Eine weitere Handelswoche ist vorbei und wie so oft am Kryptomarkt bedeutete das eine weitere Woche mit signifikanten Kursschwankungen. Sehr volatil präsentierte sich dabei mit Bitcoin der Marktführer gemessen an der Marktkapitalisierung. Im Zuge einer Abwärtsbewegung rutschte die Notiz erstmals seit dem 8. März wieder unter die Marke von 50.000 Dollar. Konkret betrug das Wochentief rund 47.868 Dollar, nachdem es jüngst noch zu einem Rekordhoch von 64.863 Dollar gereicht hatte.

Der wichtigste marktbewegende Faktor waren laut Experten Pläne der US-Regierung zu einer deutlichen Anhebung der Kapitalertragsteuer für Reiche. Kursgewinne von Digitalwährungen unterliegen in den USA unter bestimmten Bedingungen der Steuer. Droht diese angehoben zu werden, kann eine Anlage in Kryptowerten weniger lukrativ erscheinen, was zu Kursverlusten führt, hieß es dazu in einem dpa-AFX-Agenturbericht.

Bitcoin verliert im relativen Krypto-Vergleich an Bedeutung


Spannend beim Blick auf die im Wochenvergleich unveränderte Zusammensetzung der Top-5-Kryptowährungen ist, dass bei Bitcoin als Nummer 1 am Sonntagabend ein Minus im Wochenvergleich von gut neun Prozent angeschrieben stand, während die Nummer 2 Ethereum gleichzeitig ein Plus von gut neun Prozent vorzuweisen hatte.

Spannend daran ist, dass die Marktkapitalisierung von Bitcoin zum ersten Mal in drei Jahren in Prozent am gesamten Kryptowährungs-Ökosystem wieder auf 50 Prozent gefallen ist. Wenn dies in der Vergangenheit geschehen ist, sprangen andere Kryptos wie Ethereum in die Bresche. Auch dieses Mal zog sich Ethereum gut aus der Affäre, wie neu markierte Allzeithochs zeigen. Wobei Analysten dazu als Begründung auf Fortschritte beim geplanten Rückgang des Angebots verwiesen.

Bitcoin-Marktkapitalisierung in Prozent des gesamten Kryptowährungs-Ökosystems

Zu erwähnen ist noch, dass der Wochengewinner mit einem Anstieg von fast 71 Prozent die Highspeed-Blockchain Solana ist, die im Kapitalisierungs-Ranking derzeit mit 12,23 Milliarden Dollar Platz 13 innehat. Wochenverlierer ist dagegen die Peer-to-Peer-Kryptowährung Nano (Platz 86, 1,03 Milliarden Dollar) mit einem Rückgang von fast 40 Prozent.

Die jüngsten Nachrichten-Highlights zur Krypto-Welt


Unter den wie immer zahlreichen Meldungen waren in den vergangenen Tagen die nachfolgenden Nachrichten mit die Highlights (die nach der Überschrift zu sehenden Plus- und Minuszeichen sollen anzeigen, ob wir eine Meldung als positiv oder negativ für das Krypto-Universum einstufen. o steht für eine neutrale Bedeutung):

Großbritannien loten eigene Kryptowährung aus (+): Laut Reuters prüft Großbritannien die Machbarkeit einer eigenen Kryptowährung namens "Britcoin". Die digitale Alternative soll das britische Pfund aber nur ergänzen. Fazit: Staatliche Aktivitäten wie diese belegen den Charme von digitalen Währungen.

Norwegen will Technologie für Digitalwährung testen (+): Die norwegische Zentralbank will die Sondierungsarbeiten für eine digitale Version der Landeswährung vorantreiben. In den nächsten zwei Jahren will man verschiedene technische Lösungen für digitales Zentralbankgeld testen. Noch sei zusätzliches Wissen erforderlich, um zu entscheiden, ob es sinnvoll ist, eine digitale Währung aufzulegen. Fazit: Auch hierzu gilt: Staatliche Aktivitäten dieser Art zeigen den Charme digitaler Währungen.

BISON überschreitet 2 Milliarden Euro Handelsvolumen im Jahr 2021 (+): Die Krypto-App BISON der Gruppe Börse Stuttgart hat seit Jahresbeginn die Marke von zwei Milliarden Euro Handelsvolumen geknackt. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der aktiven Nutzer um rund 83 Prozent auf rund 400.000. Beides übersteigt die Erwartungen des Betreibers deutlich. Fazit: Solche Meldungen bestätigen die hohe Dynamik am Kryptomarkt und das immer breitere Interesse an Kryptowährungen.

Verwirrung um Coinbase-Handel in Deutschland (o): Der Handel mit den Aktien der seit dem 14. April an der Nasdaq notierten Krptowährungs-Handelsplattform Coinbase wird in Deutschland doch nicht eingestellt. Die bislang fehlenden Stamm- bzw Kennzeichnungsdaten (LEI) stünden inzwischen zur Verfügung, so dass es anders als zuvor gemeldet weder auf Xetra noch an der Börse Frankfurt zu einem Handelsstopp komme. Fazit: Viel heiße Luft um nichts.

Junge britische Investoren ziehen Kryptowährungen Aktien laut einer Umfrage vor (+): In Großbritannien kaufen junge Investoren doppelt so häufig Kryptowährungen wie Aktien. Das geht aus einer Umfrage der US-Finanzgruppe Charles Schwab hervor. Demnach handeln oder besitzen 51 Prozent der Anleger im Alter zwischen 18 und 37 Jahren Kryptowährungen. Dagegen kaufen oder halten nur 25 Prozent Aktien. Fazit: Ein weiteres Beispiel dafür, wie viel Anziehungskraft Kryptos auf junge Anleger haben.

DeFi Protokoll EasyFi berichtet über Verluste von 81 Millionen Dollar durch einen Hack (-): EasyFi, ein DeFi-Polygon-Netzwerk-gestütztes Protokoll, wurde laut Gründer Ankitt Gaur Opfer eines Hacker-Angriffs. Dabei seien Token im Wert von rund 75 Millionen Dollar illegal transferiert worden. Ebenfalls entfernt wurden sechs Millionen Dollar aus Liquiditätspools. Fazit: Betrügerische Aktivitäten wie diese bringen die Krypto-Szene nach wie vor immer wieder in Verruf.