Dieser bekannte Motorbauer aus Österreich liefert den Antrieb für Panzer und anderes militärisches Gerät. Die Aktie ist erstaunlich günstig.
Der Panther KF51 aus der Produktion von Rheinmetall ist mit einem Gewicht von 59 Tonnen ein Koloss. Um den Kampfpanzer zu beschleunigen, braucht es einen leistungsstarken und robusten Antrieb. Steyr Motors, ein Spezialist für Dieselmotoren und Stromaggregate, hat im Frühjahr eine umfangreiche Kooperation mit dem DAX-Konzern geschlossen.
Ausrüster der Rüstungsriesen
Die Aktie von Steyr bietet eine spannende Investmentstory. Wichtigster Abnehmer der Oberösterreicher ist die Rüstungsindustrie. Rund 60 Prozent des Umsatzes erzielte Steyr im vergangenen Jahr in diesem Bereich. Im zivilen Bereich rüstet der Konzern Boote oder auch Lokomotiven aus. Kurstreiber der Aktie ist das Rüstungsgeschäft. Die Bestandslücken der europäischen NATO-Staaten schaffen großes Wachstumspotenzial. Selbst eine Waffenruhe in der Ukraine würde das grundlegende Szenario nicht ändern: Während die Ostflanke des Bündnisses durch Putin-Russland bedroht wird, ist auf die USA unter Trump kein Verlass mehr.
Im Vergleich zu Konkurrenten ist Steyr ein kleines Unternehmen. Den Umsatz sehen Analysten im laufenden Jahr bei 51 Millionen Euro, den operativen Gewinn bei 7,8 Millionen. Bis zum Jahr 2028 soll der Umsatz auf 136 Millionen steigen und sich damit nahezu verdreifachen. Das Ebit würde laut Konsens auf knapp 47 Millionen zulegen. Die Aktie ist nach deutlichem Kursanstieg etwas zurückgekommen. Der Vorstand hatte Mitte November die Jahresprognose gekürzt, weil sich einige Aufträge verzögern. Gleichzeitig hat der Großaktionär seine letzten Aktien abgestoßen. Die Beteiligungsgesellschaft Mutares hatte Steyr im Jahr 2022 von der französischen Thales-Gruppe gekauft und im Oktober 2024 an die Börse gebracht. Jetzt hat Mutares ein Paket von 23 Prozent an institutionelle Investoren verkauft. Da Mutares das Renditeziel erreicht hat, muss der Ausstieg kein Warnsignal sein.
Die Preisfrage
Steyr ist aus zwei Gründen ein Hotdeal: Das Umfeld für Rüstungsaktien ist nach der starken Rally volatiler geworden. Eine Waffenruhe in der Ukraine könnte Rüstungsaktien schwächen, obwohl die Nachfrage groß bleiben dürfte. Der zweite Punkt sind Bewertungsniveau und Wachstumsraten. Das KGV der Aktie liegt auf Basis der Konsenserwartungen für das Jahr 2025 bei 34. Sollte der Gewinn wie erwartet steigen, würde die Kennziffer zum Jahr 2026 auf etwas mehr als zwölf sinken. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 66 Euro. Wir kalkulieren vorsichtiger mit 50 Euro.
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