Nvidia

Vor 16 Jahren besuchte Chef Jensen Huang unsere Redaktion. In den folgenden Jahren lieferte Nvidia eine beispiellose Erfolgsserie

Es war im Mai 2009, als Jensen Huang, Mitgründer und Chef von Nvidia, damals Entwickler der leistungsfähigsten Grafikchips für Computerspiele, unse­re Redaktion in der Bayerstraße nahe dem Münchner Hauptbahnhof besuchte. Rund zwei Jahre zuvor hatte seine Firma, Nachbar von Intel und AMD im kalifornischen Santa Clara, ihre Softwareplattform Cuda (Compute Unified Device Architecture) vorgestellt. Begeistert erzählte der auch heute als Milliardär nahbar gebliebene Chip­entwickler Matthias Fischer und mir von der Möglichkeit, mit Cuda die Technologie paralleler Rechenvorgänge, die Nvidias Grafikchips für Spiele nutzt, vereinfacht gesagt, auf neue Autochips zu übertragen. Der Nvidia-Mitgründer war schließlich zu Besuch im Autoland Deutschland.

Im Mai 2009 erst ein Tausendstel wert

Autos als fahrende Computer waren noch eine Vision. Anleger und Börsen verarbeiteten damals noch den Schock, den die globale Finanzkrise, ausgelöst durch die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008, verursacht hatte. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses, einschließlich aller Splits, notierten die Papiere während Huangs Redaktionsbesuch bei geschätzten 26 US-Cent. ­Nvidia war rund 3,8 Milliarden Dollar wert, weniger als ein Tausendstel von den 4180 Milliarden Dollar heute. Huang nahm sich beim Redaktionsbesuch auch die Zeit für einige Spielzüge am Fußballkicker-Tisch.

Seine Begeisterung und sein Masterplan, die Technologie via Cuda für weitere Märkte verfügbar zu machen, zog uns in den Bann. Kein anderer Chipentwickler hatte so ambitionierte Pläne, mit seiner Technologie Märkte zu erschließen, die erst entstehen mussten: auch für die von Huang beschriebenen Autochips.

Wir verpassten damals die Chance, Nvidia historisch günstig zu erwerben. Später sollte der Konzern vor allem dank Cuda viele von Huangs Vorstellungen in Chips mit hohen Gewinnmargen für verschiedene Märkte umsetzen, auch für Autos und jetzt für KI. Pläne hat Huang längst auch für Robotik und Quantencomputing.

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BO Data/small charts

Hinweis auf Interessenskonflikte:

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia