Ein Fass der Ölsorte Brent kostet so viel wie seit sieben Jahren nicht mehr, eine Tonne Aluminium im Oktober so viel wie zuletzt 2008. Der Preis für Erdgas in Europa hat sich seit Jahresbeginn vervierfacht, zwischenzeitlich gar versiebenfacht. Eine Tonne Weizen, wie sie an europäischen Börsen gehandelt wird, steht auf dem höchsten Niveau seit mehr als 13 Jahren.

Es geht heiß her an den Rohstoffmärkten weltweit, anders lässt sich die aktuelle Lage nicht bezeichnen. Besonders intensiv diskutiert wird über die Situation bei Energierohstoffen, die als Gruppe auf Jahressicht am stärksten gestiegen sind. Denn die hohen Preise in diesem Segment machen sich bereits beim Besuch der Tankstelle in den Geldbeuteln der Verbraucher bemerkbar - und dürften noch tiefere Spuren hinterlassen, wenn der lokale Gas- oder Stromanbieter die gestiegenen Preise an die Haushalte weitergibt.

Doch auch bei anderen Rohstoffen ist die Lage turbulent. Viele Rohstoffe aus der Gruppe der Industriemetalle wie Zinn, Zink, Aluminium und Kupfer stehen auf Mehrjahreshochs - und sorgen so dafür, dass der Industriemetallindex der weltweit bedeutendsten Metallbörse in London (LME) so hoch notiert wie nie zuvor.

Auch Agrarrohstoffe haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugelegt. Getreide wie Weizen und Mais sind um rund 30 bis 40 Prozent binnen zwölf Monaten gestiegen, der Kaffeepreis hat sich gar verdoppelt. Einzig bei Edelmetallen ist eine gewisse Stagnation zu erkennen. Die Preise für Gold, Silber und Palladium liegen auf Jahressicht im Minus, nur Platin ragt aus dieser Gruppe mit einem Plus hervor.

Hauptgrund für die Preisexplosion bei Energierohstoffen ist die hohe Nachfrage bei knappem Angebot. Die Gasspeicher in Europa sind nur zu 77 Prozent gefüllt - normal für diese Jahreszeit wären mehr als 90 Prozent. Russland hat zwar bereits wiederholt angekündigt, mehr Gas nach Europa zu leiten, was zwischenzeitlich zu einer Entspannung des Preises sorgte, doch noch sind die Lieferungen knapp.

Öl als Ersatzdroge

Der hohe Gaspreis ist ein wichtiger Faktor dafür, dass sich Öl ebenfalls stark entwickelt hat. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet derzeit rund 82 US-Dollar, so viel wie seit sieben Jahren nicht. Auch die US-Sorte WTI steht auf einem Mehrjahreshoch. Um den hohen Gaskosten auszuweichen, greift die Industrie, sofern möglich, auf Öl als Energieträger zurück. Infolgedessen wächst die Nachfrage nach dem schwarzen Gold.

Außerdem wird der Preis dadurch unterstützt, dass der Bedarf seit vielen Monaten höher ist als das Angebot. Die Gruppe der wichtigsten Ölförderländer (OPEC+) wird wohl trotz der hohen Nachfrage daran festhalten, ihre Förderung ab Dezember nur um 400.000 Fass täglich zu erweitern. Damit dürfte sie dem Wunsch vieler Staaten, die Marktlage durch eine höhere Förderleistung etwas zu entspannen, eine Absage erteilen. "Die OPEC+ setzt ihre Förderpolitik zurzeit besonders konsequent um", sagt Sandra Bachofer, Rohstoffexpertin bei Tresides Asset Management.

Bei den aktuellen Ölpreisen würde sich auch die Förderung mittels Fracking-Technik wieder lohnen. Doch noch hat sich die Leistung der US-Förderer nicht deutlich erhöht. "Das Fracking wird durch die neue US-Regierung wohl nicht wiederbelebt, weil Präsident Biden sonst einen Vertrauensverlust erleiden würde", erklärt Armin Sabeur, Portfoliomanager bei der auf Rohstoffe spezialisierten Fondsgesellschaft Optinova.

Industriemetalle haben auf Jahressicht weniger stark zugelegt als Energie- rohstoffe. Doch auch ihr Preisanstieg ist beträchtlich. Die meisten Metalle - etwa Kupfer, Aluminium und Nickel - liegen seit November 2020 mit rund 30 bis 40 Prozent im Plus. Nochmals deutlich stärker gestiegen ist Zinn, dessen Preis sich seither mehr als verdoppelt hat.

Die Hausse in diesem Segment beruht auf Engpässen bei der Versorgung. Das Angebot bleibt deutlich hinter der Nachfrage zurück, was die Preise in die Höhe treibt. Hier zeigt sich die Verzahnung der verschiedenen Segmente. Die Förderung und Herstellung von Industriemetallen benötigt viel Energie. Die hohen Energiepreise sind für die in diesen Bereichen tätigen Unternehmen eine starke Belastung, ihre Margen sinken. Bei einigen Konzernen hat das dazu geführt, dass sie ihre Leistung drosseln. "Und mehr und mehr Minenunternehmen berichten von einer niedrigeren Produktion im vergangenen Quartal und nehmen teilweise ihre Prognose für das Gesamtjahr zurück", so Rohstoffanalyst Daniel Briesemann von der Commerzbank.

Vorräte schmelzen dahin

Als Folge reduzieren sich die Lagerbestände zusehends. Im Oktober fielen etwa die Kupfervorräte an der Londoner Metallbörse LME auf ein historisch niedriges Niveau von nur noch 14 150 Tonnen, die Zinnvorräte lagen gar unter 1.000 Tonnen. "Von den LME-Beständen an Zinn ist mehr als die Hälfte zur Auslieferung angefordert, das heißt, dem Markt stehen nur noch wenige Hundert Tonnen überhaupt zur freien Verfügung", berichtet Briesemann.

Die angespannte Lage bildet sich auch auf den Warenterminmärkten ab. Dort werden Papiere gehandelt, die eine Lieferung eines Rohstoffs in der Zukunft verbriefen. Bei den meisten Metallen liegen die Futures derzeit umso niedriger, je weiter der Lieferzeitpunkt in der Zukunft liegt (siehe Investor-Info unten). "Diese Situation wird als Backwardation bezeichnet und ist ein Anzeichen für eine immense aktuelle Nachfrage", erklärt Hartwig Kos, Chef des Bereichs Multi Asset Allocation bei der DWS. Niemand will darauf warten, die Rohstoffe erst in ein paar Monaten zu bekommen, alle wollen sie jetzt.

Agrargüter haben binnen eines Jahres ebenfalls deutlich zugelegt. Die Steigerungen reichen von elf Prozent bei Kakao bis zu 102 Prozent bei Kaffee, der so hoch bepreist ist wie seit sieben Jahren nicht mehr. Weizen erreichte zu Wochenbeginn ein neues Mehrjahreshoch. "Der Weizenpreis an der Euronext in Paris überwand erstmals seit März 2008 die Marke von 290 Euro je Tonne", sagt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch.

Auch hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Teils sind Ernten schlecht ausgefallen, teils sind die Lagerbestände sehr niedrig und könnten weiter fallen. Auch Engpässe in den Lieferketten treiben die Preise. Container und Schiffe sind knapp und verhindern so eine Ausweitung der Frachtraten. Zudem drücken auch hier die hohen Energiepreise, die den Transport der landwirtschaftlichen Güter verteuern und sich so preissteigernd auswirken.

Wenig Glanz

Einzig der Edelmetallsektor kann im Schnitt auf Jahressicht keine Preissteigerungen verzeichnen. Gold, Silber und Palladium liegen im Minus, nur der Platinpreis steht klar höher als vor zwölf Monaten. "Das Geld, das die Zentralbanken den Märkten zur Verfügung stellen, fließt in andere Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien", sagt Tresides-Expertin Bachofer. "Edelmetalle als sichere Häfen waren da weniger beliebt."

Die Zeit der hohen Rohstoffpreise dürfte in den kommenden Monaten anhalten. Der bevorstehende Winter auf der Nordhalbkugel wird die Nachfrage nach Energieträgern hochhalten. "Besonders kaltes Wetter kann die Energiepreise weiter in die Höhe treiben", sagt DWS-Fachmann Kos. Das strenge Verhalten der OPEC+ wird das Ölangebot kurzfristig nicht ausreichend vergrößern. Auch bei den Industriemetallen ist wenig Raum für fallende Preise. Solange die Nachfrage hoch bleibt und Angebot sowie Lagerbestände schrumpfen, bleiben die Preise gut unterstützt. Schlechter prognostizieren lässt sich die Entwicklung bei Agrargütern, da viel vom Wetter abhängt. Die Engpässe beim Transport dürften aber zunächst bestehen bleiben und die Preise entsprechend stützen.

