Dieser Artikel erschien bereits am 18. Januar 2021.

Insgesamt gibt es neun deutsche Aktien unter einem Euro - sogenannte Pennystocks (Stand: 13. Januar 2021). Die Papiere gelten als hoch spekulativ, da bereits bei geringen Kursschwankungen ein hoher Verlust möglich ist. Dem gegenüber stehen jedoch auch hohe Kurschancen. Pennystocks sind daher häufig das Ziel von Spekulanten. Besonders zahlreich sind sie an den Börsenparketts in Nordamerika und Asien zu finden, aber eben auch hier bei uns in Deutschland.

Anmerkung der Redaktion: Der folgende Artikel stellt keine Kaufs- oder Verkaufsempfehlung dar.

Platz 9: Heidelberger Druck


Ende Januar 2020 war die Heidelberger Druck-Aktie nach einer Gewinnwarnung unter die Marke von einem Euro gerutscht. Rund ein Jahr später bewegt sich die Aktie immer noch bei 0,86 Euro. Seit einem Tief bei 0,48 Euro im Oktober 2020 zieht der Kurs derzeit leicht an. Als positive Nachricht kann der Verkauf einer Fläche für einen Industriepark im Dezember gewertet werden. Hierbei erzielte Heidelberger Druckmaschinen als Kaufpreis einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, wodurch die Liquidität vor allem in der Corona-Krise gestärkt wurde. (Anm. d. Red.: Die Heidelberger Druck-Aktie hat in den vergangenen Tagen kräftig zulegt, weil es im neuen Geschäft mit Wallboxen viel Fantasie gibt. Das Papuer steht akutell bei 1,22 Euro, ist also - Stand 22. Januar 2021 - kein Pennystock mehr.)


Drei-Jahres-Chart

Platz 8: Odeon Film


Wer sich viel mit deutschen Pennystocks beschäftigt, dem wir die Odeom Film-Aktie keine Fremde sein. Seit Jahren kostet das Papier unter einem Euro, derzeit 0,85 Euro. Die Odeon Film AG ist eine deutsche Produktionsgesellschaft von Fernseh- und Kinofilmen. Als Kinofilmproduzent gehört Odeon mit Constantin Film und Senator Film zu den drei bedeutendsten Anbietern.


Drei-Jahres-Chart

Platz 7: Realtech


Eine Realtech-Aktie kostet derzeit 0,84 Euro. Die Realtech AG ist ein Anbieter von Software und Dienstleistungen für das IT-Service-Management und Enterprise-Service-Management. Das Unternehmen bietet eigene Software und Dienstleistungen an, insbesondere für SAP-Anwender.


Drei-Jahres-Chart

Platz 6: Splendid Medien


Auf Platz 6 steht die Splendid Medien-Aktie, die derzeit 0,76 Euro kostet. Damit notiert das Papier auf demselben Niveau wie vor einem Jahr - bereits damals hatten wir die Aktie in unserem Pennystock-Artikel erwähnt. Der Konzern ist ein deutsches Medienunternehmen, das vorwiegend im deutschsprachigen Europa und in den Benelux-Ländern tätig ist.


Drei-Jahres-Chart

Platz 5: Baumot Group


Die Baumot-Aktie ist neu unter den Pennystocks: Derzeit kostet ein Anteil 0,73 Euro. Vor zehn Jahren lag die Aktie noch bei über 11 Euro. Seit dem Corona-Crash notiert sie nun unter einem Euro. Die Baumot Group ist ein führender Anbieter ganzheitlicher Lösungen im Bereich der Abgasnachbehandlung. In der Zwischenzeit hat Baumot Insolvenz angemeldet.


Zehn-Jahres-Chart

Platz 4: Sporttotal


Eine Sporttotal-Aktie kostet derzeit 0,53 Euro. Der Konzern ist Content-Spezialist für Unternehmen und TV-Sender, Vermarkter und Koordinator von Sportereignissen oder Ausstatter ganzer Sportstätten.


Drei-Jahres-Chart

Kommen wir nun zu den Top 3 deutschen Pennystocks.

Platz 3: Wirecard


Wirecard ist ein gutes Beispiel dafür, warum Papiere zu Pennystocks werden - und das ist die Aktie des Zahlungsdienstleisters mit gerade einmal 0,48 Euro je Anteilsschein. Der Konzern hat im Juni 2020 nach massivem Bilanzbetrug Insolvenz anmelden müssen. Knapp zwei Milliarden Euro in den Büchern des Unternehmens erwiesen sich als reine Luftbuchungen. Der Insolvenzverwalter ist nach wie vor dabei, noch verwertbare Teile von Wirecard zu Geld zu machen. Der Kurs war innerhalb von drei Monaten von mehr als 135 Euro auf unter einen Euro gefallen.


Ein-Jahres-Chart

Platz 2: Tom Tailer


Auch die Tom Tailor-Aktie mit einem Kurs von 0,48 Euro je Anteilsschein ist neu in unserer Aufzählung. Anfang 2018 kostete das Papier noch gut zwölf Euro. Während des Corona-Crashs im März kam dann auch die Modekette unter die Räder. Der Kurs sackte bis auf 17 Cent. Im Juni stellte Tom Tailor dann einen Insolvenzantrag, weil der Tochtergesellschaft Bonita GmbH die Zahlungsunfähigkeit drohte. Die Tom Tailor GmbH war davon nicht betroffen, auch weil ihr die Bundesregierung und die Länder Hamburg und Nordrhein-Westfalen eine Bürgschaft in Höhe von 100 Millionen Euro zugesagt hatten. Die besicherte Finanzierung hat eine Laufzeit bis Ende September 2024. Im September wurde Tom Tailor dann an den chinesischen Mischkonzern Fosun International Limited verkauft.


Fünf-Jahres-Chart finanzen.net

Platz 1: Steinhoff


Auf Platz eins befindet sich ein alter Bekannter: Steinhoff. Bereits vergangenes Jahr stand die Aktie des Möbelkonzerns auf Platz eins unserer Liste. Damals kostete ein Papier 0,09 Euro - heute nur noch 0,06 Euro. Das Kerngeschäft des Unternehmens bildet die Produktion und der Verkauf von einer großen Bandbreite an Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Vor zweieinhalb Jahren hatte Steinhoff eingeräumt, dass in der Bilanz mehr als sechs Milliarden Euro fehlten. Die ehemalige Führung des Unternehmens, das an der Börse zeitweise mehr als 20 Milliarden Euro wert war, hatte Umsätze durch Scheingeschäfte aufgebläht und Verluste damit vertuscht. Daraufhin stürzte die Aktie massiv ab. Die neue Führung arbeitet seither daran, die Finanzen zu ordnen und Steinhoff auf einen gesunden Kern zurückzuschneiden. Derzeit will der Möbelkonzern die milliardenschweren Klagen von Aktionären und anderen Geschädigten mit einem Vergleich beilegen und damit sein Überleben sichern.


Drei-Jahres-Chart