Der für die mittelfristige Einschätzung wichtige Tageschart zeigt deutlich die kritische Situation, in die sich der Deutsche Aktienindex manövriert hat. Nach Verlusten von gut 800 Punkten oder sechs Prozent seit dem Rekordhoch von Mitte Juni steht zum Wochenauftakt der Aufwärtstrend auf dem Prüfstand. Die Gerade verläuft bei rund 12.250 und damit bereits etwa 90 Zähler über der Schlussnotierung vom Freitag. Da Trendlinien niemals punktgenau gelten, besteht noch Hoffnung auf eine zügige Rückeroberung. Sollte der Markt aber auch in der ersten Wochenhälfte keine kräftige Erholung zeigen, trüben sich die Aussichten auch in dieser übergeordneten Perspektive spürbar ein.
Auf Seite 2: Ziele auf der Ober- und Unterseite
Unter der Lupe des Vier-Stunden-Charts zeigen sich mögliche Zielbereiche auf der Unterseite. Die südliche Grenze des noch jungen Abwärtskanals (rot gestrichelt) verläuft in den nächsten Stunden im Bereich von 12.050/12.070. Eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung ist zwar jederzeit möglich, aber nicht zu erwarten. Bereits Anfang August könnten aber die im März und April ausgebildeten Wendepunkte bei 11.850 bis 11.920 angelaufen werden. Verstärkt wird der Bereich durch die noch steigende 200-Tage-Linie (violett), an der erfahrungsgemäß viele Schnäppchenkäufer auf eine Gegenbewegung wetten.
Hingegen bleiben die Perspektiven auf der Oberseite begrenzt, das kurzfristige Chartbild ist von zahlreichen Widerständen durchzogen. Rund 1,5 Prozent über der vorbörslichen Indikation verläuft die zuletzt bestätigte Barriere bei 12.320. Doch selbst Gewinne darüber hinaus ändern wenig an der angeschlagenen Situation. Grund zur Hoffnung haben die Optimisten erst, wenn sich der DAX wieder über der 21-Tage-Linie (hellblau) und damit dem Abwärtstrend bei 12.450 etabliert.
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Damit gilt auch in der neuen Woche: Erholungen dürften weiterhin zum Ausstieg genutzt werden und bieten sich als Einstiegschance für Bear-Papiere an. Anleger die bereits an sinkenden Kursen verdienen, bleiben investiert und setzen auf einen Test der 200-Tage-Linie. Alternativ können an schwachen Tagen auch Teilgewinnmitnahmen vorgenommen werden.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 12.450 | Abwärtstrend | schwach |
Widerstand 1 | 12.310/12.320 | horizontal | mittel |
Unterstützung 1 | 11.850/11.920 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 11.840 | 200-Tage-Linie | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU8XKF |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 11.075 |
Knock-Out-Schwelle | 11.075 |
Hebel | 11,4 |
Kurs in EUR | 10,70 |
Spekulationauf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU8XQE |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 13.325 |
Knock-Out-Schwelle | 13.325 |
Hebel | 10,1 |
Kurs in EUR | 12,05 |
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv.
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