Lösegeld in Höhe von 50 Millionen Euro fordern offenbar Hacker, die vor Kurzem in das EDV-System von Media Markt Saturn eingedrungen sind. Der Zeitpunkt ist gut gewählt. In der Vorweihnachtszeit erzielt die Firma ihre höchsten Umsätze und kann sich einen Stillstand ihres Systems nicht leisten.

Nicht viel besser erging es am 15. November dem Kamerahersteller Basler aus Schleswig-Holstein. Die Aktie verlor 50 Millionen Euro an Börsenwert wegen einer Cyber-Attacke. Um welche Art Angriff es sich genau handelt, ist noch unklar. Vieles deutet aber darauf hin, dass es sich um einen Ransomware-Angriff handeln könnte. Dabei legen die Hacker mit einem Erpressungstrojaner die IT-Systeme des angegriffenen Unternehmens lahm und geben diese üblicherweise erst nach Zahlung eines häufig in Kryptowährung geforderten Geldbetrags wieder frei.

Diese beiden jüngsten Beispiele zeigen, welches Problem für die Wirtschaft Cyber-Kriminalität inzwischen darstellt. Durch die vierte Corona-Welle, die viele Beschäftigte erneut ins Homeoffice zwingt, dürften die Hackerangriffe zunehmen. Erleichtert das doch das Eindringen in die IT von Unternehmen, wie die Erfahrung zeigt. Allein im ersten Halbjahr 2021 gab es global 300 Millionen Ransomware-Angriffe.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigt: "Das Jahr war geprägt von einer starken Ausweitung cyberkrimineller Erpressungsmethoden." Die Hintermänner solcher Aktivitäten sitzen fast immer in Osteuropa, meist in Russland, und sind kaum dingfest zu machen.

Was des einen Leid, ist des anderen Freud. Cyber-Security- Firmen, die Sicherheitslösungen gegen Hacker anbieten, sind gefragt wie nie. Das hat die Aktienkurse dieser Firmen in den vergangenen zwei Jahren geradezu explodieren lassen. Trotzdem dürften die Aussichten weiter rosig bleiben. Fast jede Branche ist ein potenzielles Opfer und muss sich schützen. Experten erwarten, dass der Markt für Cyber-Security im Jahr 2025 global ein Volumen von 200 Milliarden US-Dollar erreicht - was einem Wachstum von zehn Prozent jährlich in den nächsten vier Jahren entspricht.

Anleger können daran mit dem Cyber-Security-Zertifikat (ISIN: DE 000 VS5 ZCS 6) von Vontobel partizipieren. Es enthält 15 der wichtigsten Firmen aus dem Sektor. Dazu zählen etwa Verisign, Trend Micro, Norton und Palo Alto Networks. Die USA haben 80 Prozent Anteil vor Israel (13 %) und Japan (7 %). Die Nettodividenden werden reinvestiert. Es gibt keine Währungssicherung. Halbjährlich wird die Zusammensetzung überprüft, und die Titel wieder gleich gewichtet. Dafür verlangen die Schweizer 1,2 Prozent Jahresgebühr.

Nichts für schwache Nerven

Seit Anfang 2020 hat sich der Kurs des Baskets fast verdoppelt, seit Auflage Ende 2015 mehr als verdreifacht. Trotz der rosigen Aussichten sollte Anlegern klar sein, dass sie mit hohen Schwankungen rechnen müssen. Die jährliche Volatilität beträgt 57 Prozent. Das Papier ist also nichts für Anleger, die Nerven schonen wollen.