Der DAX schloss am Donnerstag deutlich im Minus. Die Anleger haben die weiter lockere US-Geldpolitik am Donnerstag recht reserviert zur Kenntnis genommen. Eine Überraschung war der Zinsentscheid der US-Währungshüter am deutschen Aktienmarkt nicht - am Vorabend hatte er bereits die Wall Street kalt gelassen. Der DAX knüpfte damit an die recht lustlose Entwicklung der vergangenen Tage an.

Der Donnerstag war geprägt von einer Flut an Bilanzzahlen (siehe unten). Unter Druck standen auch Aktien aus der Automobilbranche. Händler verwiesen auf die anhaltende Halbleiterknappheit, die sich negativ auf die Produktion auswirke.

Ermutigende Geschäftszahlen von Apple und Facebook gaben der Wall Street zur Eröffnung Rückenwind. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung am Donnerstag um jeweils etwa ein Prozent. Die beiden Letzteren markierten dabei mit 14.211,57 beziehungsweise 4218,78 Punkten Rekordhochs.

Gewinner im DAX war am Donnerstag die Deutsche Bank-Aktie mit einem Plus von rund 2,8 Prozent. Damit setzte das Papier die Vortagsrally fort. Am Mittwoch waren sie nach einem überraschend starken ersten Quartal um fast elf Prozent nach oben geschnellt.

Verlierer im deutschen Leitindex war die Munich Re-Aktie mit einem Minus von rund 6,5 Prozent - die Aktie wurde ex Dividende gehandelt.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Milliarden-Gewinne für Apple, Facebook und Samsung
Geldregen für Tech-Riesen: Apple, Facebook und Samsung haben im vergangenen Quartal Milliarden-Gewinne eingefahren. Apple und Samsung profitierten dabei stark von einem Schub bei den Smartphone-Verkäufen - und Facebook von mehr Werbung und höheren Anzeigenpreisen auf der Plattform. Doch es zeichnet sich auch Gegenwind ab: Samsung und Apple bekommen die globale Halbleiter-Knappheit zu spüren. Facebook macht sich derweil weiter Sorgen wegen der strikteren Datenschutz-Regeln auf dem iPhone.

BASF wird optimistischer für 2021 - Aktie gibt dennoch nach
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF wird nach einem Gewinn- und Umsatzsprung im ersten Quartal zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Aufgrund der Umsatz- und Ergebnisentwicklung im ersten Quartal 2021, der stärker als erwarteten Belebung der Weltwirtschaft sowie deutlich gestiegener Rohstoffpreise würden die Jahresziele angehoben, teilte das Dax-Unternehmen am Tag der Hauptversammlung in Ludwigshafen mit.
Mehr Informationen dazu.

Aixtron wird optimistischer für 2021 - Hängepartie beim Oled-Projekt
Der LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron blickt nach dem ersten Quartal etwas optimistischer aufs laufende Jahr. Im abgelaufenen Quartal konnte der Konzern allerdings die hochgesteckten Erwartungen von Analysten nicht ganz erfüllen. Zudem gab es einen Rückschlag beim Hoffnungsträger Oled-Projekt. Der Aktienkurs knickte am Vormittag ein.
Mehr Informationen dazu.

Airbus startet trotz Krise mit Gewinn ins neue Jahr
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist trotz des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise mit schwarzen Zahlen ins Jahr 2021 gestartet. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 362 Millionen Euro nach einem Verlust von 481 Millionen ein Jahr zuvor, wie Airbus am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Dennoch macht sich Konzernchef Guillaume Faury keine Illusionen. "Die Krise ist für unsere Branche noch nicht vorüber." Kritik äußerte der 53-jährige Franzose an einer fehlenden Krisen-Koordination in Europa - das sei "Gegenwind für die Erholung der Luftfahrt".
Mehr Informationen dazu.

Nemetschek startet stärker als erwartet - Aktie legt stark zu
Der Bausoftwareanbieter Nemetschek ist gut in das laufende Jahr gestartet und profitierte dabei auch von Einsparungen. Der Vorstand um Axel Kaufmann erwartet zudem ein besseres Marktumfeld im Lauf des Jahres - bleibt aber zunächst bei seinen Jahreszielen, obwohl der Start bereits besser verlief als im Gesamtjahr angepeilt. Die Aktie der Münchener legte kurz nach dem Handelsstart deutlich zu.

Stahlhändler Klöckner & Co mit Gewinnsprung zum Jahresstart
Der Stahlhändler Klöckner & Co hat im ersten Quartal dank gestiegener Preise deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Dabei profitierte das Unternehmen von der derzeit herrschenden Materialknappheit, sie hatte verbunden mit langen Lieferzeiten zu deutlichen Preissteigerungen geführt. Diese Entwicklung dürfte nach Einschätzung des Unternehmens zunächst weiter anhalten Die Aktie sprang nach den Nachrichten an. Mit einem Plus von fast vier Prozent gehörte Klöckner am späten Donnerstagvormittag zu den Spitzenwerten im Kleinwertesegment SDax.
Mehr Informationen dazu.

