Beim Silberpreis steigt die Spannung - aus fundamentaler wie auch aus charttechnischer Sicht. In einer entscheidenden Phase befinden sich derzeit zum Beispiel die Handelsgespräche zwischen China und den USA. In einer Woche endet eine wichtige Deadline. Derzeit gehen die Finanzmärkte davon aus, dass es nicht zu der angekündigten Erhöhung der US-Strafzölle, sondern zu einer Fristverlängerung kommt. Erhebliches Ungemach droht hingegen der europäischen Autoindustrie, falls deren Fahrzeuge tatsächlich als Gefahr für die nationale Sicherheit der USA eingestuft werden. Dann drohen Strafzölle in Höhe von 25 Prozent und somit eine neue Front bzw. Dimension im von Donald Trump heraufbeschworenen Handelskrieg. Gegenmaßnahmen seitens der EU dürften dann so gut wie sicher sein. Eine weitere Eintrübung der globalen Konjunkturperspektiven wäre dann wohl unausweichlich.

Während Platin und Palladium vor allem in der Autobranche verarbeitet wird, verteilt sich die industrielle Silbernachfrage auf mehrere Bereiche. Ein Wachstumstreiber dürfte dabei der Bereich Photovoltaik darstellen, schließlich verlangt der fortschreitende Klimawandel nach umweltfreundlicheren Methoden zur Energiegewinnung. Doch der Klimawandel belebt auch aufgrund der globalen Verknappung der Trinkwasserreserven die Silbernachfrage, schließlich leistet das Edelmetall bei der Reinigung und Aufbereitung von Trinkwasser wertvolle Dienste. Zusammen mit Gold gehört es zu den wenigen Anlageklassen, die in den vergangenen Jahren eher ein Schattendasein gefristet haben. Die Geldschwemme der internationalen Notenbanken machte um Gold und Silber eher einen Bogen. Doch hier scheint ein Umdenken einzusetzen. Für Silber spricht zudem das weiterhin extrem hohe Gold/Silber-Ratio, welches aktuell immer noch über 83 notiert. Das heißt: Eine Unze Gold repräsentiert den Gegenwert von über 83 Feinunzen Silber. In den vergangenen Jahrzehnten waren solch extrem hohe Werte stets von temporärer Natur. Häufig folgte auf solche Extremphasen ein starker Aufwärtstrend des Silberpreises inkl. Outperformance gegenüber Gold.

Hochgradig spannend stellt sich aber auch die charttechnische Lage dar. Sollte nämlich der Silberpreis in den Bereich von 16,50 Dollar vorstoßen, hätte er eine wichtige charttechnische Unterstützung zurückerobert. Außerdem stünde dann die Chance auf chartinduzierte Käufe recht gut, schließlich würde dies mit einem Ausbruch aus dem seit Mitte 2016 eingeschlagenen Abwärtstrend einhergehen. Ein weiteres Anziehen des Silberpreises könnte zudem ein Drehen der 200-Tage-Linie nach oben bewirken. Chartorientierte Investoren würden dies als Trendwechselsignal interpretieren. Im Frühjahr 2016 folgte auf ein solches Szenario ein Kurssprung von 15,50 auf 20,50 Dollar (+32,2 Prozent). Noch ergiebiger erwies sich ein solches Einstiegssignal im Spätsommer 2009. Damals vervielfachte sich nämlich das Edelmetall innerhalb von weniger als zwei Jahren von 13 auf fast 50 Dollar. Während damals der schlimmste Konjunktureinbruch der Nachkriegsgeschichte überstanden war, wäre eine erneute Silberhausse wohl weniger der Konjunktur, sondern eher verunsicherten Investoren zu verdanken. Noch befinden wir uns jedoch in einer Frühphase der Erholung.



Stopp-Loss-Marke im Auge behalten

Silber versucht sich weiterhin an einem Trendausbruch nach oben überzeugt übergeordnet betrachtet durch ein hohes Maß an relativer Stärke. Mit dem nachfolgend vorgestellten Mini Future Long von Morgan Stanley setzen Anleger auf eine Fortsetzung der Erholungsphase und partizipieren daran mit einer Hebelwirkung von vier - nach oben, aber auch nach unten. Sollte dem Silberpreis die Luft ausgehen, kann man durch das Setzen einer Stopp-Loss-Marke potenzielle Kursverluste begrenzen. Ungemach in Form von chartinduziertem Verkaufsdruck droht beim Verletzen der Marke von 15,00 Dollar. Deshalb sollte sie als Stopp-Loss fungieren.

Basiswert Silber
Produkt Mini Future Long
WKN MF0R4Q
Emittent Morgan Stanley
Laufzeit endlos
Kurs des Mini Future Long 3,44 €
Basispreis 12,00 Dollar
Hebel 4,00
Stopp-Loss-Barriere 12,48 Dollar
Abstand zur Stopp-Loss-Barriere 20,50%