Ströer hatte sich in der Vergangenheit auf Außenwerbung konzentriert und bestückt etwa Bushaltestellen oder Plakatwände mit Werbung und bespielt digitale Bildschirme in Bahnhöfen mit Reklame. 2013 stiegen die Kölner in die Online-Werbung ein und bieten diese im Paket mit Außenwerbung an, die das Unternehmen hierzulande mit JCDecaux dominiert. Die Kombination zahle sich für Ströer aus, erklärte Strategiechef Christian Schmalzl. Der Gewinn sei überproportional gestiegen. Ströer verhandele mit den gleichen Werbetreibenden wie zuvor, ziehe aber als größere Firma mit Außen- und Onlinewerbung einen größeren Anteil der Budgets auf sich.

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um mehr als 15 Prozent auf 721 Millionen Euro, organisch mehr als elf Prozent, das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um mehr als 25 Prozent auf 148 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad sank zudem auf 1,9 von 2,8. "Das Konzernergebnis sollte in 2014 zumindest sicher über 20 Millionen Euro liegen", kündigte Firmenchef Udo Müller an. 2013 hatte Ströer erstmals seit 2010 wieder einen Nettogewinn geschrieben - in Höhe von 5,1 Millionen Euro. Freuen wird das auch die Aktionäre: "Bei den erreichten Ergebnissen sollte die Dividende für 2014 deutlich höher ausfallen als die zehn Cent je Aktie für 2013", sagte Schmalzl.

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DIGITALISIERUNG HÄLT IMMER MEHR EINZUG IN DIE WERBUNG

Einen Großteil der frei verfügbaren Mitteln von über 60 Millionen Euro wolle Ströer in diesem Jahr erneut für Übernahmen auch im digitalen Bereich ausgeben, kündigte Metzner an. Schon jetzt steuere der Anteil des digitalen Geschäfts bei Ströer auf 30 Prozent zu und die Werbung entwickele sich insgesamt immer mehr in diese Richtung, sagte Schmalzl. Daraus ergäben sich aber auch für die Außenwerbung neue Wachstumschancen. "Irgendwann wird ein Display so wenig kosten, dass im Prinzip alle Flächen damit ausgerüstet werden können. Dann kann ich eine Plakatfläche genauso bewerben wie eine Internetseite oder ein mobiles Gerät."

Reuters