Entgegen der statistisch eindeutig schwachen Sommerphase hat sich der DAX kräftig nach oben entwickelt. Viele Anleger dürften von dem Ausbruch über die 10.475er-Widerstandszone auf dem falschen Fuß erwischt worden sein, was die anschließende Aufwärtsbewegung vermutlich durch Short-Eindeckungskäufe beschleunigt hat. Diese Entwicklung war extrem unwahrscheinlich, und ist nun umso mehr positiv zu bewerten. Insbesondere ist entscheidend, dass der Index nun erstmals seit einem Jahr wieder deutlich, also um mehr als drei Prozent, oberhalb seines 200-Tage-Durchschnitts verläuft. Dies könnte der Startschuss zu einem länger anhaltenden Richtungswechsel zurück nach oben werden. Zwar ist eine positive Entwicklung im August und September nach wie vor sehr unwahrscheinlich, aber gewiss nicht ausgeschlossen. Solange der Markt weiter vergleichbare Stärkesignale sendet, muss die Prognose entsprechend angepasst werden.
Nur kurzfristig dürfte es jetzt dennoch schwer werden, da die Notierungen nach dem Sprung über die 10.475 gleich weiter bis fast an das nächste Kursziel bei 10.725/10.750 gestiegen sind. Dort verläuft ein Abwärtstrend, der sich über viele Zwischenhochs der Vormonate konstruieren lässt (blau punktierte Gerade im Tageschart). Auch ist der Index etwas zu schnell gestiegen, und dadurch schon um knapp fünf Prozent von seinem Monatsdurchschnitt entfernt (Indikator unter dem Tageschart). Eine kleine Atempause durch Gewinnmitnahmen ist zu erwarten, doch danach stehen die Chancen erstmals seit Langem wieder gut, dass es zu einer weiteren Aufwärtsbewegung kommt. Zumindest könnten die Sommermonate dieses Jahr nicht ganz so schwach werden, wie es die historischen Erfahrungen eigentlich vermuten ließen.
Nach einem Rückschlag in Richtung 10.600 oder sogar an das Ausbruchsniveau unter die 10.500 kann es durchaus zu neuen Jahreshochs kommen. Erst bei 11.430 zeigt sich das nächste Zwischenhoch im Wochenchart, das Ende 2015 markiert wurde. Dort wäre der Markt dann auch knapp 15 Prozent über seinen 200-Tage-Mittelwert gestiegen (violetter Indikator unter dem Wochenchart), was oft eine langfristige Pause nach sich zieht. Damit ist dieser Preisbereich ein gutes mittel- bis langfristiges Kursziel für den weiteren Jahresverlauf.
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Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 11.450 | Zwischenhoch | schwach |
Widerstand 1 | 10.725/10.750 | langfristiger Abwärtstrend | mittel |
Unterstützung 1 | 10.475 | Ex-Widerstand | schwach |
Unterstützung 2 | 10.100 | horizontal | mittel |
Unterstützung 3 | 9800 | horizontal | schwach |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU5RRF |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 31.10.2016 |
Basispreis | 9.250 |
Knock-Out-Schwelle | 9.250 |
Hebel | 7,5 |
Kurs in EUR | 14,26 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU4587 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 11.650 |
Knock-Out-Schwelle | 11.650 |
Hebel | 11,0 |
Kurs in EUR | 9,74 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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