Ein neuer Großauftrag für den Weltraum heitert das düstere Bild bei Plug Power Inc. auf – ist das Schlimmste nun überstanden?

Plug Power Inc. sorgt mit einem prestigeträchtigen Auftrag für Aufsehen. Doch gleichzeitig spitzen sich die Probleme zu – insbesondere rund um die Finanzierung und Aktienkapital. Anleger müssen sich entscheiden: Winken hier Gewinne aus einem technologischen Aufbruch? Oder droht eine existenzielle Schwäche? Wir analysieren Chancen und Risiken.

Plug Power bejubelt Nasa-Auftrag

Plötzlich mischt Plug Power wieder im großen Stil mit: Laut neuesten Meldungen wird das Unternehmen erstmals Wasserstofflösungen für die Raumfahrtbranche liefern. Dieser Auftrag unterstreicht das Potenzial von Plug Power jenseits klassischer Industriemärkte –  und ist ein seltener Lichtblick zwischen den Negativmeldungen der vergangenen Wochen. Allerdings hat der kolportierte Auftrag nur ein Volumen von maximal 2,8 Millionen US-Dollar und kann daher eher als "Möglichkeit sich zu präsentieren" denn als wirtschaftlich relevant bezeichnet werden.

Rein operativ zeigten die jüngsten Quartalszahlen vom 10. November 2025 leider ein ernüchterndes Bild: Der Umsatz legte zwar leicht auf 177,06 Millionen US-Dollar zu (was ziemlich exakt den Erwartungen der Analysten entsprach), doch unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 362 Millionen US-Dollar. Pro Aktie ergibt das ein Defizit von 0,31 US-Dollar (was massiv schlechter gewesen war als von den Analysten prognostiziert).

Der Nasa-Deal könnte dem Unternehmen neues Renommee und neue Märkte erschließen – aber ob das reicht, um mittelfristig die bestehenden finanziellen und technologischen Probleme zu überwinden, erscheint mehr als fraglich. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel "Plug Power-Aktie bricht immer weiter ein: Das müssen Anleger jetzt wissen" vom 17. November 2025.

Plug Power (WKN: A1JA81)

Kapitalverwässerung bei Plug Power an der kommenden Hauptversammlung?

Denn trotz des kleinen Hoffnungsschimmers steht Plug Power vor einer gewaltigen Herausforderung: Auf der für den 15. Januar 2026 angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung sollen die Aktionäre einer Verdopplung des genehmigten Stammkapitals von 1,5 auf drei Milliarden Aktien zustimmen. In diesem Zusammenhang hat Plug Power auch die Aktionäre gebeten, ihre an Shortseller verliehenen Aktien zurückzunehmen, da das Unternehmen davon ausgeht, dass private Aktionäre einer Verdoppelung des Stammkapitals eher zustimmen werden als die Shortseller.

Hintergrund: Das Unternehmen hat sein Eigenkapital über Jahre massiv verwässert, oft durch ausgeübte Optionen und Wandelanleihen. Zudem hat Plug Power erst kürzlich, am 19. November 2025, die Platzierung einer weiteren Wandelanleihe im Umfang von 375 Millionen US-Dollar bekanntgegeben. Schon jetzt sind nur noch weniger als 0,4 Prozent der von früheren Hauptversammlungen genehmigten Aktien frei verfügbar. Ohne die Zustimmung der Aktionäre droht auf dem aktuellen Kursniveau ein Reverse-Split, um Schulden und Verpflichtungen überhaupt noch bedienen zu können.

Selbst im besten Fall bedeutet die Kapitalerhöhung eine dramatische Verwässerung der Anteile aktueller Aktionäre – mit einem unmittelbaren Wertverlust für jede einzelne Aktie. In gegenwärtigen Bilanz-Umfeld mit einer hohen Cash-Burn-Rate und einem stetig fallenden Aktienkurs ist das für viele Anleger das letzte, was sie sich noch gewünscht haben.

Fazit:

Anleger sollten sich gut überlegen, ob sie am 15. Januar 2026 noch Plug Power-Aktien (ISIN: US72919P2020) halten wollen. BÖRSE ONLINE empfiehlt, Risiken ("Kapitalverwässerung" / "Pionier-Technologie") und Chancen aufgrund des gerade bekannt gewordenen "NASA"-Deals auf der Basis des individuellen Anlageprofils sorgfältig abzuwägen.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit unserem "Grüne Zukunft Index" glücklicher.

Sie wollen wissen, wo sie Aktien am günstigsten handeln können? Dann ist unser Neo-Broker-Vergleich Ihre nächste Lektüre.

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