Seit Anfang des Jahres hat der Dax tatsächlich nur rund 8,8 Prozent eingebüßt. Es kommt einem ja deutlich mehr vor. Zugegeben: Der Index stand vor Kurzem auch schon bedeutend tiefer, doch der Dax konnte dieses Minus zumindest teilweise ausbessern. Ein Verlust von 8,8 Prozent seit Jahresanfang ist kein schöner Wert, aber auch alles andere als ein Drama. Und beim jetzigen Stand von etwa 14.450 Punkten notiert der deutsche Leitindex lediglich 11,3 Prozent unter seinem Allzeithoch von knapp 16.300 Punkten aus dem November 2021.

Welches sind die besten und die schlechtesten Aktien des Dax?


Doch wie schlagen sich die einzelnen Werte innerhalb des Index? Und hier ist schon ein großes Ungleichgewicht zu sehen: Denn fünf Gewinner-Aktien seit Anfang des Jahres stehen 35 Verlierer-Aktien gegenüber. Doch zu den Gewinnern zählen Bayer (mit einem Plus von 42,0 Prozent gegenüber dem Jahresstart), Deutsche Telekom (+17,29 Prozent), RWE (+14,22 Prozent), Deutsche Börse (+4,93 Prozent) und MTU Aero Engines (+2,51 Prozent).

Derweil zählen auch einige bekannte Namen zu den größten Verlierern. Angeführt wird das Feld vom Kochboxen-Lieferanten HelloFresh mit einem Minus von etwas mehr als 50 Prozent gegenüber dem Jahresauftakt. Sartorius brachte es auf ein Minus von 40,59 Prozent, PUMA verbuchte einen Abschlag von 36,56 Prozent, die Deutsche Post von 34,06 Prozent und Infineon von 29,10 Prozent).

Was sagt das Chartbild des Dax?


In den vergangenen Jahren bildete der Dax verschiedene Handelszonen durch seine Kursbewegungen. Eine wichtige befindet sich zwischen etwa 12.400 Punkten und 13.500 Punkten. Diese Zone wurde Anfang März auf der Unterseite und Mitte Mai auf der Oberseite getestet und erfolgreich nach oben hin verlassen. Nun befindet sich der Kurs in einer Zone, die bislang wenig gehandelt wurde. Doch hier geht die Range von 14.150 Punkten bis 15.000 Punkten. Aktuell schob sich der Kurs wieder in diese Zone. Ein Testen der Unterseite in den kommenden Tagen kann nicht ausgeschlossen werden. Aber erst bei einem Überwinden der 15.000 Punkte-Marke, welche allerdings ein starker Widerstand aufgrund von viel Handelsaktivität an diesem Level bedeutet, können Anleger an neue Hochs denken. Doch dafür muss die Weltwirtschaft mitmachen und die Stimmung an den US-Märkten sollte überwiegend positiv sein, geben die US-Märkte doch oftmals auch die Stimmung beim Dax vor.

Momentan befindet sich der Dax also zwischen den Welten, was es für Anleger nicht einfach macht. Denn weder kann man sagen, der Index sei deutlich überverkauft, noch zeigt er aktuell eine große Stärke. Anleger achten also darauf und halten sich verschiedene Szenarien offen. Doch zum Glück gibt es ja auch starke Einzelaktien in Deutschlands größtem Aktienindex, die eine Schwäche des Leitindex eventuell in Portfolien wettmachen können.