Ihnen ist die Volkswagen Aktie nicht günstig genug? Mit der Porsche SE gibt es den größten Deutschen Autobauer noch mal günstiger und mit einer höheren Dividendenrendite. Lohnt sich hier der Einstieg vor der Sonderdividende? Von Johann Werther

Die Porsche SE ist nicht etwa der Autobauer, sondern das börsennotierte Beteiligungsvehikel der Familie Porsche und Piech. Hierin enthalten ist vor allem die Beteiligung am Autobauer VW und dem Sportwagenhersteller Porsche. Anleger sollten die Porsche SE also nicht mit dem Sportwagen-Unternehmen Porsche AG verwechseln.

Wahrscheinlich ist VW eines, wenn nicht das bekannteste Unternehmen Deutschlands, zu dem sicher nicht viel gesagt werden muss. Durch die kürzliche Ausgliederung der Porsche AG mit anschließendem Börsengang kam nicht nur wieder mehr positive mediale Aufmerksamkeit, sondern auch die Ankündigung einer Sonderdividende in Höhe von 19,06 Euro pro Aktie, die auch der Stiftung zugutekommt. Sollte man hier jetzt zugreifen? 

Kriterienanalyse der Porsche SE-Aktie

Doch egal wie gut ein Geschäft oder die Nachrichten sein können, am Ende sind für Aktionäre die Zahlen entscheidend. Deswegen hier ein Blick auf die Kriterienanalyse:

Performance

Zwar sind vergangene Entwicklungen niemals ein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen, allerdings bedeutet eine gute Performance am Ende auch oft erfolgreiches Management. Bei Porsche hier jedoch Fehlanzeige. Durch Dieselskandal, Mitarbeiterstreiks etc. bei Volkswagen liegen die Aktien auf 5-Jahres Sicht 20 Prozent im Minus.

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Kontinuität & Steigerung der Dividende

Aktuell beträgt die erwartete Dividendenrendite der Porsche SE-Aktie 6,84 Prozent, während sie bei VW nur bei 6 Prozent liegt. Hier sieht es nicht nur rein numerisch besser aus als bei der Kursperformance, sondern auch bei der Kontinuität. Seit dem Dieselskandal im Jahr 2015/2016 zahlt das Unternehmen wieder stetig steigende Dividenden und hat dies auch zuvor getan.

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Streubesitz

Ein Punkt auf den Aktionäre nur zu selten achten ist der Streubesitz. Wenn zum Beispiel unter 50 Prozent der Aktien dem Freefloat angehören, kann dies das Risiko von Übernahmen und Squeeze-outs erhöhen. Bei der Porsche Holding ist dies allerdings nicht der Fall. Dieser liegt hier bei 85 Prozent.

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Bewertung

Mit einem KGV von 4 unterbietet die Porsche Holding sogar nochmal die Bewertung von VW (KGV 4,6) und das obwohl die Porsche Holding nicht nur zum Großteil VW Aktien hält. Dazu kommen noch 25 Prozent an dem Autobauer Porsche, sowie verschiedene Venture-Capital Investments in einige Start-ups.

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Newslage

Und die Newslage ist genau das, was der Aktie Aufschwung gibt. Zwar schien der Porsche Börsengang zunächst ein Reinfall, da die unterstützenden Investmentbanken einige Käufe zur Kursstabilisierung tätigen mussten, aber die kürzliche Rallye zeigt doch, dass die Platzierung des Unternehmens am Kapitalmarkt für Zustimmung sorgt. Vielleicht greift Porsche, die immer noch einen Großteil der Anteile halten, die Porsche-Autobauer-Rallye beim eigenen Aktienkurs unter die Arme.

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Zukunft des Geschäftsmodells

Doch so schön alles in den letzten Monaten geklungen haben mag, ob und wie VW und damit auch die Porsche Holding die Elektrifizierung überlebt ist nicht klar. Die Entlassung von Herbert Diess wird bisher immer noch von vielen als massiver Fehler angesehen, die den Konzern trotz der Konkurrenz von Tesla und BYD weiterhin zu gemächlich agieren sehen. Zwar hat VW durchaus die Kapazitäten, doch haben hier Staat und Arbeitgeber nach Meinung einiger Investoren zu viel zu sagen. Wie und ob VW diese Herausforderungen meistern wird, kann also nur die Zukunft zeigen.

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Fazit zur Porsche-Aktie

Damit erreicht Porsche in diesem Ranking 7 von 10 Punkten. Porsche ist sicherlich ein einzigartiges Beteiligungsvehikel mit einem interessanten Abschlag zu den Aktien von Volkswagen und dem Autobauer Porsche. Hier hängt allerdings auch ein Großteil der Kursperformance an den Ergebnissen der beiden anderen Aktien, sodass die Porsche Holding nur etwas für Anleger ist, die sehr breit aufgestellt sein wollen oder ein Value-Schnäppchen suchen.

Sie interessieren sich für weitere Dividenden-Aktien? Dann schauen Sie unbedingt in diesen Artikel von uns.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche Automobil Holding, Volkswagen Vz., Porsche AG

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Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..