Im von steigender Inflation und Rezessionsangst geschwächten Markt haben temporäre Auszahlungsprobleme bei der weltgrößten Kryptobörse Binance und eingefrorene Konten beim DeFi-Projekt Celsius zu Wochenbeginn einen erneuten Crash ausgelöst. Der Bitcoin hat dabei in nur 48 Stunden bis zu einem Viertel seines Werts verloren und am Dienstagmorgen bei 20.951 Dollar den tiefsten Stand seit Mitte Dezember 2020 markiert.

Das wiederum wird nun zum Problem für Unternehmen mit Bezug zum Kryptosektor - allen voran MicroStrategy. Das Software-Unternehmen hat vor rund zwei Jahren begonnen, jeden freien Cent in Bitcoin zu investieren und dafür sogar Schulden gemacht. Rund 129.000 Einheiten der Digitalwährung stehen nun in der Bilanz - so viel wie bei keinem anderen börsennotierten Unternehmen. Zu aktuellen Kursen um 22.000 Dollar ist der Bitcoin-Schatz noch rund 2,84 Milliarden Dollar wert. Bezahlt hat MicroStrategy dafür jedoch durchschnittlich rund 30 700 Dollar pro Bitcoin, insgesamt also fast vier Milliarden Dollar. Zwar versucht MicroStrategy-CEO Michael Saylor via Twitter, die Wogen zu glätten, indem er erklärt, dass man die bekanntermaßen sehr hohe Volatilität berücksichtigt habe und die Strategie auch in schwierigen Zeiten fortsetzen könne. Die Aktie ist am Montag aber dennoch um 30 Prozent eingebrochen.

Zudem blüht im nächsten Quartalsbericht eine saftige Abschreibung auf die Bitcoin-Verluste, selbst wenn bis dahin kein einziger tatsächlich verkauft wird. Ein ähnliches Schicksal droht auch Tesla, Block und allen anderen Firmen, die Kryptos besitzen - wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß.

INVESTOR-INFO

Coinbase

Massive Stellenstreichungen

Der Kryptobörsenbetreiber Coinbase rüstet sich mit einem Personalabbau für den "Krypto-Winter" und eine drohende Rezession. Wie am Dienstag bekannt wurde, streicht das US-Unternehmen 18 Prozent der rund 5.000 Vollzeitstellen. Angesichts der trüben Aussichten für Krypto- und Gesamtmarkt müsse er die Cash-Burn-Rate senken und die Effizienz steigern, erklärte CEO Brian Armstrong in einer E-Mail an die Belegschaft. Zudem räumte er ein, dass Coinbase im letzten Bullenmarkt "zu schnell" gewachsen sei. Das ist einerseits konsequent, bedeutet für die ohnehin stark gebeutelte Coinbase-Aktie aber weiteren Gegenwind. Watchlist!

21Shares Bitcoin ETP

Stabilisierung abwarten

Der neuerliche Crash am Kryptomarkt führt nach Daten der Analysefirma Glassnode dazu, dass auch sehr langfristig orientierte Investoren kapitulieren und ihre Bestände verkaufen (müssen) - teils sogar mit Verlust. Die Experten sprechen von der "dunkelsten Phase" des Bärenmarkts. Nach der Theorie der Marktzyklen folgt auf die Kapitulation als letzter großer Verkaufswelle eine Stabilisierung. Anleger, die trotz der jüngsten Turbulenzen von den langfristigen Perspektiven der digitalen Leitwährung überzeugt sind, können diese zum Einstieg oder Nachkauf nutzen - entweder per Direktkauf oder mit dem Bitcoin-ETP von 21 Shares.