Aktuell notiert der Index bei 3.200 Punkten, erholte sich vom Tief mittlerweile wieder um 11 Prozent, befindet sich allerdings noch rund 20,5 Prozent unter dem Allzeithoch. Aus charttechnischer Sicht bildete der TecDax einen schönen doppelten Boden. Denn Anfang März fand der Kurs bereits bei etwa 2.900 Punkten einen Boden und diesen testete er nach einem Zwischenhoch Mitte Mai erneut an. In der Charttechnik gilt ein doppelter Boden als Umkehrsignal. Auf dem Weg nach oben warten nun noch einige Begrenzungen, doch aktuell kann man sagen, dass der Trend grundsätzlich erstmal aufwärts gerichtet sein könnte.
Gute Aussichten, aber Vorsicht ist geboten
Wichtig für Anleger: Aus fundamentaler Sicht hängt der TecDax stark an der Entwicklung der amerikanischen Technologie-Börse Nasdaq 100. Zudem wurden Technologie-Aktien zuletzt oft im Zuge von Zinsanhebungen der Zentralbanken abgestraft, weil diese Tech-Aktien zumeist Wachstumswerte sind. Bei höheren Zinsen werden die zukünftigen Gewinne stärker abdiskontiert und somit weniger attraktiv. Da die US-Notenbank im Sommer die Zinsen weiter erhöhen dürfte und auch die Eurpoäische Zentralbank ihre Anhebung starten könnte, ist hier aus fundamentaler Sicht Vorsicht geboten, auch wenn es charttechnisch gar nicht so schlecht aussieht.
Die besten und die schlechtesten TecDax-Aktien
Werfen wir nun noch einen Blick auf die besten und die schlechtesten Aktien nach Performance im Jahr 2022 im TecDax. Stand 6. Juni gibt es sechs Aktien aus dem TecDax, welche bislang im Plus liegen. Das sind der Maschinenbauer Aixtron mit 51,2 Prozent, gefolgt vom Mobilfunkkonzern Telefonica Deutschland mit einem Gewinn von 22,9 Prozent und der Deutschen Telekom mit 17,51 Prozent. Mit etwas weiterem Abstand folgen schließlich das IT-Unternehmen S&T mit 10,15 Prozent, TeamViewer mit 9,44 Prozent und freenet mit 6,15 Prozent. Diese sechs Aktien vermochten es bislang, den TecDax zu outperformen. Ob sie dies auch weiterhin schaffen, ist indes nicht sicher.
Zu den größten Verlierern zählen derweil Eckert&Ziegler mit einem Minus von 54,69 Prozent. Der Strahlen- und Medizintechnik-Konzern ist damit mit weitem Abstand die schlechteste Aktie aus dem TecDax. Denn die zweitmäßigste Performance legte mit einem Minus von 40,55 Prozent das Software-Unternehmen für Bau und Architektur Nemetschek aufs Parkett. Dann folgen das Biopharma-Unternehmen MorphoSys mit einem Abschlag von 40,03 Prozent, EVOTEC mit einem Minus von 39,84 Prozent und der Laborausrüster Sartorius mit einem Minus von 37,75 Prozent.
Alle diese Aktien sind stark abgestraft worden, doch sie können auch noch weiter fallen. Sollte der TexcDax abermals eine Runde nach unten drehen, so ist auch bei diesen Werten weiterhin Vorsicht geboten. Insofern sollten Investoren beim TecDax die doppelte Bodenbildung beobachten, sowie die fundamentalen Daten vor allem in Hinblick auf die Zinsanhebungen der Zentralbanken. An diesem Donnerstag tagt die EZB und kommende Woche die amerikanische Fed. Die beiden Institutionen sollten also schon bald etwas mehr Klarheit liefern. Nur, wenn deren Entscheidungen positiver ausfallen als vom Markt erwartet, hat der Index die Möglichkeit, wieder nach oben zu steigen. Sollte der TecDax abermals sinken, so gerät zunächst die Region um etwa 2.900 Punkte wieder ins Blickfeld, denn dort erfolgte die bisherige Bodenbildung.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom, Freenet