Diese drei Aktien aus dem Müllsektor sind jetzt spannend für Anleger. Denn der Megatrend Recycling macht auch vor der Börse nicht halt. Wo es gute Renditen gibt.

Laut dem Welt-Abfall-Index verursacht allein jeder US-Amerikaner über 800 Kilogramm Müll im Jahr, von denen etwa die Hälfte auf Deponien landet – ein lukratives Geschäftsfeld, da Müll beständig anfällt. Noch dazu hat der nordamerikanische Markt für Abfallwirtschaft eine jahrzehntelange Konsolidierung hinter sich. 

Heute gibt es dort drei große Firmen, die den Markt unter sich aufteilen. Waste Management, Republic Services und Waste Connections. Ähnlich wie Energieversorger haben Unternehmen aus der Abfallwirtschaft einen defensiven Charakter. In schwachen wirtschaftlichen Phasen fällt zwar weniger Müll an, Verträge insbesondere die von kommerziellen und industriellen Kunden werden meist über einen längeren Zeitraum für eine bestimmte Menge abgeschlossen. Liegt die Menge darunter, erhält der Abfallwirtschaftsbetrieb dieselbe Vergütung und hat sogar geringere Kosten, da etwa weniger Fahrten für eine Route anfallen. Auch der Markt für Privatkunden ist attraktiv, die Markteintrittsbarrieren sind enorm und viele Wettbewerber gibt es nicht. Das Betreiben von Mülldeponien ist unbeliebt, Genehmigungsverfahren dauern häufig lange und Regulierungen sind einzuhalten. Das gibt den bestehenden Konzernen eine hohe Preisfestsetzungsmacht. Die in den letzten Monaten gefallenen Kurse von Waste Management und Co. bieten interessante Einstiegsmöglichkeiten in einem prinzipiell attraktiven Sektor. Gemessen an den Kursgewinnverhältnissen der vergangenen Jahre sind die Werte aktuell verhältnismäßig günstig bewertet.

Recycling-Geschäft zunehmend wichtig

Auch das Recycling von Abfallstoffen spielt für die genannten Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle. Wie bei jedem Markt steigen und fallen die Preise für wiederverwertbare Rohstoffe, was sich auf die Unternehmensergebnisse auswirken kann. Die Preise für Wellpappe wurden zum Beispiel während des Online-Shopping-Booms der Corona-Pandemie unhaltbar hoch – sie wurden mit etwa 150 US-Dollar pro Tonne gehandelt – und brachen dann Ende letzten Jahres auf 35 US-Dollar ein. Möglicherweise steht nun ein erneuter Anstieg bevor, da die Vorgaben zu Mindest-Recyclingquoten und die Nachhaltigkeitsversprechen der Unternehmen in den kommenden Jahren zu einer höheren Nachfrage und stabileren Preisen führen könnten. 

Zusätzliche Einnahmen durch Emissionshandel

Unternehmen aus der Abfallwirtschaft haben auch damit begonnen, die Methanemissionen aus der Zersetzung von Material auf Deponien aufzufangen und in erneuerbares Erdgas umzuwandeln, das zur Stromerzeugung oder zum Antrieb von Müllwagen verwendet wird. Jede produzierte Gallone ergibt auch eine erneuerbare Identifikationsnummer oder RIN – eine von der amerikanischen Umweltschutz-Behörde regulierte Gutschrift, die von Abfallunternehmen an andere verkauft werden kann, die daran interessiert sind, ihren Verbrauch fossiler Brennstoffe auszugleichen oder gesetzliche Quoten zu erfüllen, was eine zusätzliche Einnahmequelle schafft.

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