Neue Fonds kommen jedes Jahr zuhauf auf den Markt. Doch die wenigsten darunter sind wirklich interessant. Einer dieser seltenen Spezies ist der vor gut einem Jahr lancierte Velten Strategie Deutschland.

Die Münsteraner Velten Asset Management scheint das Rad der Aktienanalyse neu erfunden zu haben. Mit seiner evidenzbasierten Aktienauswahl schafft es Fondsberater Robert Velten, den CDAX deutlich outzuperformen. Den Kern der Strategie bildet dabei ein aktiver, faktorbasierter Managementansatz, der auf die fünf Faktoren Bewertung, Rentabilität, Wachstum, Momentum und Stabilität setzt. Sieben einzeln getestete, regelbasierte Sub-Strategien werden daraus kombiniert. Sie beruhen auf 26 Kennzahlen, die Velten größtenteils selbst entwickelt hat. "Sie sind deutlich aussagekräftiger als bisherige Kennzahlen, da sie bilanziell bereinigt sind und teils auch weit zurückreichende Fundamentaldaten einbeziehen", sagt Velten.

Um sie zu ermitteln, kommt eine selbst entwickelte, umfangreiche historische Datenbank mit den Quartalszahlen Hunderter deutscher Unternehmen zum Einsatz. Anschließend werden 32 bis 55 Titel aus den rund 255 beobachteten Unternehmen ausgewählt. Dieser Prozess wird viermal pro Jahr wiederholt.

Die Umschlagshäufigkeit liegt bei etwa einem Drittel pro Quartal. Finanzwerte werden sich kaum in den Fonds verirren, weil man sie laut Velten nur sehr schwierig bewerten kann. Overlays oder Stop-Loss-Marken setzt Velten nicht ein. "Sie würden das Risiko nur verschieben", begründet er dies.

Die Strategie hat Velten seit September 2013 als Wikifolio umgesetzt. Investierbar war sie seit Februar 2014. Sein jährliches Ziel sind vier Prozentpunkte über dem CDAX und gleichzeitig ein weniger volatiles Portfolio. Tatsächlich hat er aber bislang eine Outperformance von rund 15 Prozentpunkten erzielt. Zudem liegt die Korrelation zum CDAX bei nur 0,64. Auch die Volatilität und Drawdowns fielen seit Start der Investierbarkeit bislang deutlich geringer aus.

Fazit: Der Velten Strategie Deutschland knüpft auch in Fondsform nahtlos an die Ergebnisse des Wikifolios an. Ein Investment sollte sich lohnen.