerdings nicht ganz so stark zulegen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg der Gewinn um 24 Prozent auf 7,1 Millionen Euro. Grund ist, dass von Januar bis März wegen des schlechten Wetters wenig gebaut wird, die Personalkosten jedoch unverändert weiter laufen. Gleichzeitig baut Helma wegen des starken Wachstums Personal auf. Da die Häuslebauer alle weiteren Ausgaben stabil halten und bei den Finanzzierungskosten sogar senken konnten, sprang der Vorsteuergewinn von Helma mit einem Plus von 60 Prozent auf 5,2 Millionen Euro regelrecht in die Höhe. Nach Anteilen dritter bleibt den Anlegern so ein Gewinn je Aktie von 90 Cent. Die von Analysten erwartete Gewinnsteigerung von 40 Prozent konnte so deutlich übertroffen werden.

Für das Gesamtjahr bestätigte die Firma, die auch als Bauträger und Projektentwickler tätig ist, seine Prognose. Demnach soll der Umsatz 260 Millionen erreichen und das Ergebnis von Zinsen und Steuern (Ebit) 22 Millionen erklimmen. Mit Blick auf die zur Halbzeit erreichten Ergebnisse, muss Helma im verbleibenden Jahr also noch einiges verdienen. Allerdings machen die Niedersachsen den Großteil ihres Geschäftes witterungsbedingt im zweiten Halbjahr. Gleiches gilt für den Auftragseingang. Bisher konnten sieben Prozent neue Orders eingeworben werden. Bereits damit liegt der Auftragsbestand fast ein Drittel über den Vorjahreswert und erreicht ein Rekordniveau von 308,6 Millionen Euro. Es wird erwartet, dass der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte 2016 wie in den Vorjahren deutlich höher ausfallen wird als in den ersten sechs Monaten des Jahres. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2015, wo insbesondere das dritte Quartal mit einem außerordentlich hohen Auftragsvolumen hervorstach, wird dabei in 2016 mit einer gleichmäßigeren Verteilung der Auftragseingänge auf die einzelnen Quartale gerechnet. Auf Gesamtjahressicht würde somit erneut eine solide Basis für die weitere Umsatz- und Ergebnissteigerung in den Folgejahren geschaffen. Der höchste Auftragsbestand der Unternehmensgeschichte zur Jahresmitte stelle somit wie in den Vorjahren eine exzellente Ausgangsposition für ein sehr umsatzstarkes zweites Halbjahr dar, kommentiert Helma die Situation.

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Einschätzung der Redaktion



Fertighäuser finden unter Bauherren immer mehr Fans. Nach einer Analyse der Marktforscher von Statista gaben mehr als doppelt so viele der Befragten Fertiglösungen gegenüber herkömmlichen Eigenheimen den Vorzug. Drei Jahre zuvor war das Verhältnis noch halbe-halbe. Helma wächst mit dem Boom mit. Die Firma ist in Metropolen als auch im Umland größerer Städte aktiv. Der neu begonnene Verkauf von Eigentumswohnungen in Ballungsräumen soll die Profitabilität des Unternehmens zusätzlich steigern. Seine Erwartung an die Ebit-Marge setzte Helma daher von sieben bis zehn auf acht bis elf Prozent herauf. Die Ergebnisse und insbesondere der Auftragsbestand rücken die Baumeister wieder ein Stück näher an ihre Drei-Jahresprognose heran. 2018 soll der Umsatz 420 Millionen Euro betragen. Angesicht der dynamisch steigenden Gewinne, gesenkter Kosten und der Aussicht auf eine unverändert hohe Nachfrage, sollte die Aktie ihre jüngste Konsolidierung beenden können. Wir empfehlen den Wert daher weiter zum Kauf.

Kursziel: 70,00 Euro

Stoppkurs: 45,00 Euro