Warren Buffett empfiehlt seit Jahrzehnten denselben simplen Weg zum Vermögensaufbau: Wer monatlich 500 Dollar in einen bekannten ETF steckt, kann über die Jahre zur Dollar-Million gelangen.

Die Verlockungen an den Aktienmärkten sind groß – gerade in den vergangenen Jahren. Wer vor drei Jahren Aktien von Nvidia, Palantir oder etwa Rheinmetall gekauft hätte, hätte bis heute eine Rendite von jeweils mehr als 1000 Prozent eingefahren. Anleger hätten in den vergangenen Jahren allerdings auch in ehemalige Hype-Aktien wie Biontech, Moderna oder Peloton investieren können – und zwischen 75 und 90 Prozent ihres Geldes verloren. 

Seit jeher gilt daher: Stockpicking klingt leichter als es ist. Outperformance über einen längeren Zeitraum zu erzielen, ist eine Kunst, an der selbst die meisten Fondsmanager scheitern. Mehr 90 Prozent der aktiv gemanagten Fonds schlagen den Index nicht, wie zahlreiche Studien belegen.

Ein Rat, der Generationen überdauert

Warren Buffett hat in mehr als sechs Jahrzehnten als Investor vieles kommen und gehen sehen: Crashs, Tech-Bubbles, Finanzkrisen – und doch ist ein Rat von ihm erstaunlich zeitlos. Das „Orakel aus Omaha“ rät Privatanlegern, die sich nicht professionell mit Börsen beschäftigen wollen, daher schlicht dazu, regelmäßig Anteile eines Indexfonds auf den S&P 500 zu kaufen.

Schon 2021 formulierte er es auf der Berkshire-Hauptversammlung: „Für die meisten Menschen ist das Beste, den S&P 500 Indexfonds zu besitzen.“ Konkret verweist er dabei oft auf den Vanguard S&P 500 ETF – ein Fonds, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA abbildet und den Anleger in Deutschland in der gleichen Form erwerben können.

Die Macht des Zinseszinses

Wie stark diese einfache Anlagestrategie wirken kann, zeigt ein Rechenbeispiel. Wer über 30 Jahre hinweg jeden Monat 500 Dollar in den Vanguard S&P 500 ETF investiert, kommt bei einer jährlichen Rendite von rund 10 Prozent auf 986.600 Dollar. Im 31. Jahr würde also die Millionenmarke geknackt werden.

Die Rechnung ist bemerkenswert: In den vergangenen drei Jahrzehnten erzielte der S&P 500 inklusive Dividenden im Schnitt 10,4 Prozent Rendite pro Jahr – trotz Dotcom-Crash (2000), Finanzkrise(2008/09) und Corona-Pandemie (2020). Schon nach zehn Jahren wäre ein monatlicher 500-Dollar-Sparplan rund 95.000 Dollar wert, nach 20 Jahren 344.000 Dollar.

Was im S&P 500 steckt

Der S&P 500 ist mehr als nur ein Aktienindex – er repräsentiert rund 80 Prozent der US-Börsenkapitalisierung und etwa 40 Prozent der weltweiten. Im S&P-500-ETF sind elf große Sektoren vertreten – von Industrie bis Gesundheit, von Energie bis Tech.

Auffällig ist allerdings die hohe Konzentration: Die zehn größten Konzerne – darunter die Big-Tech-Champions Nvidia, Microsoft, Apple, Alphabet und Amazon – machen knapp 30 Prozent des Index aus, erwirtschaften aber auch mehr ein Drittel der Gewinne im Index. Kritiker warnen entsprechend vor Klumpenrisiken. 

Warum Buffett den Index über Einzelaktien stellt

Buffett kennt die Mühen, den Markt schlagen zu wollen. Sein Argument: Wenn höchstens 10 Prozent der professionellen Fondsmanager langfristig besser abschneiden als der Index, warum sollten es dann Kleinanleger schaffen bzw. die Herkulesaufgabe auf sich nehmen?

In seinem berühmten Aktionärsbrief von 2013 schrieb er: „Das Ziel des Nicht-Profis sollte nicht sein, die Gewinner auszuwählen, sondern einen Querschnitt von Unternehmen zu besitzen, die in Summe erfolgreich sein werden. Ein S&P-500-Indexfonds erfüllt dieses Ziel.“ Bemerkenswert zudem: Seit der Einführung 1957 gab es keinen einzigen 15-Jahreszeitraum, in dem Anleger mit dem S&P 500 Verluste gemacht hätten. Geduld wurde also historisch stets belohnt.

Günstig, breit, verlässlich

Hinzu kommt: S&P 500 ETF überzeugt nicht nur durch die breite Streuung, sondern auch durch Kosten. Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt bei nur 0,03 Prozent – also drei Dollar pro 10.000 Dollar Investment. Kaum ein Fonds ist günstiger. Morningstar-Analysten nennen das eine „Rezeptur für langfristigen Erfolg“.

Buffetts Empfehlung ist nicht als Dogma zu verstehen. Wer Freude an Aktienauswahl hat, kann Einzelwerte ins Depot legen. Doch ein ETF auf den S&P 500 bietet Anlegern eine Sicherheitsleine: Sollte die Einzeltitelauswahl einmal nicht aufgehen, ist das Basisinvestment immer noch am Puls der US-Wirtschaft verankert.

Wer also Disziplin, Zeit und das nötige Kapital mitbringt, kann mit 500 Dollar monatlich und einem simplen S&P-500-ETF binnen dreier Jahrzehnte quasi per Autopilot zur Millionärsgrenze gelangen – ganz ohne sich einer aufwendigen und riskanten Aktienauswahl aussetzen zu müssen.

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Übrigens: Einmal kaufen, liegen lassen und nie mehr verkaufen – laut Börsenguru André Kostolany eine ideale Strategie, um mit Aktien zu Reichtum zu gelangen. 30 Evergreen-Aktien hat die Redaktion von BÖRSE ONLINE im "Aktien für die Ewigkeit"-Index zusammengefasst.

Infront S&P 500 (WKN: A0AET0)

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