Mögliche Entspannung

Im Lauf des nächsten Jahres könnte sich die Lage aber leicht entspannen. So steht etwa bei Erdöl eine mehr als ausreichende Versorgung im zweiten Quartal 2022 in Aussicht (siehe Investor-Info unten). In der Stimmung der Anleger spiegelt sich diese Prognose bereits wider. Laut Umfrage der Marktforscher von Sentix erwarten viele Investoren sinkende Ölpreise. Zurückgehende Notierungen würden sich auch dämpfend auf die Metallpreise auswirken.

Langfristig jedoch dürften vor allem Metalle besonders gefragt bleiben. Grund ist die Energiewende, für die Windräder, Solarzellen und Stromspeicher benötigt werden - und damit die für ihre Herstellung nötigen Rohstoffe. "Es besteht der Konsens, dass wir die Wirtschaft nachhaltiger gestalten müssen. Dieser Umbau führt dazu, dass wir noch mehr Metalle abbauen müssen", sagt Fondslenker Sabeur. "Für Metalle sind das gute Aussichten in den nächsten Jahren." Manager nachhaltiger Fonds stecken dadurch jedoch in einem Dilemma (siehe Interview unten).

Trotz aller Nachhaltigkeitsbemühungen werden fossile Brennstoffe auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Energiemix spielen. "Die Energiewende steht erst am Anfang und auch in den nächsten Jahren werden Öl und Gas stark gebraucht", sagt Bachofer.

Anleger, die sich im Rohstoffsektor engagieren möchten, haben verschiedene Möglichkeiten. Sie können entweder in Wertpapiere investieren, die der Preisentwicklung einzelner Rohstoffe oder eines ganzen Rohstoffkorbs folgen. Auf einzelne Rohstoffe lässt sich mit Exchange-Traded Commodities (ETCs) setzen. Sie entwickeln sich weitgehend parallel zu den Rohstoffnotierungen. Langfristig können aber Abweichungen zu den Preisen entstehen, weil beim Kauf von Futures sogenannte Rollverluste oder -gewinne hinzukommen können. "Privatanleger müssen sich bewusst sein, dass Rohstoffe unglaublich volatil sind", gibt Kos zu bedenken. Auch für Rohstoffkörbe sind ETCs erhältlich, zusätzlich kommen Fonds als Produkte in Betracht, mit denen sich breit diversifiziert auf die Entwicklung der Rohstoffpreise setzen lässt (siehe Investor-Info).

Geld verdienen mit den Multis

Als Alternative bietet sich der Einstieg in Unternehmen an, die im Rohstoffsektor tätig sind. Sie sind im Regelfall besonders erfolgreich, wenn die Preise der Güter hoch sind.

Bei Notierungen von mehr als 80 Dollar für ein Fass Rohöl verdienen Ölmultis glänzend. Amerikas Primus Exxon Mobil nutzt das nun auch, um mehr Dividende auszuschütten. Mit 12,1 Milliarden Dollar waren die freien Mittelzuflüsse im dritten Quartal so hoch wie zuletzt im Herbst 2014, als das Barrel fast 100 Dollar kostete. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hatte der Ölkonzern aus Texas die Dividende während der Pandemie nicht gekürzt und will nun sogar etwas mehr pro Aktie ausschütten. Darüber hinaus sollen in zwei Jahren eigene Aktien im Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar erworben werden.

Mehr Großzügigkeit gegenüber ihren Aktionären ist für die meisten Ölmultis aktuell jedoch eine finanzielle Gratwanderung. Vor allem bei den europäischen Konzernen BP, Royal Dutch Shell und Total Energies fließt derzeit viel Geld in Solar- und Windparks. Aber auch bei Exxon dürften die Zeiten, als sich der Konzern 30 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe leisten konnte, Geschichte sein. Bei den 16 bis 19 Milliarden Dollar Investitionen für 2021 wird die untere Grenze des Korridors avisiert. Von 2022 bis 2027 sollen dann pro Jahr 20 bis 25 Milliarden Dollar investiert werden. Künftig sollen auch zehn bis 12,5 Prozent dieser Budgets in Projekte zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und in die Herstellung von Wasserstoff fließen, bisher waren es nur 2,4 bis drei Prozent.

