Solide Zahlen, starke Dividende: Coca-Cola bleibt auch 2025 ein sicherer Hafen. Was Anleger jetzt über Umsatz, Gewinn und neue Produkte wissen müssen.

Eine Woche nach dem ewigen Erzrivalen Pepsi hat auch die Coca-Cola Company ihre Zahlen für das zweite Quartal 2025 vorlegt und dabei ebenfalls ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, auch in turbulenten Zeiten ein solides Zahlenwerk abzuliefern. 

Trotz rückläufiger Verkaufsvolumina in Schlüsselregionen wie Nordamerika und Asien übertraf der US-Getränkekonzern mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,87 Dollar je Aktie die Erwartungen der Analysten (0,83 Dollar je Aktie) und steigerte diesen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent.  Noch bemerkenswerter: Das Nettoergebnis schnellte im Jahresvergleich von 2,41 auf 3,81 Milliarden Dollar in die Höhe.

Der Umsatz legte nominal um 1,4  Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar zu – zwar leicht unter den Prognosen, aber ein solides Plus angesichts negativer Währungseffekte. Auch die operative Marge von 34,1  Prozent zeigt: Coca-Cola bleibt hochprofitabel, während sich viele Wettbewerber schwertun, ihre Margen gegen Inflation und geopolitische Unsicherheiten zu verteidigen.

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Zwischen Preisdruck und Premiumisierung: Die neue Balance

Die Zahlen spiegeln allerdings auch eine strukturelle Herausforderung wider: Das Absatzvolumen ging global um ein Prozent zurück, ebenso wie der Verkauf von Konzentraten – ein unübersehbares Signal für einen strukturellen Gegenwind. 

Coca-Cola begegnet dieser Entwicklung durch gezielte Preisanpassungen und eine kluge Sortimentsstrategie: Mehr Fokus auf kleinere Packungsgrößen, lokale Marken und höherwertige Varianten – wie die neue Rohrzucker-Cola – zeigt, wie das Unternehmen auf neue Konsumgewohnheiten reagiert. Diese Preis-Mix-Komponente verbesserte sich im Quartal um 6  Prozent – ein Beweis für die Preissetzungsmacht des Konzerns, dessen Markenportfolio weltweit tief verankert ist.

Rohrzucker statt Fructosesirup: Ein politischer PR-Coup

Besondere Aufmerksamkeit zog zuletzt ein politisch aufgeladener Schritt auf sich: Coca-Cola kündigte für den Herbst die Einführung einer neuen Produktlinie mit echtem US-Rohrzucker an – eine direkte Antwort auf jüngste Kommentare von Ex-Präsident Donald Trump, der öffentlich forderte, in den USA auf den umstrittenen Maissirup zu verzichten. 

Während Konkurrent PepsiCo bereits eine echte Zucker-Cola im Portfolio hat, nutzt Coca-Cola das Momentum nun zur Imagepflege und Premiumisierung – eine Strategie, die sich langfristig positiv auf das Markenprofil und die Margen auswirken könnte.

Ausblick: Innovation, Effizienz und globale Expansion

Für das Gesamtjahr bleibt das Management unterdessen zuversichtlich. Die Prognose für das organische Umsatzwachstum wurde mit 5–6  Prozent bestätigt, das EPS-Wachstum am oberen Ende der bisherigen Spanne auf etwa 3  Prozent angehoben. Coca-Cola-CEO James Quincey sieht das Unternehmen trotz „eines sich verändernden externen Umfelds“ gut auf Kurs. Angesichts globaler Handelskonflikte, sich wandelnder Verbraucherpräferenzen und geopolitischer Spannungen ist das keine Selbstverständlichkeit – vielmehr Ausdruck eines anpassungsfähigen, robusten Geschäftsmodells.

Wachstumschancen sieht Coca-Cola unter anderem in Schwellenländern, wo die Urbanisierung und ein wachsendes Konsumbewusstsein neue Märkte erschließen. Gleichzeitig bleibt das Unternehmen in reifen Märkten innovationsfreudig – etwa mit Getränken auf pflanzlicher Basis, koffeinfreien Varianten oder eben durch „authentischere“ Rezepturen wie die neue Rohrzucker-Cola.

Verhaltener Kurs, aber stabile Perspektive – auch dank der Dividende 

Trotz der insgesamt robusten Zahlen gab die Aktie im vorbörslichen Handel um rund ein Prozent nach, was mutmaßlich auf die leicht enttäuschende Umsatzentwicklung und die anhaltenden Volumenrückgänge zurückzuführen ist. Mit aktuell 69,46 Dollar notiert das Papier relativ knapp unter dem Jahres- bzw. Allzeithoch hoch von 74,38 Dollar und deutlich über dem Jahrestief von 60,62 Dollar. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 299 Milliarden Dollar.

Mit einer aktuellen Dividendenrendite von rund 2,8 Prozent  zählt Coca-Cola zudem zu den wenigen Unternehmen, die seit über sechs Jahrzehnten ihre Dividenden jährlich erhöhen konnten – und das ohne Unterbrechung. Der Dow-Jones-Konzern darf sich daher Dividenden-Aristokrat nenne. Gerade in Zeiten hoher Volatilität an den Kapitalmärkten schätzen Investoren diese Kontinuität. 

Die solide Bilanz, starke Cashflows und eine Kapitalrenditepolitik, die Dividenden wie Aktienrückkäufe umfasst, untermauern diese Rolle als „sicherer Hafen“. Für Value-Anleger bleibt die Coca-Cola-Aktie ein Basis-Investment – allerdings leiden Euro-Anleger seit Jahresbeginn unter dem schwachen Dollar. 

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The Coca-Cola Company (WKN: 850663)

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