Gestiegene Rohstoffpreise, gestörte Lieferketten und geopolitische Spannungen: Das Umfeld für Handelsunternehmen war und ist so herausfordernd wie selten. Bei den vorläufigen Jahreszahlen des Agrar- und Baustoffhandelskonzerns für 2021 war davon jedoch wenig zu sehen. So steigerte Baywa den Umsatz im vergangenen Jahr um ein Fünftel auf 19,8 Milliarden Euro, der Gewinn legte sogar noch stärker zu und fiel mit 266,6 Millionen Euro um 26 Prozent höher aus als im Jahr zuvor.

Dies verdankt der SDAX-Konzern nicht zuletzt seiner breiten Diversifikation. Alle drei operativen Geschäftsfelder hätten zur Ergebnissteigerung beigetragen, so Chef Klaus Josef Lutz. Mit seinen Geschäftsbereichen Agrar, Energie und Bau deckt das Unternehmen mit Sitz in München gleich mehrere spannende Segmente ab, die sowohl aktuell als auch zukünftig Wachstum versprechen. Lutz zeigte sich zufrieden: "In einem Marktumfeld, das viele Unternehmen vor zunehmende Herausforderungen stellt, hat sich die Baywa hervorragend entwickelt. Die Zahlen zeigen, wie richtig die vor mehr als zehn Jahren angestoßene Neuausrichtung gewesen ist."

Im Geschäft mit Agrarprodukten, auf die 2020 mehr als die Hälfte der Umsätze entfielen, ließen beispielsweise höhere Kalipreise die Düngemittelumsätze steigen. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine brachte zusätzliche Dynamik in den Markt, da Russland einer der weltweit wichtigsten Produzenten von Düngemitteln ist. Der Bereich Bau hängt stark von Preisen für Energie und Rohstoffen ab, die hohe Auslastung des Baugewerbes sorgt für eine hohe Nachfrage nach Baustoffen, deren Preise weiterhin auf hohem Niveau verbleiben.

Wachstum und Dividende

Die 2009 gegründete Unternehmenstochter ist zu 49 Prozent im Besitz eines Schweizer Investors und umfasst die Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Angebot reicht von der Planung und Wartung von Windkraftanlagen über die Errichtung und den Betrieb von Solaranlagen bis hin zum Energiehandel. Daneben fungiert das Unternehmen auch als unabhängiger Stromerzeuger und erweitert sein Engagement im Bereich Elektromobilität. So bietet Baywa passende Hardware und Dienstleistungen im Bereich Ladeinfrastruktur an. Analysten sehen den Energiebereich als wichtigen Wachstumstreiber für das Unternehmen.

2020 erlöste das Energie-Segment noch rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes. Wie viel es 2021 waren, davon können sich Anleger am 24. März ein Bild machen, wenn das Unternehmen Geschäftsbericht und Bilanz zum abgeschlossenen Geschäftsjahr vorlegt. Aktionäre dürfen sich wohl über eine um fünf Cent höhere Ausschüttung freuen, das Unternehmen will dem Aufsichtsrat eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vorschlagen.

Spannung: Operativ lief es bei der Baywa rund, Agrar und Bau liegen im Trend. Der Bereich Energie bietet viel Wachstumspotenzial.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 44,00 Euro
Stoppkurs: 28,00 Euro