In unsicheren Börsenzeiten rücken verlässliche Dividendenwerte wieder in den Fokus. Doch welche Aktie überzeugt mit Stabilität, Rendite und Perspektive? Wir checken Allianz, BASF und Volkswagen: Dieser DAX-Wert bietet das beste Chance-Risiko-Profil.
In der derzeit nervösen Stimmung an den Aktienmärkten, die von geopolitischen Risiken, Zinsunsicherheit und schwankender Konjunktur geprägt ist, stellen dividendenstarke DAX-Titel eine attraktive Geldanlage dar. Sie verbinden Stabilität mit laufenden Erträgen – ein Vorteil, der gerade in volatilen Marktphasen an Bedeutung gewinnt. Besonders interessant ist dieser Ansatz, wenn der Sparerfreibetrag (1.000 Euro für Alleinstehende, 2.000 Euro für Verheiratete) noch nicht ausgeschöpft ist. Denn Dividendenzahlungen bleiben dann steuerfrei, während auf Kursgewinne grundsätzlich die Abgeltungsteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer anfällt.
Drei Dividendenwerte im Vergleich
Hinzu kommt: Dividendenrenditen von etablierten DAX-Konzernen wie Allianz, BASF oder Volkswagen liegen oft deutlich über den aktuellen Tages- oder Festgeldzinsen. Zudem bieten sie einen Risikopuffer, da regelmäßige Ausschüttungen den Anlegern auch in schwächeren Börsenphasen Erträge sichern. Viele betrachten Dividendenaktien als Langfristinvestment, was zu einer stabileren Aktionärsbasis führt – entsprechend werden diese Titel bei Marktkorrekturen häufig weniger stark abverkauft. Deshalb sind dividendenstarke DAX-Aktien gerade jetzt ein sinnvoller Baustein für ein defensiv orientiertes Depot .
Bei BASF liegt das Hauptrisiko in der hohen Abhängigkeit von Energiepreisen und Nachfrage aus der verarbeitenden Industrie. Als Chemiekonzern reagiert BASF sensibel auf Schwankungen bei den Rohstoffpreisen, Konjunkturdaten und geopolitische Entwicklungen. Strengere Umweltauflagen, CO₂-Bepreisung und globale Handelskonflikte belasten zusätzlich. Trotz eines Sparkurses und einer hohen Dividendenrendite von über fünf Prozent dominieren bei der Aktie aktuell eher die Unsicherheitsfaktoren.
Der Autobauer Volkswagen wiederum steht vor dem größten Umbruch seiner Geschichte. Der Konzern investiert massiv in Elektromobilität, Software und Digitalisierung, kämpft aber gleichzeitig mit sinkenden Margen, weil die teuren Batterien zugekauft werden müssen, und starkem Wettbewerb, vor allem durch Tesla und chinesische Hersteller. Hinzu kommen Lieferkettenprobleme wie derzeit bei den Chips von Nexperia, steigende Kosten und eine immer noch hohe Abhängigkeit vom chinesischen Automarkt. Auch interne Komplexität und offene Führungsfragen erschwerten jahrelang eine konsequente strategische Ausrichtung. Dies alles macht Prognosen extrem schwierig und unsicher.
Das ist unser Dax-Dividenden-Favorit
Beim Finanzwert Allianz stellt sich die Lage etwas anders dar. Das Versicherungsgeschäft sorgt für stabile Einnahmen und Cashflows, die weniger konjunkturabhängig sind. Steigende Zinsen wirken sich positiv auf die Kapitalanlage aus, während die breite Aufstellung über Schaden/Unfall-, Lebens- und Asset-Management-Sparten ein hohes Maß an Diversifikation schafft. Analystenschätzungen erwarten für den Zeitraum 2025 bis 2028 eine stetige Aufwärtsentwicklung der Nettogewinne, was auf eine robuste Ertragsbasis hindeutet.
Die Dividendenrendite liegt mit rund fünf Prozent für 2026 zwar unter der von BASF (5,5 Prozent) und Volkswagen (6,7 Prozent), ist dafür aber deutlich verlässlicher. Zudem weist die Allianz mit einer 250-Tage-Volatilität von nur 20,7 Prozent innerhalb des Trios die geringste Kursschwankungsintensität auf. Dieses Risikobarometer zeigt bei BASF und Volkswagen einen Wert von über 29 Prozent an.
Auch unter regulatorischen Aspekten ist die Allianz solide aufgestellt. Strenge Eigenkapitalanforderungen und das Risikomanagement nach Solvency II sorgen für Stabilität, während die starke Marktposition in Europa und die global wachsende Vermögensverwaltungstochter Pimco zusätzliche Erträge beisteuern.
Fazit: Im direkten Vergleich zeigt sich ein klares Bild: BASF bleibt ein zyklischer Wert mit hohen externen Abhängigkeiten, Volkswagen steckt in der Transformation mit vielen strukturellen Herausforderungen. Die Allianz hingegen kombiniert verlässliche Gewinne und stabile Dividenden bei vergleichsweise moderaten Schwankungen. Nur in einem Szenario wäre auch unser Favorit betroffen: Eine neue Finanzkrise, vor der manche Experten bereits seit Jahren warnen, würde höchstwahrscheinlich die Allianz, aber auch BASF und Volkswagen, empfindlich treffen.
Hier finden Sie Informationen über den BO Globale Dividenden-Stars Index.
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