Solche Quartalsergebnisse gab es bei TUI schon seit zehn Jahren nicht mehr. Zudem steht die Aktie vor einer Rückkehr an die deutsche Börse. Eine Entscheidung fällt in den nächsten Stunden.

Ein positives Betriebsergebnis in den eher reiseschwachen Monaten Oktober bis Dezember, das gab es bei TUI schon seit zehn Jahren nicht mehr. Insgesamt stand ein Gewinn von etwa sechs Millionen Euro zu Buche. Im ersten Geschäftshalbjahr von Oktober bis März war bei dem Reiseveranstalter sonst immer mit einem Verlust zu rechnen. Der lag im Vorjahreszeitraum noch bei 153 Millionen Euro. Der Umsatz stieg jetzt zudem um 15 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, während die Zahl der Gäste um sechs Prozent auf 3,5 Millionen anwuchs. Auch für den Sommer, in dem TUI normalerweise seine größten Gewinne einfährt, sieht es mit den Reisebuchungen gut aus. Der Umsatz soll laut Unternehmensangaben mindestens um zehn Prozent auf etwa 23 Milliarden Euro anwachsen und das bereinigte Betriebsergebnis sogar um mindestens 25 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro.

TUI (WKN: TUAG50)

Was macht die Aktie von TUI?

Durch das überraschend gute Winterquartal machte auch die TUI-Aktie Freudensprünge und verzeichnete am Dienstag ein deutliches Kursplus von fast fünf Prozent auf 7,16 Euro. Das ist gleichzeitig der höchste Stand seit Anfang August 2023. Analystin Jaina Mistry von der Bank Jefferies merkte an, TUI habe im ersten Quartal überraschend profitabel gewirtschaftet. Die Trends bei den Buchungen für die Wintersaison 2023/24 und die Sommersaison 2024 blieben "ermutigend", schrieb die Expertin in einer ersten Reaktion. Zudem sei die Nettoverschuldung im Jahresvergleich zurückgegangen.

Kehrt die TUI-Aktie nach Deutschland zurück?

Eine weitere wichtige Entscheidung soll bei den Quartalszahlen aber nicht untergehen. Auf der am Dienstag um 11.00 Uhr startenden Hauptversammlung werden die Aktionäre von TUI darüber entscheiden ob das Wertpapier nach rund zehn Jahren von der Londoner Börse nach Deutschland zurückkehrt und somit ab Mitte des Jahres in den MDAX an der Frankfurter Börse aufsteigt. Zu dem Vorschlag sagte das Unternehmen, dass schon heute 77 Prozent der Aktienkäufe in Deutschland stattfinden. Bis jetzt war der Titel in London und als sogenannte Zweitnotiz im deutschen Xetra-Handel gelistet. Eine Aufnahme in den Nebenwerte-Index könnte auch den Aktienkurs weiter antreiben. Das nächste Ziel im Chart sollte das Dezemberhoch von 7,34 Euro sein.  

Mit Material von dpa-AFX  

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