Der Umsatz sank leicht um drei Prozent auf 16,6 Milliarden Euro - und dürfte sich auch im Gesamtjahr rückläufig entwickeln, wie der Konzern bekräftigte. Eine Gewinnprognose gibt es auch unter dem neuen Allianz Leben-Chef Manfred Knof nicht, der im April das Ruder von Markus Rieß übernommen hat. Rieß wechselt an die Spitze der Münchener-Rück-Tochter Ergo.

Die Herausforderungen sind für die künftigen Rivalen Knof und Rieß ähnlich: Das Vertriebsnetz vieler deutschen Versicherer gilt als zu groß. Die Kosten müssen vor allem in der Lebensversicherung, der lukrativsten Einnahmequelle der Vertreter, angesichts niedriger Zinsen sinken. Zudem wollen auch die Großen der Branche weg von den lebenslangen Garantien für Lebensversicherungen, die viel Kapital binden. Die Allianz Deutschland hat damit bereits begonnen und neue Produkte aufgelegt, die nach Unternehmensangaben gut nachgefragt werden. Allerdings sanken in der Lebensversicherung die Beitragseinnahmen zuletzt um sechs Prozent auf 8,9 Milliarden Euro, was die Allianz damit begründete, dass sich das Neugeschäft von Einmalbeiträgen hin zu laufenden Beiträgen verschiebt.

In der Sachversicherung musste Allianz Deutschland mehr Kosten schultern. Hauptgrund waren die Stürme "Mike" und "Niklas", die Ende März über weite Teile Deutschlands hinweg fegten. Hatte der Konzern vor einem Jahr für Elementarschäden nur einen Aufwand von 101 Millionen Euro nach Rückversicherung zu verbuchen, so waren es dieses Mal im Halbjahr 186 Millionen Euro.

Reuters