Die Allianz-Aktie ist charttechnisch ausgebrochen. Doch wann ist das Kaufsignal wirklich belastbar – und wie sollten Anleger jetzt vorgehen?

Nach monatelanger Seitwärtsbewegung zwischen rund 330 Euro und 380 Euro sorgt die Allianz-Aktie für neue charttechnische Fantasie. Der jüngste Ausbruch trifft dabei auf ein solides fundamentales Umfeld: Operativ läuft es diesem DAX-Dividendentitel derzeit überzeugend.

Die (chart-) technische Lage lässt den Puls der Allianz-Aktionäre schneller schlagen

In charttechnischer Hinsicht ist der Allianz-Aktie nun (endlich) ein Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen rund 330 Euro und 380 Euro geglückt, nachdem der Titel sich in diesem Bereich seit Frühling 2025 hin und her gehandelt hat (siehe nachfolgender Screenshot).

Chart Allianz SE
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=XETR%3AALV
Chart Allianz SE

Auch die wichtigen technischen Indikatoren MACD und ADX geben nun sowohl auf Tagesbasis wie auch auf Wochenbasis Anlass zur Hoffnung auf weiter steigende Kurse.

Insbesondere ist bezüglich des MACD darauf hinzuweisen, dass sich in der Regel eine sehr gute Kaufgelegenheit ergibt, wenn in einem die MACD-Linie sich der Grundlinie beinah vollständig annähert, diese aber nicht nach unter durchkreuzt. Gerade dies ist in den Tagen des Ausbruchs geschehen (siehe orangefarbene Markierung im obigen Screenshot).

Ferner ist erwähnenswert, dass sich die Allianz-Aktie auch komfortabel über den viel beachteten 50-, 100- und 200-Tagelinien sowie über den ebenfalls wichtigen 50- und 200-Wochenlinien bewegt und damit diverse Unterstützungen nach unten aufweist.

Wie geht es nun realistischerweise bei der Allianz-Aktie weiter?

Damit Anleger Fehlausbrüche von gelungenen Ausbrüchen unterscheiden kann, sollten Sie die sogenannten Signifikanzkriterien kennen:

Es stellt sich also die Frage, wann ein Durchbruch signifikant ist. Für die Beurteilung dieser Frage gibt es zwei Kriterien: einerseits die sogenannte «Preisregel» und andererseits die sogenannte «Zeitregel».

Zur “Preisregel”: Die Mehrheit der technischen Analysten geht bei bedeutungsvollen Widerständen – und ein solcher war die Marke von knapp 380 Euro bei der Allianz-Aktie, da die Aktie diesen Widerstand zuvor mehrfach vergeblich getestet hat – bei Ausbrüchen ab 3% und bei weniger gewichtigen Widerständen ab 1% von Signifikanz aus.

Zur “Zeitregel”: Signifikanz wird in zeitlicher Hinsicht dann angenommen, wenn die Schlusskurse an 2 Tagen einen Durchbruch darstellen.

Betrachtet der Anleger nun den aktuellen Chart der Allianz-Aktie, so kann erkennen, dass die Kriterien der “Zeitregel” erfüllt sind, derzeit jedoch noch nicht jene der “Preisregel”. Letzteres ist erst bei Schlusskurse über rund 391 Euro gegeben und solche sind dem Titel bis dato noch nicht gelungen.

Zudem sollten sich Anleger bewusst sein, dass nach einem Ausbruch oftmals auch noch ein sogenannter “Throwback” hin zum massgebenden Widerstand erfolgt und der Titel erst anschliessend Fahrt aufnimmt.

Einstieg oder noch zu warten – welche Handlungsoptionen haben Anleger nun bei der Allianz-Aktie?

Vorsichtig agierende Anleger sind daher nun auf der Hut, um die wichtige Unterscheidung zwischen gelungenem Ausbruch und einem Fehlausbruch vornehmen zu können. Vor diesem Hintergrund ist es sicherlich nicht falsch, aktuell noch ein Moment mit dem Anstieg zu zuwarten bis sämtliche oben erwähnten Kriterien erfüllt sind. (Erst) anschliessend stehen die Börsenampeln für die Allianz-Aktie definitiv auf Grün. Risikobereite Anleger könnten allenfalls bereits jetzt mit einem Teileinstieg einen ersten Fuss in die Türe setzen, um den möglichen gesamten Aufschwung des Titels „mitzunehmen”.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Globale Dividenden-Stars Index» glücklicher.

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