Der DAX schließt erstmals in seiner Geschichte über 14.500 Punkte. An den beiden ersten Handelstagen der Woche hatte der deutsche Leitindex schon historische Bestmarken aufgestellt. Am Mittwoch ging es weiter - wenn auch die Dynamik ein wenig nachließ.

Die gute Aufnahme einer neuen Tranche von kurzlaufenden US-Anleihen habe die Inflationssorgen zunächst beruhigt, erklärte indes Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Zu sagen, dass sich der Markt langsam mit dem möglichen Belastungsfaktor Inflation anfreunde, wäre aber verfrüht.

Mit Erleichterung aufgenommene US-Inflationsdaten geben der Wall Street Auftrieb. Der US-Aktienindex Dow Jones stieg zur Eröffnung am Mittwoch um ein Prozent auf ein Rekordhoch von 32.158,87 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq gewannen ebenfalls jeweils rund ein Prozent. Auch bei Staatsanleihen griffen Investoren zu. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf 1,535 Prozent.

Gewinner im DAX war am Mittwoch die Deutsche Telekom-Aktie mit einem Plus 4,8 Prozent dank einer neuen Kaufempfehlung der Citigroup und erreichten den höchsten Stand seit dem Corona-Crash im Februar 2020. Citi-Analyst Georgios Ierodiaconou traut den Papieren in der Studie 18,50 Euro zu. "Die Telekom ist nicht überall führend, aber durchweg gut aufgestellt", erklärte er. Zudem sei der strategische Wert des Mobilfunkmasten-Portfolios unvergleichlich und biete eine Menge Optionen.

Verlierer war die Infineon-Aktie mit einem Abschlag von mehr als 3,8 Prozent.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Adidas setzt auf E-Commerce - Milliarden für Aktionäre
Der Sportartikelhersteller Adidas will in den kommenden vier Jahren den Umsatz und seine Profitabilität deutlich verbessern. Dazu will das Unternehmen den Direktvertrieb und die digitalen Kanäle weiter ausbauen, die bis 2025 einen Großteil des geplanten Wachstums ausmachen sollen. Die eigenen Läden und der Onlinehandel werden damit zukünftig eine noch größere Rolle spielen. Aktionäre können sich unterdessen über milliardenschwere Ausschüttungen freuen, wie das Unternehmen am Mittwoch an seinem Investorentag mitteilte.
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Bayer will Wachstum wieder beschleunigen - Aktie legt zu
Der Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer will in den kommenden Jahren wieder zulegen. Das Umsatzwachstum soll 2021 an Schwung gewinnen und sich laut den am Mittwoch im Rahmen eines Kapitalmarkttages vorgestellten Plänen in den Folgejahren beschleunigen. Im Agrargeschäft "wollen wir ab 2022 über dem Markt wachsen", sagte Konzernchef Werner Baumann laut Mitteilung. "Bei Consumer Health ist ebenfalls ein Wachstum über dem Markt geplant" und die Pharmasparte sei mit Blick auf neue Medikamente gut aufgestellt. Patentabläufe bei den Kassenschlagern Xarelto und Eylea dürften daher nur 2024 auf die Erlöse drücken. Bei den Anlegern weckten die Äußerungen Optimismus.
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Brenntag schneidet 2020 besser ab als erwartet - höhere Dividende
Die Corona-Krise hat auch beim Chemikalienhändler Brenntag im vergangenen Jahr Spuren in der Bilanz hinterlassen. Diese fielen aber dank eines starken Schlussquartals nicht so stark aus wie von Experten befürchtet. Für 2021 zeigte sich Unternehmenschef Christian Kohlpaintner bei der Vorlage der Zahlen für 2020 am Mittwoch weiter vorsichtig: "Wir müssen immer noch weltweit mit den Auswirkungen der Pandemie umgehen und vor allem für die erste Jahreshälfte 2021 erwarten wir ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung."

General Electric fusioniert Flugzeug-Leasing mit Aercap
General Electric-Chef Larry Culp treibt den Umbau des US-Mischkonzerns weiter voran. Die Amerikaner trennen sich von ihrem Jet-Leasinggeschäft Gecas und legen es mit dem irischen Konkurrenten AerCap zusammen. Der Deal soll General Electric (GE) mehr als 30 Milliarden US-Dollar einbringen, die der Konzern in den Abbau seines hohen Schuldenbergs stecken will, wie die Industrie-Ikone am Mittwoch in Boston mitteilte. Durch den Zusammenschluss machen zwei der weltgrößten Flugzeugfinanzierer künftig gemeinsame Sache.

Textilkette Inditex mit Gewinneinbruch wegen Pandemie - Online boomt
Der Textilhändler Inditex hat in der Pandemie auf das richtige Pferd gesetzt. Mit dem Ausbau seiner Online-Plattform konnte der spanische H&M-Konkurrent den Umsatzschwund im stationären Handel im abgelaufenen Geschäftsjahr zumindest abfangen - diesen aufzuhalten gelang jedoch bei weitem nicht. Weil viele Filialen wegen der Lockdowns geschlossen blieben, brachen Umsatz und Gewinn kräftig ein, wie der Eigner der Modeketten Zara, Bershka und Massimo Dutti am Mittwoch in Arteixo mitteilte. Im neuen Jahr will der Konzern seinen Umbau und die Digitalisierung weiter vorantreiben.

Stahlhändler Klöckner & Co erwartet wieder Gewinn und plant Dividende
Der Stahlhändler Klöckner & Co sieht nach einem schwierigen Jahr einen deutlichen Aufwärtstrend. Der im SDax notierte Konzern erwartet nach steigenden Verlusten 2020 für das laufende Jahr wieder einen Gewinn unter dem Strich. Das führe auch dazu, dass der Konzern den Aktionären für 2021 wieder eine Dividende zahlen werde, erklärte Konzernchef Gisbert Rühl am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.

Just Eat Takeaway macht operativ deutlichen Sprung nach vorn
Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat 2020 von der Corona-Pandemie profitiert und operativ deutlich mehr Gewinn eingefahren als erwartet. Auch für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern, dass sich das Wachstum weiter beschleunigt. Die gute Entwicklung aus dem vierten Quartal soll sich damit fortsetzen, teilten die Niederländer am Mittwoch in Amsterdam mit. An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen.

LEG Immobilien verdient weiterhin gut - Wohnungszukäufe geplant
Wohnungskäufe und steigende Mieten haben dem Immobilienkonzern LEG im Jahr 2020 ein dickes Gewinnplus beschert. Bei der Vorlage der Zahlen zeigte sich der LEG-Vorstand um Unternehmenschef Lars von Lackum zudem für das laufende Jahr weiterhin zuversichtlich. 2021 soll der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO1) auf 410 Millionen bis 420 Millionen Euro steigen, bestätigte das Management am Mittwoch in Düsseldorf seine Jahresziele. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die Mieten auf vergleichbarer Fläche um rund drei Prozent zulegen.

LPKF-Chef Bendele wird neuer Chef von Süss Microtec
Der aktuelle Vorstandsvorsitzende des Laserspezialisten LPKF, Götz Bendele, wechselt auf gleicher Position im Mai zum Halbleiterunternehmen Süss Microtec. Der Aufsichtsrat des Garchinger Unternehmens habe Bendele zum 1. Mai als neuen Vorsitzenden des Vorstandes bestellt, teilte Süss Microtec am Mittwoch mit.

rtr/dpa-AFX/ak