Konzernlandschaft in Bewegung

Der Sinneswandel ist ein Erfolg des aktivistischen Investors Engine No. 1, der von ExxonMobil bis 2050 den klimaneutralen CO2-Ausstoß fordert. Im Mai schickte der unbequeme Großaktionär seine Vertreter in den Aufsichtsrat. Nun prüft der Ölriese aus Irvine im US-Bundesstaat Texas sogar den Verkauf von signifikanten Anteilen seines Portfolios. Royal Dutch Shell überließ sein US-Geschäft mit Öl und Gas aus Schiefergestein für 9,5 Milliarden Dollar dem US-Konzern Conoco Phillips. ExxonMobil wird im Dezember seine mittelfristige Planung präsentieren. Sie wird mit Spannung erwartet, auch wenn der Ölmulti im Gegensatz zu seinen Konkurrenten in Europa wohl weiterhin nicht in Wind- und Solarparks investieren wird.

An den Kapitalmärkten ziehen währenddessen große Investoren, wie der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock und Europas größter Pensionsfonds ABP, Milliardensummen aus der Öl- und Gasindustrie ab, um die Konzerne zu einem klimafreundlichen Umbau ihres Geschäfts zu drängen. Weil diese Investoren die Branche damit jedoch grundsätzlich meiden, werden Vorreiter eines klimafreundlichen Umbaus wie Royal Dutch Shell in ihren Bemühungen bisher nicht honoriert. Das nutzt der aktivistische Investor Daniel Loeb nun mit seinem Fonds Thirdpoint, um die Aufspaltung von Europas größtem Ölkonzern zu fordern. Chef Ben van Beurden verteidigte seine Strategie: "Wir finanzieren einen sehr signifikanten Anteil der Transformation aus dem traditionellen Geschäft."

Der weltweit starke Anstieg der Energiepreise zeigt, dass fossile Energiequellen auch mit Blick auf den schnell wachsenden Strombedarf durch den klimafreundlichen Umbau der Volkswirtschaften noch lange gebraucht werden. Analysten der US-Bank Goldman Sachs erwarten eine Verfünffachung des globalen Strombedarfs bis 2030.

Profiteur der Energiewende

Kupfer, weltweit immer noch der effizienteste Stromleiter, wird deshalb an den Rohstoffmärkten als "das neue Öl" gehandelt. Allein in Elektroautos wird im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen die vierfache Menge des Buntmetalls verbaut. Der Ausbau der Wind- und Solarparks und die Erweiterung der Stromnetze sind weitere Märkte mit viel Potenzial für Kupfer. Schätzungen zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit 21 Millionen Tonnen Kupfer geschürft.

Der US-Konzern FreeportMcMoran ist die dominierende Nummer 1 in diesem Markt. Die Kupferreserven des Unternehmens aus Phoenix in Arizona werden auf mindestens 30 Jahre geschätzt. Das Buntmetall liefert 80 Prozent der Erlöse und den Löwenanteil des Konzerngewinns.

Auch im Portfolio des weltweit größten Minenbetreiber BHP Group hat Kupfer einen wesentlichen Anteil. Im größeren Geschäft des australisch-britischen Minenbetreibers mit Eisenerz und Kohle belastet jedoch die schwächelnde Nachfrage aus China vorübergehend die Kursfantasie der Aktie.

Spannend für langfristig engagierte BHP-Group-Aktionäre ist allerdings auch der Einstieg des Konzerns in den globalen Düngermarkt. Ab 2027 wird BHPs neue Mine in der kalireichen kanadischen Provinz Saskatchewan zunächst 4,4 Millionen Tonnen des begehrten Minerals liefern.

Die Jansen-Mine sei dabei nur der Anfang, prognostizieren Analysten. BHP werde sich mittelfristig auch den deutschen Düngemittelhersteller K + S aus Kassel schnappen. Die Hessen betreiben ebenfalls eine Mine in Saskatchewan und verfügen dort über einen wertvollen Anschluss an den Hafen. Der weltweit größte Kalihersteller Nutrien hob zu Wochenbeginn zum vierten Mal in Folge seine Jahresprognosen an. Die aktuell hohen Preise für Feldfrüchte seien für die Landwirte ein Anreiz, mehr Geld in Dünger zu investieren, teilte Nutrien mit.

Wer nicht auf Einzeltitel setzen möchte, kann auf Fonds zurückgreifen, die in Aktien von Rohstoffunternehmen investieren (siehe Investor-Info unten). Sie ermöglichen einen breit gestreuten Einstieg in die Rohstoffbranche.



