„Wie beim Internet-Boom der 90er-Jahre“: Evercore-Stratege Emanuel sieht in AI den Treiber eines neuen Bullenmarkts – Dips sind Kaufgelegenheiten.

Der AI-Boom an den Börsen ist für Evercore-ISI-Stratege Julian Emanuel kein kurzfristiger Hype, sondern der Beginn eines strukturellen Bullenmarkts. In einem CNBC-Interview betonte der Senior Managing Director, dass Anleger Schwächephasen nicht als Warnsignal, sondern als Chance begreifen sollten. „Kurzfristige Rücksetzer sind Kaufgelegenheiten – besonders bei KI-getriebenen Marktführern“, so Emanuel.

Mit Blick auf die aktuelle Gemengelage aus anstehenden Inflationsdaten (PPI, CPI), möglichen Zollsprüngen und den saisonal schwächeren Monaten September und Oktober sei erhöhte Volatilität wahrscheinlich. „Das ist jedoch normal und Teil des Musters großer Technologiezyklen“, erklärte Emanuel. Schon im Internet-Boom der 1990er-Jahre seien Rückschläge Teil einer langfristigen Aufwärtsbewegung gewesen.

Gewinne als Langfristtreiber

Besonders positiv wertet Emanuel, dass Unternehmen inzwischen konkret zeigen, wie sie Künstliche Intelligenz nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern zur Umsatzgenerierung einsetzen. „Das ist die nächste Stufe: KI als Wachstumsmotor, nicht nur als Sparprogramm“, sagte er. Branchenübergreifend – von Technologie über Konsumgüter bis hin zur Kommunikation – sei dies ein entscheidender Faktor für nachhaltige Kursgewinne.

Während die Börse kurzfristig von Schlagzeilen getrieben werde, bleibe langfristig nur ein Faktor entscheidend: Gewinne. „Wir sind sehr optimistisch für die Gewinnentwicklung bis 2026“, erklärte Emanuel. Damit ordnet er sich in die Reihe jener Strategen ein, die den aktuellen AI-Boom eher mit einem strukturellen Wachstumszyklus als mit einer klassischen Blase vergleichen.

Hedging als Schlüsselstrategie

Um dennoch gegen kurzfristige Turbulenzen gewappnet zu sein, empfiehlt der Evercore-Stratege ein aktives Risikomanagement. Absicherungen über Put-Optionen oder eine taktische Verschiebung hin zu niedriger bewerteten Aktien mit Gewinnwachstum böten Stabilität. „Das erlaubt Anlegern, mental und finanziell im Spiel zu bleiben – und Rücksetzer konsequent zum Nachkaufen zu nutzen.“

Julian Emanuel sieht in der aktuellen Marktphase Parallelen zum Aufstieg des Internets vor 25 Jahren: Volatilität gehört dazu, doch wer an der strukturellen Kraft der KI festhält, wird am Ende belohnt. Für Anleger bedeutet das: Rücksetzer nicht fürchten, sondern nutzen – solange Gewinne und Innovationen die Story tragen.

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