Netzwerkausrüster Nokia startet besser als erwartet ins Jahr
Der Netzwerkausrüster Nokia hat im ersten Quartal von einer hohen Nachfrage nach Netzinfrastruktur profitiert und konnte damit gesunkene Erlöse anderer Segmente auffangen. Denn das Geschäft im Mobilfunk-Bereich und mit Clouddienstleistungen verlief zuletzt etwas schleppender. Regional gesehen konnte Nokia vor allem in Großchina und Nordamerika Boden gutmachen. Die Aktie legte am Donnerstag sprunghaft zu.
Mehr Informationen dazu.

Lufthansa bleibt auf Corona-Durststrecke - Weniger Flüge geplant
Auf dem Weg aus der Corona-Krise wird die Durststrecke für die Lufthansa immer länger. Nach einem erneuten Milliardenverlust im ersten Quartal hat Europas umsatzstärkster Luftverkehrskonzern seine Erwartungen für eine Erholung des Luftverkehrs weiter nach hinten verschoben. Das Management hofft weiterhin auf europäische Lösungen im Umgang mit geimpften Passagieren aus Europa und anderen Ländern. Der bereits angekündigte Personalabbau scheint unausweichlich zu bleiben.
Mehr Informationen dazu.

STMicro profitiert von hoher Nachfrage nach Halbleitern - Aktie steigt
Der Chiphersteller STMicroelectronics hat im ersten Quartal von der anhaltend hohen Nachfrage nach Halbleitern profitiert. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um über ein Drittel auf rund 3 Milliarden US-Dollar (rund 2,5 Milliarden Euro) wie der Infineon-Konkurrent am Donnerstag in Genf mitteilte. Alle Produktgruppen hätten zum Wachstum beigetragen, hieß es. Die Bruttomarge lag bei 39 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Sie gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Abzug der Herstellungskosten übrigbleibt und ist in der Branche ein viel beachtetes Maß, weil sie Aufschluss über den Preisdruck gibt. Der Nettogewinn verdoppelte sich fast auf 364 Millionen Dollar. Bei allen Werten übertraf das Unternehmen damit die Erwartungen von Analysten.

Vossloh wächst durch verschobene Auslieferungen - Aktie steigt
Der Bahntechnik-Konzern Vossloh hat im ersten Quartal vor allem von seinem China-Geschäft profitiert. Die hohen Umsätze in diesem Bereich seien vor allem auf pandemiebedingte Verschiebungen von Auslieferungen in das Jahr 2021 zurückzuführen, teilte Vossloh am Donnerstag in Werdohl mit. Die Aktie des SDax-Konzerns legte kurz nach Handelsstart um mehr als 2 Prozent auf 44,50 Euro zu. Dank des Kerngeschäfts habe Vossloh die Erwartungen übertroffen, so ein Händler.

McDonald's mit Gewinnsprung - Chicken Sandwiches kommen gut an
McDonald's hat zu Jahresbeginn dank begehrter neuer Produkte im US-Heimatmarkt gute Geschäfte gemacht. Im ersten Quartal stieg der Konzerngewinn im Jahresvergleich um 39 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro), wie der weltgrößte Fast-Food-Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Erlöse stiegen um neun Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar, der flächenbereinigte Absatz um 7,5 Prozent.

Chipmangel bremst BMW-Produktion in Oxford und Regensburg aus
Der Chipmangel lässt bei BMW die Bänder stillstehen. In Regensburg und im englischen Oxford wird die Produktion für zwei beziehungsweise drei Arbeitstage ausgesetzt, wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte. In beiden Werken werden normalerweise jeweils etwas weniger als 1000 Autos am Tag gefertigt. Der Chipmangel betrifft BMW dabei nicht direkt sondern indirekt über fehlende Teilelieferungen. Zuvor hatten verschiedene Medien darüber berichtet.

Ölkonzern Total lässt die Krise hinter sich - Milliardengewinn im ersten Quartal
Die Erholung beim Ölkonzern Total ist weiter im Gange. Mit einem Überschuss von rund 3,3 Milliarden US-Dollar (rund 2,76 Mrd Euro) im ersten Quartal dieses Jahres schnitt der Konzern deutlich über dem Vorjahreswert von 891 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Die Franzosen profitierten dabei von den gestiegenen Öl- und Gaspreisen. Zudem zahle sich die Strategie aus, verstärkt etwa auf Flüssigerdgas und Erneuerbare Energien zu setzen, sagte Konzernchef Patrick Pouyanné laut Mitteilung.
Mehr Informationen dazu.

Shell kehrt in schwarze Zahlen zurück - Höherer Ölpreis und Sparkurs
Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell hat im ersten Quartal von einer Erholung des Ölpreise und dem Sparkurs des vergangenen Jahres profitiert. In den ersten drei Monaten verdiente Shell unter dem Strich knapp 5,7 Milliarden Dollar (rund 4,7 Mrd Euro) und kehrte damit in die schwarzen Zahlen zurück.

rtr/dpa-AFX/ak