von Andreas Meyer, cashkurs.com

Vielleicht ist Ihnen das auch schon aufgefallen: Gummiarmbänder an den Handgelenken hipper Leute scheinen binnen weniger Monate die seit Jahrzehnten gewohnten Nobeluhren abzulösen. Der neue Armschmuck dient dem eigenen Wohlergehen und natürlich dem des Herstellers. Es handelt sich um Fitnessarmbänder, die mit dem eigenen Smartphone verbunden sind und diesem aktuelle Daten des Trägers wie die Pulsfrequenz oder den Kalorienverbrauch übermitteln.

Es muss also etwas dran sein am neuen Trend, zu jeder Zeit über den eigenen Körperzustand informiert zu sein. Der Drang nach Gesundheit scheint die dekadenten Jahrzehnte des puren Genusses abzulösen. War es zu Schulzeiten uncool, auf dem Pausenhof nicht mitzurauchen, erntet man mittlerweile schräge Blicke, wenn man nicht sofort die Anzahl seiner heute bereits zurückgelegten Schritte aufsagen kann.

Es liegt in der Natur des Menschen, dazugehören zu wollen. Und das wollen auch wir. Allerdings über den Kauf von Aktien der Hersteller dieser Fitnessarmbänder! Dann kann man den Trägern dieser Sportswear schon wesentlich wohlwollender gegenüberstehen - insbesondere wenn statt des Pulses der Aktienkurs steigt.

Im Digitalzeitalter ist das Smartphone der Generalschlüssel für Zukunftsmärkte. Kaum eine Branche profitiert noch nicht von dem digitalen Alleskönner. Mobile Health oder kurz mHealth nennt sich der Trend, der Patienten künftig mehr Kontrolle über das eigene Leben ermöglichen soll. Die fortschreitende Digitalisierung samt aller mobilen Dienste krempelt den Gesundheitsmarkt um und verändert Lebensgewohnheiten. Auch für Gesundheitsversorger, Ärzte und Kliniken wird die Digitalisierung der Gesundheit immer wichtiger. Hier wird mHealth in den kommenden Jahren seinen Siegeszug antreten. Die Vorteile von Mobile Health liegen auf der Hand. So wird die Gesundheitskontrolle bei Patienten verbessert, die bislang wenig Zugang zu diesem Thema hatten. Zudem wird die Vernetzung und der Wissensaustausch von Patienten und Ärzten gefördert. Somit automatisiert mHealth die medizinische Versorgung zum Teil und macht sie engmaschiger. Zum Beispiel lassen sich fortlaufend Gesundheitsdaten aufzeichnen, in die der Arzt Einblick bekommt, ohne dass der Patient in die Sprechstunde kommen muss.

Bis 2016 sollen nach Ansicht der Marktexperten von Juniper Research rund 142 Millionen Gesundheits-Apps im Umlauf sein, über 100 Millionen mehr als 2012. Für uns bedeutet der Zukunftsmarkt mHealth aber nicht nur die Produktion von Apps. Mit mHealth meinen wir einen ungleich größeren Markt, der die gesamte Wertschöpfungskette im Gesundheitssektor digitalisieren wird. Das umfasst insbesondere digitale Lösungen für Ärzte, Kliniken, Krankenkassen und Forschungslabors. Dass diese zukünftigen Lösungen hauptsächlich mobile Lösungen sein werden, liegt in der Logik der IT-Trends der vergangenen Jahre begründet ("mobile first"). Und erst in dieser umfassenden Dimension wird mHealth tatsächlich zu einem hochinteressanten Zukunftsmarkt.

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Neben Unternehmen wie Omnicell, Compugroup oder Nexus haben wir im Rahmen dieses Trends Cerner unter die Lupe genommen. Das US-amerikanische Softwareunternehmen entwickelt speziell für Krankenhäuser, Kliniken und Labors Informationssysteme. Dass Cerner mit einer Marktkapitalisierung von über 18 Milliarden Dollar und einem Umsatz im Jahr 2015 von 4,4 Milliarden Dollar zu den wichtigsten Playern gehört, zeigte auch 2014 die Übernahme der Health-Data-Sparte von niemand geringerem als Siemens.



Speziell auf dem Gebiet der Diabetesbehandlung arbeitet Cerner an einer Vielzahl von mobilen Echtzeitanwendungen, die den chronisch Leidenden ein besseres Selbstmanagement gestatten sollen. Das Nasdaq-100-Mitglied gilt als eines der vielversprechenden Unternehmen auf dem US-Softwaremarkt für Krankenhäuser.

Aufgrund der langfristigen Ausrichtung sowie der fundamental soliden Aufstellung hat das Unternehmen einen berechtigten Platz im langfristigen Depot bei Cashkurs-Trends.de. Auch wenn die Aktie auf den ersten Blick nicht preiswert wirkt, so ist sie doch deutlich günstiger als die Titel der Konkurrenz.