INVESTOR-INFO

Rohstoffpreise

Höchster Stand seit 2013

Der Rohstoffpreisindex des Internationalen Währungsfonds misst die langfristige Entwicklung auf den Rohstoffmärkten. Weil zurzeit viele Güter zugleich so hoch stehen wie seit Jahren nicht mehr, nähert sich der Index seinem Allzeithoch.

Terminmärkte Metalle

Niemand will warten

Wertpapiere, die die Lieferung eines Industriemetalls in der Zukunft verbriefen (Futures), sind momentan günstiger, je weiter der Lieferzeitpunkt entfernt ist. Verlaufen die Terminkurven derart (Backwardation), zeigt dies eine aktuell extrem hohe Nachfrage an.

Ölmarkt

Überschuss in Aussicht

Seit dem dritten Quartal 2020 übersteigt die globale Nachfrage nach Erdöl das globale Angebot. Nach Schätzungen der IEA wird sich dieses Defizit 2022 in einen Überschuss verwandeln. Weil die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 stillstand, übertraf das Ölangebot in dieser Zeit die Nachfrage gewaltig.

Öl und Gas

Neuer Kurs

Der unbequeme Großaktionär Engine No. 1 zwingt nun auch Amerikas größten Öl- und Gaskonzern ExxonMobil auf einen klimafreundlicheren Kurs. Das wird im aktuell positiven Branchenumfeld mit Wertsteigerung belohnt. Auch der Favorit der Redaktion, Royal Durch Shell, profitiert als Vorreiter des klimafreundlichen Umbaus seines Geschäfts von den hohen Preisen für Öl- und Gas. Frankreichs Totalenergies überzeugt mit hohen Dividendenrenditen.

Kupfer und Erz

Begehrtes Metall

Der weltgrößte Kupferminenbetreiber Freeport McMoran erlöst rund 80 Prozent des Jahresumsatzes mit dem begehrten Buntmetall. Damit ist der Konzern Favorit. Kupfer ist der beste Stromleiter. Bis 2030 wird sich der globale Strombedarf durch den klimafreundlichen Umbau verfünffachen. Freeport McMorans aktuelle Kupferreserven reichen für mindestens 30 Jahre. Auch der weltweit größte Minenkonzern BHP hat ein signifikantes Kupfergeschäft.

Kali und Stickstoff

Reiche Ernten

Kali-Primus Nutrien hat die niedrigsten Förderkosten westlicher Konzerne. Für 2021 erhöhen die Kanadier ihre Produktion um eine Tonne auf 13,9 Millionen Tonnen. K + S hat Schulden abgebaut und profitiert von der starken Nachfrage. Stickstoffdünger-Primus Yara liefert hochwertige Düngerprodukte.

Tresides Commodity One

Gezielte Rohstoffauswahl

Mit dem Tresides Commodity One investieren Anleger unmittelbar in den Rohstoffmarkt. Aus einem Universum von 18 Rohstoffen werden für den Fonds in jedem Quartal zwölf ausgewählt. Aus der Kategorie Agrargüter sind nur Kaffee, Kakao und Baumwolle enthalten, um Spekulationen auf Grundnahrungsmittel wie Getreide oder Fleisch zu vermeiden. Gekauft werden Rohstoffe, bei denen an den Warenterminmärkten positive Rollrenditen erwartet werden.

Lyxor BB EW Commod. ex-Agr.

Gleichgewichteter Korb

Der Lyxor Bloomberg Equal-weight Commodity ex-Agriculture ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der seine Titel nicht aktiv auswählt. Er bildet einen Index ab, der die Wertentwicklung eines Korbs von zwölf Energie- und Metall-Warenterminkontrakten wiedergibt. Agrargüter sind in dem Index nicht enthalten. Die zwölf Rohstoffe, zu denen unter anderem Rohöl und Gas, Aluminium und Kupfer sowie Gold und Silber gehören, werden regelmäßig gleichgewichtet.

BGF World Mining

Globale Bergbaukonzerne

Der World Mining Fund von Blackrock ist ein Urgestein unter den Minen-Fonds. Portfoliomanager Evy Hambro investiert weltweit in Aktien von Bergbau- und Metallgesellschaften, die vor allem in der Förderung von Grundmetallen und industriellen Mineralien aktiv sind. Auch Aktien von Unternehmen aus dem Edelmetallsektor können ins Portfolio aufgenommen werden. Gold oder andere Metalle in physischer Form hält der Fonds nicht. Größter Wert ist zurzeit der Schweizer Rohstoffhändler Glencore.